Annäherung

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Hermine sackte auf dem Sofa zusammen. Sie weinte nicht, sie sah nur gebrochen ins Feuer. Severus entschloss sich dazu sie erst einmal in Ruhe zu lassen und ging in seine kleine Küche und machte Tee. Während der Tee zog, ging er in sein Badezimmer und ließ ein Bad für sie ein und dekorierte den Raum mit Kerzen.

Vorsichtig setzte er sich neben sie. „Kätzchen?" Sie zuckte zusammen, aber reagierte nicht weiter auf ihn. Langsam streckte er eine Hand aus und legte sie ihr auf den Rücken. Hermine versteifte sich zuerst, aber dann entspannte sie sich schnell wieder.

Es war Severus, der sie berührte. Nach einer Weile lehnte sie sich gegen ihn und er streichelte sie. „Ich habe dir ein Bad eingelassen, wenn du möchtest und Tee gemacht. Ich glaube, du brauchst jetzt etwas Entspannung", flüsterte er.

Sie sah ihn an und ihm lief es eiskalt den Rücken herunter. Sie war tot. Er wusste nicht, was William da eben angedeutet hatte, aber es war so schrecklich, dass es seine Hermine töten konnte, nur durch die Erwähnung. Am liebsten würde er nun hinter William herrennen und ihm unaussprechbare Dinge antun. Er lächelte sie sanft an.

Hermine stand auf und legte sich in die Badewanne gequält schloss sie die Augen und versuchte sich von dem warmen Nass beschützen zu lassen. Sich heilen zu lassen. Severus hatte sie nicht gefragt, was William meinte und auch nicht, warum sie nicht als Tränkemeisterin arbeitete. Er hatte ihr auch keinen Vorwurf gemacht, dass sie es ihm nicht erzählt hatte.

Nun unterstützte er sie in ihrem Schmerz. Dankbar öffnete sie ihre Augen. Das Wasser wurde langsam kalt und sie stieg aus der Wanne. Schnell trocknete sie sich ab und ging in sein Schlafzimmer. An seinem Schrank blieb sie stehen und suchte sich einen dicken Pulver heraus und kuschelte sich hinein, bevor sie ins Wohnzimmer zu ihm ging.

„Ich hoffe das Bad hat gutgetan. Ich habe dir den Tee warm gehalten", sagte Severus sanft und hielt ihr eine Tasse hin. Dann musste er lächeln. Sein Pulli war ihr viel zu groß, aber es freute ihn sehr, dass sie sich in ihrem Schmerz in seine Sachen kuschelte.

Hermine ging auf ihn zu und Trank ihren Tee, nachdem sie sich neben ihn auf die Couch gesetzt hatte. Sie legte später ihren Kopf auf seinen Schoss und starrte in die Flammen. Sie hatten sich nicht unterhalten. Severus las und Hermine hing ihren Gedanken nach.

„Liest du mir etwas vor?", bat sie leise. Severus schmunzelte und begann sein Buch laut vorzulesen. Mit seiner Stimme im Ohr, dämmerte Hermine weg.

Wild rollte sie sich hin und her. Sie schluchzte und schrie. „Bitte, bitte, alles nur nicht sie!", wimmerte sie. Severus versuchte sie sanft zu wecken aber es ging nicht. „Ich halte das nicht durch! Bitte lasst mich sterben!", flehte sie erneut. Dieser Satz machte Severus Angst. Er hatte sich noch nie so gefürchtete. Hermine hatte den Wunsch zu sterben, dass wollte und konnte er nicht zulassen. Er liebte sie und brauchte sie an seiner Seite.

„Kätzchen, wach auf!", befahl er und rüttelte sie. Hermine schrie wieder, aber langsam schlug sie die Augen auf. Sie sah sich um. „Tod und sie kommen nicht wieder zurück!", murmelte sie leise und klammerte sich an Severus fest. Sie schluchzte und schluchzte. Es dauerte Stunden bis sie sich wieder beruhigt hatte und wieder einschlief. Er murmelte ihr während der gesamten Zeit beruhigende Nichtigkeiten ins Ohr.

Severus blieb die ganze Nacht wach, um Hermine aufzuwecken, falls sie wieder schlecht träumte. Erst in den frühen Morgenstunden schlief er leicht ein, als er sicher war, dass Hermine seit Stunden traumlos schlief.

Hermine wachte mit höllischen Kopfschmerzen auf und sah sich um. Ihr Kopf lag immer noch auf Severus Schoss und sie drehte sich von der Seite auf den Rücken und sah nach oben. Sein Kopf hing auf der Brust und seine Haare fielen ihm ins Gesicht, aber aus ihrer Position konnte sie ihm direkt ins Gesicht sehen.

Sie sah, dass er nicht entspannt schlief, sondern sich immer noch Sorgen machte. Sie hatte früher nie seine Schönheit erkannt, aber nun sah sie, was ein Kind nicht sehen konnte. Er war schön. Nicht in jedermanns Augen, aber er hatte etwas, was sie anziehend fand. Sie konnte nicht beschreiben was es war.

