Kapitel 23 - Die Rückkehr

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Als Hicks den Steg erreichte, war er - trotz des vielen Laufens -  kein bisschen aus der Puste. Odin lächelte ihn freundlich, aber auch wissend an.
,,Nun Hicks", fuhr er ohne Umschweife fort. ,,Bist du dir jetzt deiner Angst bewusst. Stehst du dazu? Bist du die Schuldgefühle, aber auch deinen Durst nach Rache losgeworden? Hast du nun den Glauben an dich selber wiedergefunden?" 
,,Ja Majestät das habe ich.",antwortete Hicks mit fester Stimme.
Er stand eine Zeit nachdenklich da. Vielleicht waren es auch nur ein paar Sekunden. Hier war es schwierig sich in Fragen der Zeit sicher zu sein. Doch was den jungen Wikinger überraschte war, dass er eben so überzeugt geantwortet hatte. Er spürte nun förmlich, wie der letzte Zweifel seinen Körper verließ. Schließlich sagte er: ,,Sie wussten doch, wie ich mich entschieden hatte. Wieso haben Sie mich trotzdem gefragt?"
,,Weil mit dir jetzt genau das Geschehen ist, was ich mit der Frage bezwecken wollte: Deine Zweifel sind nun verflogen. Endgültig. Du bist gewappnet, für das was du tun musst"
Hicks und Odin standen da, schwiegen länger als zuvor. Die Erkenntnis, was als nächstes geschehen würde, überkam Hicks allmählich.
,,Ich muss jetzt zurückkehren oder?"
,,Oh das ist deine Entscheidung",antwortete Odin ruhig.
,,Ich habe die Wahl?"
,,Ja." Der Allvater lächelte ihn gelassen an. ,,Wir sind an einem Steg hier, wie du sicher weißt. Wenn du beschließen solltest nicht zurückzukehren, könntest du in...sagen wir dieses Boot, was dort ankert, einsteigen."
,,Wohin würde es mich bringen?"
,,Weiter.",sagte Odin nur.
,,Sie wollen aber, dass ich zurückkehre."
,,Nun ich denke, dass dies nicht nur mein Wunsch ist, sondern auch der deine. Ich kann es dir leider nicht versprechen, das du Viggo und seine Brüder besiegst, da ich nicht in die Zukunft schauen kann. Aber eins weiß ich sicher, nämlich das du weniger von der Rückkehr hierher zu befürchten hast, als Viggo. Und wenn es dir als ein würdiges Ziel erscheint die, die du liebst, zu retten, dann sage ich dir nun einstweilen Lebewohl." Hicks nickte und seufzte. Diese Insel zu verlassen würde vielleicht doch nicht so einfach sein. Er wusste, dass er wieder zum Schmerz zurückkehren würde. Doch er würde auch Astrid wiedersehen. Und Ohnezahn. Und seinen Vater.
Hicks und Odin standen sich gegenüber, und einen langen Moment blickten sie einander ins Gesicht. Die nächsten Worte wählte Hicks mit bedacht. ,,Eine Frage noch Majestät. Ist das hier real, oder findet es nur in meinem Kopf statt?"
Odin lächelte ihn an. Seine Gestalt strahlte förmlich und seine ruhige Stimme klang laut und stark in Hicks Ohren, obwohl er bereits merkte, wie seine Füße vom Boden abhoben und er in der Luft schwebte. ,,Es findet in deinem Kopf statt, ganz eindeutig Hicks, aber wieso sollte das heißen, dass es nicht real ist?"

Hicks schwebte immer weiter davon. Vom Weitem erkannte er noch verschwommen, wie zwei Gestalten zu Odin an den Steg traten. Sie ergriffen seine Hände. Das letzte was Hicks erkannte, bevor alles schwarz wurde, war wie ein goldener Blitz aus dem Himmel fuhr und die drei Körper in Licht tauchte, bevor dieser sie nach Asgard zurückkehren ließ.

