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Es war ein kleiner Platz, der von Hecken umgeben war. Sodass man, eigentlich nicht sieht, dass etwas hinter der Hecke ist. Auf dem Gras war eine Decke ausgebreitet. Die Decke lag unter einem Baum, welcher ein wenig über die Hecke reichte. Die ganze Wiese war voller Blumen und manchmal flog ein Schmetterling oder etwas anderes vorbei. Die Sonne strahlte auf diesen Platz. Es sah aus, wie in einem Bilderbuch. "Gefällt es dir?", fragte Tim flüsternd in mein Ohr. Er stand hinter mir und legte seine Hände um meine Taille. "Es ist....", ich sprach nicht weiter. Noch nie hat jemand etwas so schönes für mich gemacht. Ich drehte mich zu ihm um und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss und hob mich hoch. Er trug mich zu der Decke, während wir uns weiter küssten.Er setzte sich hin und ich blieb auf seinem Schoss sitzen, um ihn weiter küssen zu können. "Danke.", nuschelte ich, während ich meinen Kopf in seine Halsbeuge legte. Ich setzte mich zwischen seine Beine und lehnte mich an seiner Brust an. "Seh es als Dank an. Ohne deine Hilfe, würde mein Vater jetzt immer noch meine Mutter schlagen und von Bar zu Bar rennen." Er gab mir einen Kuss auf die Haare. "Hast du Hunger?" Er heilt mir ein Sandwich vor die Nase. "Jaaa!", freute ich mich. "Ich wollte mit dir hier sein, weil heute Sternschnuppennacht ist. Und mit wem könnte ich diese Nacht besser verbringen, als mit dem tollsten Freund der Welt." Nachdem wir aufgegessen hatten, legte ich mich wieder gegen seine Brust. "Tim...", sagte ich leise, aber so das er mich trotzdem noch verstehen konnte. "Ja, Schatz?" "Warum hast du das getan?" "Was getan?" "Warum, hast du dich ins Koma gesoffen?" Ich musste das jetzt einfach wissen. Ich konnte diese Fragen nicht mehr aushalten. Tim sagte nichts. Ich drückte mich von seiner Brust hoch und nahm sein Kinn in meine Hand, um in sein Gesicht gucken zu können. "Bitte. Bitte Tim. Sag es mir.", hauchte ich gegen seine Lippen und gab ihm einen kurzen Kuss. "Okay. Du hast Antworten verdient.", fing er an, "Also, es war so:"

~Rückblick von Tim~

Er hatte Schluss gemacht. Einfach so. Alles nur wegen meinem Vater. Am liebsten würde ich diesen Arsch verprügeln. Aber er würde mich sofort anzeigen. Meine Handy klingelte immer und immer wieder. Ich ignorierte es. Meine Gedanken waren nur bei Stegi. Ich fehlte ein paar Tage in der Schule. Ich konnte Stegi jetzt nicht sehen. Zu sehr fehlte er mir. Mein Handy klingelte weiter. Irgendwann konnte ich es nicht mehr ignorieren und ging ran.

Tim: Man Vera! Was ist!?

Vera: Ich wollte mich mit dir treffen. Es ist wichtig!

Tim: Nein. Nicht jetzt. Mir geht es nicht gut.

Vera: Tim bitte! Ich will mich mit dir alleine treffen. Ich muss unbedingt mit dir reden! Biiiiitttteeee!!!!

Tim: Boaahh, okay! Wann und wo?

Vera: Am besten jetzt. Bei dem Weg, den keiner mehr lang geht.

Tim: Okay. Bin gleich da.

Vera: Jey! Ich warte!

Ich habe nur zugesagt, damit sie endlich aufhört zu nerven. Ich machte mich fertig und ging in den Park. Vielleicht war es auch gut, dass ich mich mit ihr treffe. Ich brauchte ein wenig Ablenkung und sollte nicht die ganze Zeit an Stegi denken. Als ich an dem Weg ankam, war Vera schon da. "Hey Tim! Danke, dass du da bist!", freute sie sich und umarmte mich. "Also. Was ist?", fragte ich ein wenig genervt. "Naja...", sie schaute auf den Boden und wurde rot. "Ich mag dich wirklich gerne. Und zwar nicht als 'Kumpel' sondern.... mehr." Sie kam einen Schritt näher und ich wich ihr ein wenig aus. "Vera... Es geht nicht." "Wieso du hast doch keine Freundin. Oder?", fragte sie. "Nein. Das ist es auch nicht..." "Na dann, steht uns doch nichts im Weg." Bevor ich überhaupt antworten konnte lagen ihre Lippen auf meinen. Und es kam wie es kommen musste. Genau in diesem Moment, kam Stegi um die Ecke. Als er uns sah, schreckte er ein wenig auf und lief mit schnellen Schritten davon. Ich schubste Vera von mir weg und schrie Stegi hinterher: "Stegi! Warte!" Ich wollte ihm hinterher rennen, doch Vera hielt mich am Handgelenk fest. "Lass ihn doch." Sie wollte mich wieder küssen, doch ich schubste sie wieder weg. "Nein! Ich liebe dich nicht verdammt!" Ich ging weg und versuchte Stegi einzuholen, doch er war weg. Ich rannte nach Hause und schmiss mich auf das Sofa. Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt! Ich holte mein Handy raus und schrieb ihn an.

