Bastian Schweinsteiger

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"Hey Jessi! Kannst du bitte vorbeikommen? Es ist wichtig." Er klang sehr verzweifelt. "Klar, ich fahre sofort los" antwortete ich. Wenn mein bester Freund meine Hilfe benötigte, war ich natürlich gleich bei ihm. Na ja, "bester Freund" stimmte nicht mehr so ganz, denn seit einiger Zeit fühle ich viel mehr für ihn. Das würde ich Basti aber niemals sagen. Schon alleine, um unsere Freundschaft nicht zu zerstören. Ich zog mich also schnell um, schnappte mir meinen Autoschlüssel, verließ das Haus und fuhr los.
Etwa 15 Minuten später öffnete Basti mir die Tür und zog mich in eine feste Umarmung. Wir gingen ins Wohnzimmer. Überall lagen DVD's, leere Chipstüten und Spiele für Playstation herum. Auf dem Tisch stand eine riesige Schale Chips, die nur noch zu etwa einem Drittel gefüllt war. Bastian ließ sich seufzend auf das Sofa fallen und schloss die Augen. "Mir ist ein bisschen schlecht und ich habe Kopfschmerzen" meinte er. "Ist ja auch kein Wunder wenn du so viel Chips gegessen hast." Ich musste grinsen. "Leg dich doch ein bisschen hin und ruh' dich aus" meinte ich. "Nein, nein, schon ok. So schlimm geht's mir jetzt auch wieder nicht" "Dann ist ja gut." Schnell räumte ich die Chipsschale und eine herumliegende Fernsehzeitung weg und brachte ihm stattdessen ein Glas Wasser und eine Aspirin. Dankbar trank er einige kleine Schlucke und setzte ab. Ich ließ mich neben ihn aufs Sofa fallen.
"Also, was ist denn los?" Er vergrub sein Gesicht in den Händen und murmelte: "Ana und ich haben uns getrennt." Ich schaute ihn entsetzt an. Die beiden haben so gut zusammengepasst. "Was? Wann habt ihr euch getrennt? Und wieso?" überhäufte ich ihn mit Fragen. "Letzte Woche schon. Es hat einfach nichts mehr zwischen uns gestimmt. Wir haben uns andauernd gestritten und Ana hatte immer weniger Zeit für mich, weil sie oft irgendwelche 'sehr wichtigen Termine' hatte." "Oh, das tut mir leid." meinte ich nur. Innerlich freute ich mich ein bisschen. Vielleicht hatte ich ja jetzt eine Chance bei ihm. Ich verwarf den Gedanken aber sofort wieder als Basti meinte: "Mein eigentliches Problem ist aber, dass ich mich in jemand anderes verliebt habe. Leider bin ich aber nur ein guter Freund für sie. Und Ana vermisse ich auch noch ein bisschen." "Wenn das mit dem Verlieben mal so einfach wäre..."
Im nächsten Moment hätte ich mir am Liebsten auf die Zunge gebissen. Hoffentlich hatte er es nicht gehört. "Wer ist es denn?" fragte ich schnell. "Das kann ich dir nicht sagen" antwortete Basti. "Kenn ich diejenige?" hakte ich weiter nach. "Ja, ich glaube schon. Okay, ich verrate es dir, aber nur wenn du es mir auch sagst." "Mist! Er hatte meinen Kommentar vorhin doch gehört" dachte ich.
Ich holte tief Luft. Eins. Zwei. Drei. "DU" schallte es zweistimmig durch den Raum. Wir sahen uns überrascht an. Stille. "Dein Ernst?" fragte er verunsichert. "Ja" lächelte ich. Ich lief auf ihn zu, umarmte und küsste ihn. Wir lösten uns kurz. "Jessi ich liebe dich" sagte Bastian sanft und mit soviel Gefühl in der Stimme, dass ich eine Gänsehaut bekam. Ich schloss kurz die Augen und überlegte, ob das alles nur ein Traum war. Doch als ich die Augen wieder öffnete, lag ich immer noch in seinen Armen. Nein es war kein Traum. Die Realität war gerade schöner als jeder Traum. Es gab nur mich und Basti in diesem Moment.

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