Fragen

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Für die Ungeduldigen unter euch. sunriserin2476

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Viele Arme schossen in die Höhe und Hermine schmunzelte. „Ich fange auf der linken Seite an und arbeite mich nach rechts vor. Dann kommt jeder dran", schlug sie vor. Mit einem nonverbalen Zauber markierte sie sich, nur für sich sichtbar, die Schüler die eine Frage hatten. Zuerst kam ein Mädchen aus Slytherin dran.

„Ich weiß nicht ob meine Frage zu persönlich ist und sie richtet sich an Professor Snape", erklärte sie. „Sie haben gesagt, dass Lily Potter ihre große Liebe war. Bedeutet das, dass es nie wieder jemanden in ihrem Leben gab, den Sie geliebt haben?"

Severus sah nachdenklich drein und brauchte eine Weile. Hermine wollte schon zur nächsten Frage übergehen, als er zu sprechen begann. „Ich habe tatsächlich gesagt, dass Lily meine große Liebe war, aber sie alle erinnern sich, dass ich sie als meine beste Freundin vorgestellt habe. Ich habe Lily auf eine gewisse Art und Weise geliebt und als junger Mann habe ich auch geglaubt, dass es ehrliche und aufrichtige Liebe war. Heute weiß ich, dass es nur ein verzweifelter Junge war, der sich an das Einzige geklammert hatte, was er noch hatte. Um Ihre Frage zu beantworten. Ja, es gibt jemanden in meinem Leben, den ich liebe." Hermine zuckte zusammen und sie spürte einen leichten Stich im Herzen, auch wenn sie es sich nicht erklären konnte.

Auf diese Frage folgten ein paar zu ihren Taten, die sie beide bereitwillig erklärten. Dann war ein Gryffindor Junge an der Reihe. Er war im Abschlussjahrgang und fragte das, was allen auf der Seele brannte aber keiner Traute sich die Frage auszusprechen. „Professor Granger, wie fühlt es sich an diese Narbe tagtäglich zu sehen und an ihren Blutstatus erinnert zu werden?"

„Das ist eine sehr persönliche Frage Perkens", schnarrte Severus. Er wollte Hermine instinktiv beschützen.

„Nein, es ist schon gut. Es ist eine persönliche Frage, aber in erster Linie ist es eine schwierige Frage. Ich weiß nicht, ob ich sie wirklich beantworten kann, aber ich werde es versuchen. In den ersten Monaten war es grausam. Ich habe versucht die Narbe zu verbergen aus Scham und Angst. Ich habe es als etwas minderwertiges gesehen. Schlammblut ist eine schreckliche Beleidigung und ich musste erst lernen damit klarzukommen. Ich habe meinen Körper gehasst und musste erst lernen ihn auch mit dieser Narbe zu akzeptieren. Sie erinnert mich jeden Tag an die Schmerzen, die ich durchgestanden habe. Ich werde mir nicht anmaßen sie schlimm zu nennen, da ich Menschen kenne die weit mehr Narben haben, die weit schlimmere Verletzungen, ob physisch oder psychischer Natur, haben. Aber der Gedanke an diese Menschen hat mir auch geholfen. Ich bin ehrlich, ich habe dieses Denken noch nicht sehr lange. Aber warum soll ich meine Narbe hassen? Ich bin, wer ich bin und ich bin stolz darauf eine Muggelgeborene zu sein! Ich kann in beiden Welten leben und habe so auch beide Vorteile. Diese Narbe zeigt für was ich gekämpft habe und jederzeit wieder Kämpfen würde. Jeder Mensch ist einzigartig und wichtig egal welcher Blutstatus dahintersteckt. Ich habe den Krieg nicht überwunden, aber diese Narbe war ein Weg zu lernen seine Folgen zu akzeptieren. Ich hoffe das hat deine Frage in etwa beantwortet."

Sie nahm als nächstes eine Slytherin Erstklässler dran. „Ich habe gehört, dass Sie mit Ron Weasley zusammen waren und dass er gestorben ist. Stimmt das?", fragte er schüchtern. Hermines Ausdruck verdüsterte sich minimal. Nur Severus erkannte, dass es ein schweres Thema für sie war, aber warum? Der Verlust des Freundes?

„Ja, ich war eine sehr kurze Zeit mit Ron zusammen. Es waren aber höchstens zwei Wochen, bis wir bemerkten, dass wir nicht dieselben Ansichten besaßen und niemals eine Beziehung führen könnten. Wir waren wie Geschwister nur die Angst vor dem Tod ließ uns denken, dass wir doch zusammengehören würden. Ron starb vor vier Jahren bei einem Unfall. Weiter möchte ich auf dieses Thema nicht eingehen." Für einen kurzen Moment blitzte Wut in ihren Augen auf, bevor sie sich wieder komplett unter Kontrolle hatte. Sev machte sich eine mentale Notiz, dass er diesem Thema weiter auf die Spur gehen würde.

Zaubertränke? Ja, Nein, Vielleicht?Where stories live. Discover now