Kapitel 38

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Aaliyah's Sicht

Wolf's grüne Augen verfolgen jede meiner Bewegungen, als ich an dem Bild für das Projekt arbeite und ich kann nicht gerade behaupten, konzentriert zu sein.

Seine strengen, aber dennoch irgendwo liebevollen Blicke lenken mich total ab, doch ich liebe es, wie er mich anguckt. So voller Leidenschaft, als hätte er noch nie jemanden wie mich gesehen und so als könnte er nicht aufhören, mich zu beobachten, genau wie es mir mit ihm geht.

Es scheint so surreal, dass Wolf genau so verrückt nach mir ist, wie ich nach ihm und in meinem Kopf ist jener Fakt noch nicht ganz angekommen.

"Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?", frage ich ihn kichernd und beobachte wie seine Lippen sich zu einem Lächeln ziehen.

"Ich habe nie nach dir gesucht, habe dich gefunden und werde dich nie wieder hergeben..", haucht er mir zu und gibt mir einen sanften Kuss.

Irgendwas in meinem Bauch läuft Amok, während mein Herz keine Ahnung hat, wie es reagieren soll.

Solche Worte von Wolf zu hören ist so atemberaubend und viel zu schön, um wahr zu sein.

Wenn man ihn das erste Mal sieht, denkt man sofort an böse Machenschaften, wie Drogen, Alkohol und Prügeleien, aber wenn man ihn kennenlernt, dann merkt man sofort, dass er wahrscheinlich das wärmste Herz dieser Welt hat.

Viele Menschen nehmen sich nicht die Zeit, ihn kennenzulernen und das macht mich traurig, denn wenn sie ihn nur aus meinen Augen betrachten könnten, dann würden sie sehen, wie toll er ist.

Zu seinem unglaublich schönen Außenbild kommt sein strahlender Charakter der von Ehrlichkeit, Loyalität aber auch Schmerz geprägt wurde und auf seine eigene Art und Weise wunderbar ist.

Zudem trägt Wolf auch sehr viel Leidenschaft und Lust in seiner Seele und das meine ich nicht nur sexuell.

Seine Bilder sehen unglaublich aus und als Dr Campbell ein Stück seiner Geschichte vorgelesen hat, konnte ich den Mund nicht schließen.

Es war, als hätte er sich selbst in einer Worten zu einem Text verfasst und genau wie er, war es tiefgründig und wunderschön.

Ich lege meinen Pinsel weg und greife nach Wolf's Pullover, bevor ich ihn einfach zu mir ziehe und mutig unsere Lippen miteinander vereine.

Er lächelt in den Kuss hinein und ich spüre, wie mein Puls schneller zu rasen beginnt.

Wolf leckt über meine Unterlippe und zieht sie dann zwischen seine Zähne, sodass es unmöglich für mich ist, ein Stöhnen zurückzuhalten.

Ich lasse meine Hände in seine vollen, schwarzen Haare gleiten und ziehe fest an ihnen, genieße das Gefühl seiner samtweichen Strähnen zwischen meinen Fingern.

Er schlingt seine Arme um meine Taille und umarmt mich fester, zieht mich dichter an sich und es fühlt sich an, als wäre ich nach einem langen Tag Zuhause angekommen.

Das abrupte Öffnen der Tür reißt mich aus meiner rosaroten Blase und ich bin viel zu schnell von Wolf weg.

Mit geschwollenen Lippen und rasendem Herzen starre ich Nate und Mike an, versuche mir einzureden, dass sie nichts gesehen haben, wobei ihre Gesichter andere Dinge erzählen.

"Was macht der denn hier?", ertönt die Stimme meines jüngeren, älteren Bruders und seine braungrünen Augen spucken Feuer in Wolf's Richtung.

"Wir - arbeiten zusammen an einem Projekt.", erkläre ich nervös.

"Das nennst du also arbeiten?", erwidert Mike kalt und baut sich vor meinem ersten Kuss auf.

"Lass sie in Ruhe, Michael. Hallo, ich bin Nate, ihr ältester Bruder.", greift mein Lieblingsbruder dazwischen und reicht dem Grünäugigen die Hand.