Seine Nase schien zu ihm zu passen und sie konnte sich ihn ohne diese Nase auch gar nicht vorstellen. Sie fand seine Augen als Kind beängstigend, aber nun waren sie faszinierend und es machte spaß ihre tausend Facetten zu studieren. Es schien, als würde er immer hunderte Emotionen gleichzeitig haben. Seine Zähne fand sie früher widerlich, aber er schien sie nach dem Krieg gerichtete zu haben und sie waren auch nicht mehr so gelb. Seine Aura war Ehrfurcht gebietend und mächtig, aber auch extrem sexy und beschützend. Er war treu und loyal. Severus hatte sie nicht ein einziges Mal zu etwas gedrängt, im Gegenteil, immer, wenn er zu spüren schien, dass es ihr zu viel wurde, zog er sich zurück und überließ ihr wieder das Tempo. Er beschützte sie und war jederzeit für sie da. Er war ein wundervoller Mann. Warum hatte sie das nie gesehen?

Behutsam nahm sie eine Hand hoch und strich seine weichen Haare aus seinem Gesicht. Sein Gesicht rieb er automatisch in ihre Handfläche und er murmelte im Schlaf ihren Namen. Glücklich darüber, dass sie ihm so wichtig war und er keine andere Person in Betracht zog, die ihn berühren könnte, setzte sie sich auf.

Severus riss sofort die Augen auf und sah sie an. Ihre Hand lag immer noch an seiner Wange und sie machte auch keine Anstalten sie dort weg zu bewegen. Ihre Blicke verfingen sich ineinander und er nahm erfreut wahr, dass wieder Leben in ihre Augen getreten war. Er hatte es also richtig gemacht.

Scheu lächelte er sie an und sie lächelte zurück. Dann näherte sie sich ihm und seine Augen wurden groß. Sie lächelte und nickte ihm zu, bevor sie sanft ihre Lippen auf seine legte. Langsam, ganz zärtlich begann er seine Lippen auf ihren zu bewegen und sie erwiderte diesen Kuss. Da er nicht wusste wie weit er gehen durfte zog er sie nur auf seinen Schoss und genoss es, dass sie ihm so sehr vertraute und diesen Schritt gemacht hatte. Es war ein berauschendes Gefühl. Gestern noch hatte sie darum gebettelt zu sterben, weil irgendjemand, der ihr wichtig war, verstorben ist und heute lag sie in seinen Armen und küsste ihn.

Nach einer Weile schmeckte er die salzigen Tränen und löste sich vorsichtig von ihr. „Es tut mir leid, ich wollte nichts tun..." Sie legte ihm einen Finger an die Lippen, um ihn am Sprechen zu hindern.

„Du brauchst dich für gar nichts entschuldigen. Ich habe mich nur schon lange nicht mehr so geliebt gefühlt und es fühlt sich irgendwie falsch an, so geliebt zu werden. Ich habe das Gefühl das hier alles..., dich..., nicht zu verdienen. Aber ich bin umso dankbarer dafür, dass du mich liebst und hier bei mir bist. Jeder andere Mann hätte mich jetzt schon mit tausenden Fragen gelöchert, aber du nicht. Du verstehst, dass ich noch nicht bereit dazu bin, über alles zu sprechen. Jeder andere Mann wäre ausgeflippt, wenn er erfahren hätte, dass ich eine Tränkemeisterin bin und diesen Beruf aufgegeben hätte und danach jedem verschwieg, dass ich es bin.

Es gibt nur eine Handvoll Menschen, die davon wissen. Ich denke William hat dir auch gesagt, dass wir zusammen waren und trotzdem sitzt du hier bei mir und tröstest mich. Du drängst mich zu nichts und wartest immer bis ich bereit dazu bin. Egal wie sehr du dir etwas wünschst. Ich danke dir, Sev. Ich danke dir für alles!"

Nach dieser Rede küsste sie ihn wieder. Dieses Mal strich sie gleich mit ihrer Zunge über seine Unterlippe und er gewährte ihr nur zu gerne den Einlass in seinen Mund. Ihre Zungen tanzten und er vergrub seine Hände in ihren Haaren. Es war einfach nur wundervoll.

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Wupp wupp wupp ich habe euch wieder einmal um das Geheimnis gebracht *lach* verzeiht mir aber ich will noch ein bisschen schreiben, bevor ich es euch Offenbare. Außerdem wünsche ich mir auch noch eure weiteren Vermutungen, was es sein könnte! Es macht spaß es zu lesen, wie ihr euch eure kleinen süßen Köpfe zerbrecht! Ich weiß noch nicht, ob heute noch ein Kapitel kommt. Ich werde es mir überlegen, aber erstmal brauche ich etwas zu Essen und eine kleine Pause. Mein Kopf und meine Tastatur raucht *lach*

Zaubertränke? Ja, Nein, Vielleicht?Onde as histórias ganham vida. Descobre agora