Vorbereitung

7.6K 335 62
                                    

Severus saß am Lehrertisch, als Hermine in die große Halle kam. Sie nickte ihm einmal zu und ging dann auf Augustus Clearwater zu.

„Augustus?", fragte sie leise. „Ja, Hermine", antwortete dieser. „Hättest du heute Abend etwas Zeit für mich? Ich könnte Hilfe in meinem Klassenzimmer gebrauchen. Könntest du um halb sieben dort sein?", fragte sie leicht verlegen. Überrascht sah Augustus seine Kollegin an, aber versprach ihr dann sogleich pünktlich dort zu sein. Erfreut lächelte Hermine ihn an und ging auf ihren Platz.

„Was wolltest du denn von Clearwater?", wollte Severus steif wissen. „Ach ich brauche heute Abend, um halb sieben, die Unterstützung unseres netten Verteidigungslehrers." Sie klimperte aufreizend mit den Wimpern. „Ach, Kätzchen", wisperte Severus leise.

Am Mittag gingen Severus und Hermine in den verbotenen Wald. Er erklärte ihr dir Flora und Fauna und welche Kräuter er am Häufigsten benötigte und welche er am Faszinierendsten fand. Hermine lauschte ihm aufmerksam und ergänzte ab und an Mal ein paar Informationen. Anerkennend sah er seine Kollegin an und freute sich, über eine so kompetente Begleitung.

„Ich habe mir Gedanken gemacht, wie wir das heute Abend aufziehen könnten", begann Hermine. „Ich dachte, dass ich alle Tische aus dem Klassenzimmer verschwinden lasse und an die Tür Sitzkissen platziere. Sie werden natürlich nicht ausgehen, egal wie viele Schüler kommen werden. So hat es eine gemütlichere Atmosphäre. Wir haben ja schließlich Wochenende und keinen Unterricht." Severus sah sie die ganze Zeit an und geriet ins Stolpern. Hermine versuchte ihn zu halten, aber er zog sie mit sich nach unten und sie landete auf ihm. Erschrocken sahen sie sich in die Augen, dann begann er zu lachen und sie schloss bei diesem Geräusch ihre Augen.

Sein Lachen war dunkel und rau, es schickte ihr wohlige Schauer über den Rücken. Seine Arme legten sich um ihren zarten Körper und er betrachtete ihr schönes Gesicht. Tief in ihren Gefühlen versunken bemerkte sie gar nicht, dass er nicht mehr lachte. Vorsichtig strich er ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Seine Lippen näherten sich ihren und sie riss die Augen erschrocken auf, als er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war. In ihren Augen stand Angst. Angst davor, was nun passieren würde.

Er lächelte sanft. „Ich war heute bei den Hauselfen, bevor ich zum Frühstück ging. Sie werden uns Gebäck und heiße Getränke zur Verfügung stellen. Dein Gedankengang, war auch meiner. Ich dachte, wenn wir schon so ein heikles Thema ansprechen, dann sollten wir das in einer möglichst gemütlichen Atmosphäre machen."

Er wollte sie so gerne Küssen, seit dem ersten Mal, dass sie Hogwarts wieder betreten hatte, aber er spürte, dass sie nicht bereit war. Bei der Angst in ihren Augen, hatte er das Erste gesagt, was auf ihre vorherige Aussage gepasst hatte.

„Danke, das war ein sehr guter Einfall", antwortete sie verlegen und versuchte vorsichtig aufzustehen. Er ließ sie mit einem leisen Seufzer los. Hermine stand auf und streckte ihm eine Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen. Sev ergriff diese und stand auf, ließ sie aber danach nicht wieder los.

„Ich habe mir gedacht, dass erst der Eine von uns seine Geschichte erzählt und dann der Andere, danach beantworten wir Fragen, die die Schüler stellen. Was hältst du davon?", fragte Hermine verlegen und spielte geistesabwesend mit seinen Fingern, was Severus zum Schmunzeln brachte.

„Eine sehr gute Idee!"

----------------------------------------

Gegen halb sieben war Hermine in ihrem Klassenzimmer und ließ alle Tische und Stühle verschwinden. Auf einmal war der Raum so groß und um alles gemütlicher zu gestalten hängte sie die großen Fenster mit schweren Vorhängen ab. Glücklich sah sie sich um. In regelmäßigen Abständen ließ sie kleine Tische erscheinen, damit die Schüler ihre Tassen auch abstellen konnten und rief eine Hauselfe. „Sie haben gerufen, Professor?", erschien sofort eine der Hauselfen aus der Küche. „Guten Abend, ja. Ich habe gehört, dass die Elfen schon mit Professor Snape gesprochen haben. Ich würde dich bitten, jeweils auf die Tische eine Schale mit Keksen gestellt würde. Wenn das nicht zu viel Aufwand ist", bat Hermine höflich. „Natürlich Miss. Das erledigen wir sofort!" Mit einer tiefen Verbeugung disapparierte die Hauselfe.

