Warum nicht?

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Wie soll ich nun vorgehen?
Ich meine, ich kann doch nicht so einfach nichts sagen und überwinde mich jetzt schließlich Jeff mit leicht zittriger Stimme anzusprechen.
Am besten ich knacke erst einmal diese seltsame und unangenehme Atmosphäre, bevor ich mit meinen ernsten und auch wirklich wichtigen Fragen fortfahre.

"W-Wie geht es deiner Wunde?", bringe ich mit einem fragwürdigen Ton in der Stimme hervor.

Er mustert mich nur jedoch immer noch und antwortet nicht.
Was wohl gerade in seinem Kopf zu geht..?
Oder war es jetzt zu merkwürdig so eine Frage zu stellen?
Nein, ich habe ihn ja gerettet und dann sollte ich mich auch dafür interessieren, wie es ihm geht!

"Ich denke etwas besser...", erklingt nun seine tiefe Stimme und erfüllt den Raum, ,, Aber ich glaube nicht, dass du darauf hinaus willst..."

Woher weiß er das nur...?
Naja, ok, wenn er jetzt schon sofort damit anfangen will..

"Ja, du hast Recht. Wieso lässt du mich nicht einfach gehen?" , frage ich nun gerade direkt hinaus.

Jeff fährt einmal kurz mit seiner Hand durch seine verwuschelten, schwarzen Haare und antwortet genau das, was ich nicht hören wollte.

"Nein, ich lasse meine Opfer nicht einfach noch einmal entkommen, denn dann muss ich sie mir nämlich wieder zurückholen und das ist unnötige Arbeit"

Nein, das war jetzt echt ein Strich durch die Rechnung, aber ich darf jetzt auch nicht locker lassen!

"Du hattest nun schon zweimal die Möglichkeit mein Leben zu beenden.....doch hast es noch immer nicht getan, warum?"

Nun klang dies aber eher wie ein Vorwurf, hoffentlich kann er das richtig interpretieren.
Jedoch ließ Jeff nicht einfach nach. Leider.

"Du hattest eine Glückssträhne, mehr nicht. Verlass dich aber nicht mehr darauf" , brummte er schon leicht genervt von meinen Versuchen ihn zu überzeugen.

"Und wie lange gedachtest du noch damit zu warten mich zu töten?"

"Willst du etwa, dass ich dich umbringe?", bringt er nun in einem schon etwas lauteren Ton hervor.

Was ist das denn für eine Frage!?

"Nein, will ich nicht, aber ich denke du willst es auch nicht!"

Nun nahm auch meine Stimme an Lautstärke an.
Wütend starre ich zu ihm und warte auf seine Reaktion.

"Th, Schwachsinn!", knurrt Jeff und macht einen Versuch, sich von der weichen Couch zu erheben, welcher ihm auch gelingt und er sich nun vor mir auf bäumt.
Ou Ou.
Mein ganzer Mut ist auf einmal wie verflogen, als Jeff nun vor mir steht.
Plötzlich komme ich mir auch so klein vor, klar, ich meine, was soll ich denn auch mit einer Größe von 1,64 Meter erreichen, wenn Jeff ungefähr einen guten Kopf größer ist als ich?
Er kommt mir nun immer näher, während ich schon ängstlich zu ihm hoch schaue.

"Denkst du etwa, ich hätte nicht den Mut, jemanden wie dich zu töten? Ich habe schon viele in deinem Alter ermordet, ganz gleich wie sehr sie mich auch angefleht hatten!" , flüstert er mir bedrohlich zu.

Ich halte für einen Moment lang inne, denn eine einzige Frage nagt schon die ganze Zeit an mir herum.

"Haben deine Hände dann bei den Anderen auch so gezittert?"

Verdutzt über meine Frage blickt er mich nun an.

"W-Wovon sprichst du?!" , versucht er so sicher wie möglich zu sagen, um wieder Herr in dieser Situation zu werden.

Volltreffer!
Ich muss nur noch etwas weiter gehen und mit etwas Glück werde ich es schaffen können!

"War es deswegen? Hast du mich aus diesem Grund nicht umgebracht?" , frage ich nun schon etwas sanfter.

Mit dieser Frage ist Jeff, ein berüchtigter Mörder, nun scheinbar komplett überfordert und muss einige Sekunden darüber nachdenken.
Letztendlich tritt er aber noch näher an mich heran und zischt mir leise ins Ohr, was zeitgleich eine fast nicht sehbare Gänsehaut an mir auslöst.

"Du kannst wirklich froh sein, dass ich die letzten beiden Male Gnade gezeigt habe!"

Trotz dass ich gerade Angst bekommen habe, geht diese Runde in meiner Sicht an mich, alleine schon deswegen, dass ich ihn verunsichert habe. Ich habe einen Serienkiller verunsichert! Sowas ist wirklich kaum zu glauben.

Kurz nachdem Jeff seinen Satz vollendet hatte, trottet er an mir mit schweren Schritten vorbei ins Bad und schließt mit einem Knall die Tür hinter sich.
Irgendwie, ich weiß auch nicht, aber irgendwie wird mir gerade so richtig bewusst, dass ich mich immer noch mit einem Mörder unter einem Dach befinde.
Einem Menschen, dem Blut an den Händen klebt und man dieses auch nicht wieder abwaschen kann.
Leichte Wellen der Panik überkommen mich und lösen Unruhe aus. Meine Atmung wird schneller, jedoch schaffe ich es auch wieder zügig, diese unter Kontrolle zu bringen.
Aber trotz all dem kann ich Jeff auch nicht mehr ganz folgen, ich meine, er will mich nicht gehen lassen und will mich umbringen, kann es nun aber doch nicht oder irre ich mich da? Das ist alles so kompliziert! Wieso muss sich auch gerade meine Welt so auf den Kopf stellen?
Plötzlich vernehme ich einen schmerzvollen jedoch auch wütenden Schrei aus dem Badezimmer und darauf folgt ein lautes Gepolter, welches mir einen ziemlichen Schrecken einjagt!
Was ist da passiert?!

Heartbeat (Jeff the Killer Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt