Chapter 4

1.9K 87 5
                                    

Big events, 10:58 pm
Inzwischen hatte ich mich wieder halbwegs beruhigt. Der Stress wuchs mir langsam über den Kopf hinaus, denn Dany Stark hatte mir vor einer Stunde erst geschrieben, dass er krank war, was für mich bedeutete, dass ich den ganzen Plan selbst mit Jay Park und seinem Manager erstellen musste aka ich wusste jetzt schon, dass ich überfordert sein würde und fuhr deshalb schon einmal den Laptop hoch, um ein paar Dinge vorzubereiten. Ich hatte nicht den geringsten Schimmer wie lange das heutige Meeting dauern würde, und hoffte, dass es um einiges kürzer als das vorherige sein würde, denn, so berühmt Jae Park auch sein mag, ich mochte ihn nicht besonders. Wie berühmt war er denn eigentlich? .... einige Fragen schossen mir durch den Kopf und ich entschied mich, meine freie Zeit lieber mit googeln anstatt mit vorbereiten zu verbringen. Der Plan war eigentlich keine große Arbeit, aber sie erforderte Konzentration und Perfektion. Im Detail. Ich war nicht perfekt, nein natürlich nicht. Als Windows 10 sich endlich hochgefahren hatte, begann ich erstmal ein paar Basic Fakten über Jay Park zu suchen. Als ich darauf stieß, dass er, im Gegensatz zu mir, wirklich in den Staaten geborgen worden war und wahrscheinlich deswegen perfekt Englisch sprach, war ich sehr überrascht. Auch über die Fakten, dass er gar kein Chinese war und in Korea wirklich einer der höchsten Stars war, wunderte ich mich sehr. Auf Wikipedia standen wirklich eine Menge Details und ich interessierte mich immer mehr für den überzogenen Idioten. Naja, man muss sich nun mal auch mit seinen Auftraggebern beschäftigen. Beim runterscrollen traf ich auf ein paar Übersetzungen von seinen Texten und ich klickte sie an. Zwei Songs waren in Original und in Deutsch zu lesen. Mir blieb wahrscheinlich der Mund offen stehen, als ich diese las und fühlte mich sofort irgendwie dreckig. Ich hatte keine Ahnung gehabt, dass der Typ so drauf war. Sofort schloss ich die Tabs wieder und gab in eine neue Suchleiste "Jay Park Album" ein, jedoch bat mir Google "Jay Park abs" an und irgendwie konnte ich nun mal nicht wiederstehen. Das erste Video war von einem Konzert in Korea, bei dem er, ziemlich verschwitzt, aber irgendwie doch heiß, sein T-Shirt auszog und seiner Performance folgte. Und DAMN BOY ich konnte es nicht fassen. In Jogginghose oder Anzug hatte Park nie besonders trainiert ausgesehen, aber seine Abs waren wirklich so definiert wie der Grand Canyon (scheiss Beispiel yolo) und seine Schultern so breit wie der Türsteher von big events. Das Video auf Youtube war zu ende, somit sah ich mir noch ein paar Bilder an. Ich scrollte mich durch tausende Abs und Konzertbilder, auf einigen schaute er genauso arrogant, wie er mir immer gegenüber saß, auf anderen lächelte er sein schönstes Lächeln, wobei man seine perfekten Zähne sehen konnte. Dann klopfte es an der Tür, aus Reflex sprang ich vom Stuhl auf. Mein Herzschlag beschleunigte sich rapide und meine Augen wanderten vom Laptop zu der Tür, die sich jeden Moment öffnen würde. Ich klappe den Computer schnell zu und sprang zur Tür, wobei ich versuchte möglichst gelassen und seriös zu werden, was mir meines Erachtens überhaupt nicht gelang! Ich fühlte mich immer noch wie in einer Zwickmühle. Ich konnte den Tab mit Jay Parks Bildern einfach nicht schließen. Was eine Scheiße! Okay, calm down. Sagte ich mir. Scheiße ist nicht seriös, scheiße ist nun mal so garnicht professionell. Dann öffnete ich die Tür im genau gleichen Moment, wie die Personen, die dahinter standen. Ehm, die Person. Hinter der Bürotür stand nämlich nur ein einsamer Jay Park, in einem weißen Hemd, das sich über seine Brust spannte. Mein Blick fiel gleich darauf, und ich fürchtete, dass, wenn er sich zu stark bewegte, der Knopf reißen würde. Jay Park verbeugte sich und streckte mir die Hand hin. Ich erwiderte den Druck und begrüßte ihn im Namen der Firma. "Wir werden heute eine Skizze des ganzen Konzerts erstellen, also setzen sie sich.", fügte ich hinzu. Dann weitete ich vor Schreck die Augen. Ich hatte ausversehen nur 2 Stühle an den Tisch gestellt, anstelle der 4 und sie standen beide genau nebeneinander, genau vor dem Laptop mit den Bildern. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und setzte mich auf den anderen Stuhl. Ich ging das Risiko meines Lebens ein, klappte den Laptop wieder auf. Ich wusste, dass da noch kurz brauchen würde, bis sich meine Tabs öffnen würden, also drehte ich die Bildschirmhelligkeit ganz runter, was wirklich sehr verdächtig war, und schloß, sobald sie erschienen, die Seiten mit den freizügigen Bildern. Dann warf ich einen Seitenblick auf Park, der von all dem nichts gemerkt hatte. Ich atmete erleichtert aus und fing an. "Also zuerst fangen wir mit der Fluchtwegplanung an. Wenn sie mir verraten für welches Stadion sie sich entschieden haben, kann ich den Grundriss in den Flucht- Simulator eingeben. Dann müssen wir noch besorechen, ob dort z.B Alkohol verkauft werden soll, denn der Spielt bei einer Massenpanik einen entscheidenden Faktor. Und sie möchten ja nicht, dass im Falle, der Fälle, ihre Fans und Zuhörer sterben, oder?" Jay Park saß lachend da, es wirkte als ob er über den Tod seiner Zuhörer nachdenken würde, aber dann sagte er gelassen: "Nein, alles was ich will, ist das wir und duzen, ist ja niemand anderes da." Ich nickte. Es war zwar immer noch eine förmliche Sache aber man musste nicht zu förmlich bleiben. Und mal wieder hatte ich vergessen höflich zu sein, weil das eher Dany übernahm. "Möchten sie..... möchtest du etwas trinken? Wir haben Wasser, Kaffee und Champagner", fragte ich. Ich hatte immer noch keine Ahnung, wieso meine Firma das Beste anbot, und auch noch auf ihre Kosten, aber das war mir und Jay Park offensichtlich egal, denn er antwortete: " den Champagner bitte." Aber gerade als ich aufstehen wollte, drückte er mir mit einer kräftigen Hand auf die Schulter. "Ich mach das schon." und lächelte. Sogar ich musste lächeln. Jeder nicht anwesende Mensch hätte sich jetzt gefragt, wie er die Flasche und die Gläser finden würde, aber alles stand gemeinsam in einer gläsernen Mini-Bar. Er bückte sich und sein Hemd drohte wieder zu reißen, also wendete ich meinen Blick wieder dem Computer zu und öffnete schon einmal die Simulations App. Jay Park setzte sich wieder neben mich und schenkte uns beiden ein, dann hielt er mir eines der Gläser hin. "Auf big events", schlug er vor und ich sagte: "Auf die Überlebenden deines Konzerts" und er verschluckte sich beim Trinken. Ein Lachen hallte durch den Raum, das mich sofort zum mitmachen ansteckte, aber ich riss mich zusammen und trank einige Schlücke. "Hast du dich entschieden welches Stadion du willst?", zurück zum Thema. Er lehnte sich ein Stück auf seinem Stuhl vor