„Du brauchtest meine Hilfe", erklang die Stimme von Augustus Clearwater in der Tür. „Komm rein. Um ehrlich zu sein, nein. Ich brauche deine Hilfe nicht." Das war das Stichwort für Severus und er bog um die Ecke. Augustus wurde ein Knebelfluch und die Ganzkörperklammer verpasst. Dann ließ er ihn in eine Ecke schweben und belegte ihn mit einem Illusionszauber.

„So das wäre geschafft. Sie, Augustus, werden jetzt diesen Abend in der Ecke verbringen und genau zuhören, was wir zu erzählen haben. Wird es danach noch einmal vorkommen, dass die Schüler von Ihnen einen falschen Bericht bekommen, dann werden Sie es mit mir zu tun bekommen", zischte Severus ihn an.

Die Hauselfen tauchten dann auch schon auf und stellten die kleinen Tische mit Plätzchen und Kürbispasteten voll. Eine Elfe tippelte auf Severus zu. „Professor Snape, Sir, Missy hat sich ein paar Gedanken gemacht und wir haben überlegt, dass jeder Schüler eine Tasse bekommt und sich bei seiner Tasse das gewünschte Heißgetränk bestellen kann. Missy hofft, dass es in Ordnung ist, Sir!", schlug die Hauselfe vor. „Ein hervorragender Einfall Missy. So werden wir es machen. Könntet ihr die Tassen auf diesen Tisch stellen?" Severus zauberte einen Tisch direkt neben den Eingang.

Hermine ließ einen Berg Sitzkissen direkt daneben erscheinen und lehnte sich dann gegen die Wand. „Nun fehlen nur noch unsere Schüler", lächelte sie stolz. Severus gesellte sich neben sie und schlang einen Arm um ihre Schulter. „Du kleines mutiges Kätzchen. Wenn es dir zu viel wird, dann kann ich das auch jeder Zeit alleine weiterführen", bot er ihr an. „Nein, Sev. Es ist Zeit, dass auch wir reden. Vom goldenen Trio gab es so gut wie gar keine Auskunft und von unserem Meisterspion ebenfalls nicht. Wir müssen der Welt berichten, was wirklich vorgefallen ist. Nur wer von uns fängt an?" Severus drückte sie fester an sich. „Ich werde Anfangen, dann hast du Zeit dich vorzubereiten." Sie nickte dankbar, als die ersten Schüler eintrafen und verwirrt im Eingang stehen blieben.

„Guten Abend", begrüßte Hermine sie freudig. „An der Tür sind Sitzkissen, bitte nehmt euch jeweils eines und auch eine Tasse vom Tisch, bei der könnt ihr euer Getränk bestellen und setzt euch irgendwo hin. Es ist egal wo." Die Schüler taten wie geheißen und setzten sich. Als alle da waren, es waren fast beide Häuser, trat Hermine vor die Menge.

„Noch einmal guten Abend. Es freut uns sehr, dass ihr so zahlreich erschienen seid. Wir haben den heutigen Abend so geplant, dass erst Professor Snape seine Geschichte erzählt und dann werde ich euch von meiner Geschichte berichten. Wenn wir beide fertig sind. Könnt ihr uns Fragen stellen. Wir werden sie versuchen möglichst ehrlich zu beantworten, aber ich sage euch jetzt schon, dass wir uns vorenthalten auch auf einzelne Fragen nicht zu antworten, wenn sie zu persönlich oder schmerzhaft sind, aber dann werden wir es euch mitteilen. Scheut euch nicht die Frage trotzdem zu stellen. Dieser Abend ist kein Unterricht, sondern einfache Information und wir hoffen, dass er euch gefällt und ihr viel daraus zieht."

Peter hob die Hand. „Ja, Peter?", fragte Severus.

„Ich habe eine Frage vorweg. Warum machen Sie das heute Abend für uns?" Die anderen Schüler nickten zustimmend, denn jeder wusste, dass weder Hermine noch Severus jemals Fragen zum Krieg und ihre Rollen beantwortet haben. „Das Peter, ist einfach zu beantworten. Hermine und ich sind uns einig darüber, dass der Krieg eine schreckliche Zeit war, aber man der nächsten Generation auch die wahre Geschichte des Krieges erzählen sollte. Es ist nicht richtig ihn aufzubauschen, zu verschlimmern oder abzuschwächen. Das führt zu einem falschen Bild und wir wollen, dass nie wieder ein solcher Krieg ausbrechen kann. Ich habe beide Kriege erlebt."

Severus setzte sich und begann zu berichten.

---------------------------------

Ein bisschen spät aber trz da ;D


Zaubertränke? Ja, Nein, Vielleicht?Where stories live. Discover now