Wolf entgegnet die höfliche Geste meines Bruders und lächelt schief.

"Ich bin Wolf.", sagt er nur und ich sehe an dem Gesichtsausdruck meines Bruders, dass er weiß, wer er ist.

"Ich wollte dich nur kurz sehen, Liebling, weil ich doch morgen nach Boston fliege.", sagt Nate zu mir gewannt und guckt mich lächelnd an.

"Wie lange bleibst du denn?", frage ich traurig und gehe auf ihn zu.

"Nur drei Tage, dir wird gar nicht auffallen, dass ich fehle.", antwortet er grinsend und legt seine Hand an meine Wange, bevor er einen Kuss auf meine Stirn haucht.

"Ich liebe dich, mein Engel. Pass auf dich auf und sei vorsichtig.", flüstert Nate, während wir uns fest umarmen.

Sein vertrauter Geruch treibt mir die Tränen in die Augen und ich schluchze leise in sein Shirt.

"Ich liebe dich auch, Großer. Du bist mein Held, bitte pass auf, ich brauche dich zu sehr.", hauche ich und gucke ihm in die Augen.

"Mach's gut, Snow.", sagt er noch, bevor er mir erneut einen Kuss auf die Stirn gibt und dann zusammen mit Mike das Atelier wieder verlässt.

"Ich glaube, deine Brüder mögen mich nicht.", sagt Wolf grinsend und greift nach meinen Händen.

"Sie sind es nur nicht gewohnt, mich mit einem Jungen zu sehen.", erwidere ich seufzend.

"Es gab wirklich noch nie einen? Ich meine - wie konnten diese Vollidioten nur übersehen, was für eine Bombe du bist?", fragt Wolf und richtet seine grünen Augen auf meine Brüste, die durch den neuen BH viel besser zur Geltung kommen, als ich es gedacht habe.

"Nein, Wolf. Du bist der erste.", murmle ich etwas schüchtern.

"Nicht Mal jemanden, der es versucht hat?", "Vielleicht einen, aber das ist jetzt auch egal.", sage ich streng und entziehe mich seines Griffes.

"Wer?", fragt Wolf angespannt.

Auch wenn ich ihn sehr beschönige und verehre, wird es immer eine Seite an ihm geben, die mich reizt bis in den letzten Nerv.

Er ist doch derjenige, der das Thema begonnen hat, warum werde ich jetzt schon wieder so angemacht?

Ich werde diesen Jungen niemals zu hundert Prozent verstehen können.

"Er wohnt hier in der Nachbarschaft, aber für mich war er nie mehr als ein guter Bekannter.", erkläre ich meinem Kuss seufzend.

"Ist dir aufgefallen, dass du ausschließlich von Männern umgeben bist, naja, Rowan als Mann zu bezeichnen ist nicht gerade richtig, aber du weißt was ich meine.", meint er und setzt sich auf den Stuhl in der Ecke.

"Vielleicht liegt das daran, dass die einzigen Frauen, denen ich vertraut haben, entweder tot oder verräterisch sind, da kann ich auch nichts ändern.", fauche ich genervt, jedoch mehr über den Sprung unserer Anfangs so schönen Stimmung.

"Tut mir leid, Pixie, ich wollte dich nicht verletzten.", murmelt Wolf besorgt und kommt auf mich zu.

"Hast du nicht, es ist nur - ich hasse es, über solche Dinge zu reden.", murmle ich in seine Brust hinein, umarme ihn fest und inhaliere seinen exzellenten Duft.

"Dann werde ich das Thema nicht mehr ansprechen.", erwidert Wolf und lässt seine Hände an meinen Po gleiten, bevor er mir einen Kuss gibt und sich dann wieder an sein Bild wendet.

Wenn er doch nur immer so verständnisvoll und offen wäre, dann hätte ich ihm schon längst einen Heiratsantrag gemacht, aber man muss eben Warten, bis das Eis schmilzt.

MY BADBOYWhere stories live. Discover now