Wieso nicht? , dachte ich mir und setzte mich an den Tresen, darauf geachtet dass zwischen mir und einem der Männer ein Stuhl frei blieb.

,,Ich habe dich hier noch nie zuvor gesehen. Wie ist dein Name Liebes?" Ich war überrascht über die Freundlichkeit und Vertrautheit die der alte Herr ausstrahlte, dass ich ihm einfach antworten musste.

,,Ich heiße Riley und komme aus Australien. Ich bin vor ein paar Wochen erst mit Freundin in die Stadt gezogen." Seine Augen erhellten sich. ,,Australien? Ich wusste dein Akzent kommt mir irgendwie bekannt vor. Weißt du, meine Nichte ist ungefähr in deinem Alter und lebt glaube ich auch in Australien", als er von ihr erzählte leuchteten seine Augen vor Liebe.

,,Glauben sie?", fragte ich und hoffte ich wäre nicht zu persönlich mit meiner Frage. Doch er lachte nur. ,,Nenn mich Abe. Ich habe meine Kleine seit ihrem ersten Geburtstag nicht mehr gesehen, es ist so traurig. Aber leider ist der Kontakt zu ihnen abgebrochen..."

Er schwieg einen Moment, und auch ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte. Ein einfaches 'Tut mir Leid' erschien mir als zu barsch. Wärend er in Gedanken versunken war, kam der junge Mann zurück und setzte sich wieder neben seine Freunde. Diese jedoch unterheilten sich konzentriert und schienen ihn kaum zu bemerken.

,,Aber dass sind alte Geschichten. Erzähl mir lieber was ein so junges, hübsches Mädchen wie du, in einer Stadt wie Köln, mitten in der Nacht, genauer gesagt um halb zwei Uhr nachts, in eine Bar wie diese führt?"

Ich lachte zart und stützte meinen Arm auf der Holzfläche ab. ,,Das ist eine lange Geschichte." Ich versuchte das Thema damit abzuwickelt, aber der alte Mann erwies sich als sehr neugierig und interessiert.

,,Ich habe Zeit. Verrat mir doch was du gerne trinken möchtest und dann höre ich dir liebend gerne zu. Geht natürlich aufs Haus." ,,Ein Wasser genügt", sagte ich schüchtern und wurde ganz nervös, weil ich immer noch beobachtet wurde.

,,Nein, ich glaube du brauchst was stärkeres als Wasser. Ich bin gleich wieder da", er zapfte dass letzte Bier zuende und verschwand daraufhin durch eine Tür in einen anderen Raum.

Mein 'Stalker' stand auf und kam zu mir hinüber. Er setzte sich genau auf den Platz, den ich eigentlich frei gelassen hatte um auf Abstand zu bleiben.

,,Ich darf doch, oder?" Da er sich bereits gesetzt hatte, und ich nicht unhöflich sein wollte, nickte ich und er streckte mir seine Hand entgegen. ,,Ich bin Leo", stellte er sich mir mit einem weichen Lächeln im Gesicht vor. Er wirkte nicht so betrunken wie seine Freunde, und dass erleichterte mich.

,,Riley", ich schüttelte seine Hand. In dem Moment kam der Besitzer mit einer ziemlich teuer aussehenden Flasche zurück. ,,Die habe ich vor ein paar Jahren mal auf einer Weinverköstungsveranstaltung bekommen, aber ich stehe nicht so auf das teure Zeug. Hier, ich schenke sie dir."

Ohne dass ich ihm widersprechen konnte öffnete er die Flasche Champagner mit einem lauten Knall und goss uns dreien ein Glas davon ein. ,,Eigentlich steh' ich garnicht auf sowas, aber vielen Dank", sagte ich und nahm das Glas entgegen.

Er nickte uns zu und wir stießen an, wobei ich nicht einmal wusste worauf. Er pickelte stark und ich merkte jeden Zentimeter den er zurück legte, aber sein Geschmack war köstlich und irgendwie aufregend.

,,Aus welchen Viertel kommst du, wenn ich fragen darf?", wollte Leo wissen. Anscheind waren seine Freunde ihm nicht so wichtig. Seine bloden Haare hingen ihm wirr über dem Kopf und seine eindriglich blauen Augen wirkten abenteuerlustig, sie glänzten auf eine bestimmte Art.

,,Köln-Lindenthal", antwortete ich. Er nickte. ,,Möchtest du mir nun verraten was dich 'herführt?", harkte Abe grinsend nach, wärend die beiden betrunkenen Herren neben uns noch ein Bier bestellten.

Uncover my "Lush Life"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt