Kapitel 2

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Kapitel 2

Als ich meine Hand von meiner Wange entfernte schlugen meine Augen weit auf. War das etwa wirklich ich? Mein gesamter Handabdruck hatte sich an seiner Wange zugelegt und entwickelte sich von rosa zu rot.

"Das hast du nicht getan.", sagte er.

"I-Ich.. Oh m-mein Gott.. ich w-wollte-"

"Halt die Schnauze, Weib! Wag es noch einmal, noch ein einziges Mal, ich schwöre ich mache dein Leben zur Hölle!"

Seine Stimme klang viel brutaler und angsteinflösender als davor. Ich begann wirklich ein wenig zu zittern. Noch nie in meinem Leben hatte ich jemanden geschlagen. Naja, noch nie hatte ich es auch nötig, denn kein Mensch hatte mich so wütend gemacht, wie er.

"Ganz ehrlich? Du bist selbst schuld daran! Du hast nicht das Recht mich anzufassen und vor allem nicht anzubrüllen! Sowas nervtötendes wie dich habe ich noch nie erlebt!", konterte ich, drehte mich um und stieg in meinen Wagen.

Das war wahrscheinlich die respektloseste Person, die ich je erlebt habe.

Ich startete den Motor und war dabei zu fahren, als ich sah, wie hasserfüllt man mich anblickte. Er sagte ein Wort, was mich nun total zum Kochen brachte.

"Bitch."

Meine Augen weiteten sich erneut ein Stück. Nicht aus Schock, nein, aus Wut. Ich ballte meine Hände zu Fäusten, bis meine Finger begannen weiß zu werden und meine Nägel sich in meine Haut rammten und sie somit verletzten. Schnell stieg ich aus und rammte die Autotür mit voller Wucht zu. Ich beeilte mich ein wenig, denn es hatte den Anschein, dass er ebenfalls losfahren wollte.

"Wie hast du mich grade genannt?", fragte ich wutentbrannt.

"Bitch.", gab er locker zurück, als wäre es das normalste Wort der Welt.

Boom. Sofort landete meine Hand erneut an seiner Wande und der Stoß gegen diese sorgte für einen lauten Klatscher. Die Straße war wie leer gefegt, denn nur dieser Kerl und ich waren da, was ziemlich seltsam war, denn um die Uhrzeit war es hier wirklich überfüllt.

Seine Augen strahlen Zorn und Wut aus.

Oh oh, jetzt hatte ich es wohl zu weit getrieben.

Grob packte er meine beiden Handgelenke und drückte mich gegen mein Auto.

"Lass mich los du kranker Penner!", schrie ich und versuchte mich zu befreien, was mir anfangs gelang, doch kurz danach wurde ich umso fester gegen das Auto gedrückt.

"Jetzt hör mir mal zu, Bitch.", sagte er und betonte das letzte Wort extra aus Provokation.

"Du hast dich mit dem falschen Typen angelegt. Ab sofort heißt es Krieg. Ich werde dich nicht mehr in Ruhe lassen, bis du deine gerechte Strafe bekommst und glaub mir, das wird eine laaaaange Zeit. Ich werde sehr viel Spaß mit dir haben. Und jetzt verschwinde, bevor ich noch aggressiver werde und dich krankenhausreif schlage.", fügte er mit zusammengebissenen Zähnen hinzu und ging ein wenig weg.

"Das wagst du nicht.", sagte ich und wunderte mich, weshalb meine Stimme so kräftig klang.

Innerlich war ich grade dabei auf dem Boden zu liegen und zu sterben. Seine kleine Ansage hatte für Gänsehaut an meinem ganzen Körper gesorgt und diese wollte so schnell auch nicht verschwinden.

Schlagartig drehte er sich um und diesmal packte er nicht meine Handgelenke, sondern sofort meinen Hals.

"Bist du dir da sicher?", fragte er.

"J-Ja."

"Ganz sicher?", fragte er erneut und drückte ein wenig fester zu.

"I-Ich hab k-keine Angst vor dir.", log ich und versuchte nach Luft zu schnappen.

It's complicated || z.m.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt