Kapitel 44

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NAMJOON

Yoongi saß auf einer Bank , hörte Musik und starrte auf den Teich.
Mein Interesse wurde sofort geweckt , seine düstere Aura zog mich an.

Ich ging zu ihm herüber und setzte mich neben ihn.
Er warf einen kurzen Blick zu meiner Seite und richtete seine Augen dann wieder aufs Wasser.

"Was willst du ?", grummelte er monoton.

Das war eine gute Frage..

"Du bist heute nicht zu unserem Treffpunkt gekommen", antwortete ich.

"Überrascht dich das etwa ?", schnaubte er überheblich amüsiert.

Eine Windböe ließ mich frösteln.
"Was wolltest du auf dem Dach?"

Er hielt es immer noch nicht für nötig mich anzugucken.
"Wenn ichs dir sage , hörst du dann auf mich zu nerven?"

"Kommt drauf an ob ich mit deiner Antwort zufrieden bin", erwiederte ich.

Yoongi zog einen Mundwinkel hoch.
"Du bist echt dreist..", murmelte er.

"Namjoon..?" , ertönte eine Stimme neben uns.

Ich schaute hoch und sah einen verwirrten Jin.

Selbst Yoongi widmete seine Aufmerksamkeit dem neu dazu gestoßenen.
Er musterte ihn mit einem emotionslosen Blick.
Ohne ein weiteres Wort stand er auf und ging davon.

"Wer war das ?", fragte Jin verwundert.

"Ein Junge aus meiner Klasse."

Ich sah Jin an das er gerne mehr erfahren hätte , aber er verkniff es sich und ließ sich neben mir auf der Bank nieder.

Wir schauten uns einen Moment stumm an , bis er das Wort ergriff.
"Mein Vater meint , dass er irgendwie geahnt hatte, dass wir keine normale Freundschaft führen.
Er wusste schon seit ich klein bin , dass ich mich zum männlichen Geschlecht hingezogen fühle und liebt mich trozdem.
Es hat mich echt geschockt , als er mir gesagt hat , dass er davon schon so lange weiß...Aber..."

Jin hielt inne und schaute auf den Boden. Unruhe machte sich in mir breit.

"Aber?"

"Er hat mir noch einen Vortrag über Geschlechtskrankheiten gehalten und dann meinte er, dass er unsere Beziehung nicht verbietet , aber es besser wäre , wenn wir sie in der Öffentlichkeit geheim halten.
Ich hätte sonst schlechtere Chancen in der Gesellschaft."

Es war bitter-süß , jedoch wusste ich das sein Vater es nur gut mit ihm meinte.

Da ich nicht wusste was ich dazu sagen sollte , nahm ich Jins Kinn in die Hand und drehte sein Gesicht zu mir.
Er sah traurig aus und es brach mir das Herz.

"Ich liebe dich , daran wird sich nichts ändern", sagte ich sanft.

Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und seine Augen klärten sich auf.

"Ich dich auch", erwiederte er.

Es war so , als ob die großen Steinstatuen uns lauschten , während ihre üppigen Pflanzenranken im Wind leise raschelten.

~You had me quite confused~ || NamjinWhere stories live. Discover now