und lächelte: "Das größte natürlich!". Er setzte wieder sein schiefes Lächeln auf und ich erinnerte mich, wie arrogant er doch war. Dann öffnete ich das Stadion, ging davon aus, dass es nicht komplett ausgebucht sein würde und man kein Alkohol kaufen konnte und schaute, wie die kleinen Punkte, die Konzertbesucher darstellten, über den Bildschirm rannten. Jay Park war fasziniert und stützte seinen linken Arm auf meine Stuhllehne. Mir wurde schlagartig warm und ich lehnte mich vor um meine Tweed-Jacke (oder so) auszuziehen. Park sah das aber als ein Zeichen der Abneigung und nahm seinen Arm wieder von der Lehne. Auch gut. Wir änderten einige Details und kamen zu dem Entschluss, dass Alkohol auf seinem Konzert tabu war. "Kein Problem, wird auch so gut genug.", lächelte er. Wahrscheinlich dachte er, dass es aufmuntern wäre, aber aus meiner Sicht war er ziemlich selbstverliebt. Wie dem auch sei machten wir uns endlich an die richtige Skizze. Ich öffnete ein anderes Programm und erklärte ihm, dass wir alles, auch den Backstage Bereich besprechen mussten, was ohne seinen Manager vielleicht etwas schwieriger werden würde. Park gab sich aber professionell, im Gegensatz zu mir und rückte Näher an mich heran, um den Bildschirm besser sehen zu können. "Ist das die Bühne?", er zeigte in die Mitte der Skizze. "Ja genau, da hinten ist der Backstage Bereich und hier sind die Steh- und Sitzplätze", sagte ich auf die Karte deutend. Er nickte langsam, überlegend. Dabei bewegte sich seine scharfe Jawline auf und hab. Ich wendete meinen Blick wieder dem Bildschirm zu, weil ich mich schon wieder fühlte, als ob ich ihn Stunden angestarrt hätte. Was aber hoffentlich nicht so war, sonst hätte ich ein ernsthaftes Problem... " Ich glaube so eine mega Bühne hatte ich noch nie, dann muss ich meine Show ziemlich umplanen, damit ich überall performe", überlegte er laut und nahm noch einen Schluck aus dem Sektglas. Meines schob er mir entgegen und sah mich musternd an, womit ich mich verpflichtet fühlte zu trinken. "Okay, dann machen wir uns mal an den Backstage Bereich: Was möchtest du dort? Irgendwelche Lieblingsdrinks? Süßigkeiten? Lieber doch Proteine?" "Was ich möchte?", fragte er. "Ja genau, hab ich dich doch gefragt.", antwortete ich. Keine Ahnung ob das eine rhetorische Frage gewesen ist oder ernst gemeint. Mein Gesicht wurde langsam warm, so merkte ich, dass mir der Alkohol zu Kopf stieg, so garnicht seriös. Jay Park sah immer noch genauso aus wie davor.... gleich gut. Mein Gott! Was dachte ich da überhaupt. "Was ich möchte? Was magst du denn so?", wollte er wissen. "Es geht hier nich um mich, sondern um dich.", meinte ich. Er sah mich aus seinen dunklen Augen an, auf eine Antwort wartend. Ich merkte, dass er nichts sagen würde bevor ich antwortete. "Ja okay Cola und ehm.... Haribo" Jetzt änderte sich sein Gesichtsaudruck schlagartig. Er hatte, genauso wie jeder New Yorker oder Amerikaner, keine Ahnung was Haribo war. "Haribu?", wiederholte er und zog eine Augenbraue nach oben "klingt gefährlich. Ist das legal?" Ich bekam einen Lachkrampf wie lange nicht mehr und der dauerte so lange an, bis auch Jay Park aufgehört hatte zu lachen. "Ist auch ziemlich süchtig machend", presste ich hervor und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. "Genau wie du", lachte er.

(Paboom. Längstes Kapitel ever)

The Job (Jay Park FF), K-popWhere stories live. Discover now