Astrid landete mit Hicks auf dem Dorfplatz. Sofort schrie sie nach Hilfe und es kamen Wikinger angerannt. Astrid zog Hicks von Ohnezahn hinunter und legte ihn auf den Boden. Sein Atem war ruhig.
,,Bringt Gothi her! SCHNELL!",rief Astrid panisch. Kotzbakke stieg auf seinen Drachen und flog so schnell er konnte und holte Berks Heilerin. Die anderen Bewohner fragten Astrid inzwischen, was passiert sei. Während Astrid den Blick nicht von Hicks abwandte, erzählte sie in wenigen Sätzen was passiert war.
,,Was ist mit seiner Brust!",fragte Sven besorgt. ,,Er wurde doch nicht etwa von Viggo gefoltert?",fragte ein Mädchen besorgt, welches ungefähr so alt war wie Gustav.
,,Doch wurde er.",antwortete Astrid zittrig. Plötzlich landete Kotzbakke. Hinter ihm Gothi. Schnell hob er die alte Frau vom Rücken seines Drachen. Das Dorf machte eilig Platz, um sie durchzulassen. Als sie Hicks erblickte, ging sie mit schnellen Trippelschritten auf ihn zu. Astrid erhob sich. Die alte Frau strich über Hicks Wunden. Ihr Atem stockte, als sie die fast schwarze Schulterwunde entdeckte.
,,Es ist doch noch nicht zu spät oder?",fragte Astrid mit erstickter Stimme. Gothi kritzelte mit ihrem Stock etwas in den Boden. Astrid las es: ,,Schnell es muss jemand sofort mit Gothi zu ihrer Hütte fliegen. Die Medizin für Hicks ist dort." Ohne weiter zu fragen war Gustav bereits aufgesprungen und rannte mit Gothi zu seinem Drachen und die beiden hoben ab.

Das Dorf wartete. Die Drachen warteten. Ganz Berk wartete. Astrid wartete.
Hicks lag in der Mitte des Dorfes. Immer wieder waren besorgte Gesprächsfetzten zu hören. Alle hofften, das ihr zukünftiges Oberhaupt überleben würde. Sie hatten ihm bereits jetzt viel zu verdanken. Ein Rauschen und Flügelschläge holten alle aus ihren Gedanken. Drachen landeten um sie herum. Haudrauf und alle anderen Kämpfer waren ebenfalls zurückgekehrt. Sofort glitten sie von ihren Drachen und eilten ebenfalls zu dem liegenden Hicks und den versammelten Berkianern. Im gleichen Augenblick landete Gustav mit Gothi. Einige Wikinger wichen zurück, sodass Zahnhaken direkt neben Hicks landen konnte.
Gothi kniete sich neben ihn, hinter ihr standen Astrid, Haudrauf und die restlichen Drachenreiter. Gothi hatte eine kleine Ampulle gezückt. Sie schraubte den Deckel auf und goss eilig eine tiefschwarze Flüssigkeit in Hicks Mund. Kaum lief diese seine Kehle hinunter, fing er an sich zu regen. Er würgte und schluckte, wand sich wie eine Schlange auf den Boden und würgte erneut. Erschrocken wichen alle zurück.
,,Hicks!" Astrid wollte sich auf ihn stürzen, doch Gothi die sich ebenfalls erhoben hatte, hielt ihren Stock ausgebreitet und drohend in die Luft. Es war ganz klar, was sie meinte: Niemand darf ihn jetzt anfassen.
,,Schnell! Haltet sie fest!",rief Haudrauf. Und schon wurde Astrid von zwei Wikingern an den Armen festgehalten. ,,Nein! Hicks!",rief sie verzweifelt und probierte sich loszureißen.
,,Astrid er muss das jetzt alleine schaffen!",schrie Haudrauf und schaute auf seinen sich windenden Sohn.
,,Aber das Zeug bringt ihn doch um! Genauso hat er sich auf den Flug hierher verhalten."
,,Nein",rief Grobian, der das schnelle Gekritzel Gothis gerade las. ,,Es heilt seine Blutvergiftung. Doch es tut anscheinend höllisch weh.",setzte er noch traurig hinzu, als er seinen Schmiedelehrling und Sohn seines besten Freundes so leiden sah.
Astrid fing jetzt unkontrolliert an zu schluchzen, doch wehrte sich nicht mehr gegen die Griffe um ihre Arme. Noch immer wand sich Hicks vor Schmerzen. Ein Keuchen entfuhr ihm und er krümmte sich. So vergingen die Minuten. Plötzlich begann sein Brustkorb sich langsamer zu senken.
,,Nein!",schrie Astrid. Doch sie war nicht die einzige. Auch Haudrauf war ein Schrei entfahren. Ohnezahn jaulte erneut auf. Alle starrten wie gebannt auf Hicks Brust. Und dann, wie durch ein Wunder, fing sie an, sich wieder normal auf- und abzusenken. Ganz langsam. Im gleichen Moment ertönte ein Husten. Und Hicks schlug die Augen auf. Doch diese waren nicht mehr von einer grünen Farbe wie leuchtende Smaragde. Sie waren schwarz wie die Nacht.

Sry Leute für sie Harry Potter Stelle ich konnte nicht darauf verzichten, ich fand das passte einfach zu gut...^^

Don't let me aloneWhere stories live. Discover now