Hey Stegi

Das was du heute gesehen hast, war nicht das wonach es aussah.

Stegi? Bitte antworte!

Ich liebe dich immer noch! 

Ich steh nicht auf Vera! Das weißt du doch! 

Ich mag sie gar nicht!

Bitte glaub mir! :(

Er antwortete nicht. Bestimmt ignorierte er mich. Ich spürte wie mir Tränen in die Augen schossen und versuchte sie wegzublinzeln. Nach ein paar Minuten klingelte mein Handy. Eine Nachricht von Stegi!

Stegi: Es ist mir egal, ob du sie geküsst hast und ob du sie liebst oder nicht.

Tim: Aber ich wollte das gar nicht. Sie hat mich einfach so geküsst!

Stegi: Es ist mir egal! Schön, dass du so schnell über mich hinweg bist.

Tim: Aber das bin ich nicht! Ich liebe dich immer noch! Bitte glaub mir doch!

Stegi: Es ist mir egal! Werde glücklich mit ihr! Dann gibt dein Vater auch endlich Ruhe!

Tim: Mein Vater ist mir egal! Ich will DICH!

Er antwortete nicht mehr. Auf einmal spürte ich einen Schmerz in meiner Brust. Als ob jemand die ganze Zeit eine Nadel in meine Brust und mein Herz stechen würde. Immer und immer wieder. Ich wollte, dass der Schmerz aufhört. Ihn einfach abschalten. Mein Blick viel auf den Schrank mit dem Alkohol. Ich sah keinen anderen Ausweg mehr, ging zum Schrank und holte ein paar Bierflaschen und 2 Vodkaflaschen raus. Bevor ich anfing zu trinken, schrieb ich meiner Mutter einen Zettel. Damit sie weiß warum ich sowas tue. 

Ich kann es nicht mehr verkraften. Es tut mir leid. Stegi fehlt mir zu sehr. Ich muss diese Schmerzen und Gefühle irgendwie abschalten. Sorry!

Ich legte den Zettel auf den Tisch und fing an zu trinken. Erst eine Flasche. Dann noch eine. Noch eine. Noch eine. Und noch eine. Mir wurde schwindelig. Doch das war mir egal. Ich trank weiter und weiter. Mir wurde immer schwindeliger und schlecht. Doch der Schmerz war immer noch da. Umso mehr ich trank, desto mehr bemerkte ich wie mein Körper langsam nachließ. Der Schmerz ging nicht weg. Weswegen ich weiter trank. Ich trank so lange, bis mir schwarz vor den Augen wurde.

Ich dachte ich wachte auf. Doch stattdessen sah ich nur schwarz und hörte eine dumpfe Stimme: "Beeil dich... Ich... liebe... dich..." Mehr verstand ich nicht. Doch ich konnte erkennen, dass es die Stimme von Stegi war. Stegi! Ich liebe dich auch! Scheiße! Ich muss aufwachen! Jetzt! Na los! Verdammt! Ich lag tatsächlich im Koma. In den nächsten Tagen kam Stegi immer wieder zu mir und auch meine Mutter. Beide sprachen zu mir. Auch wenn ich nicht immer alles verstand und wenn ich etwas verstand, dann sehr dumpf. Oft bekam ich auch gar nichts mit. Als würde ich einfach schlafen. Ich spürte wie jemand meine Hand nahm und sanft darüber streichte. Ich atmete immer automatisch und rhythmisch. Ich konnte nie richtig durchatmen. Ich hatte einfach keine Kontrolle über meinen Körper. Ich probierte es trotzdem jedes mal aufs neue. Doch nie klappte es wirklich. Bis es plötzlich funktionierte. Ich konnte tief durchatmen und öffnete die Augen. Ich sah zu meiner rechten Hand, welche Stegi immer noch hielt. Mit ein wenig Kraft, hebte ich die andere Hand hoch und streichte ihm durch das Haar.

~Rückblick Tim Ende~

~Stegi's POV~

"Wow... Ich... ich hab dich so verletzt?", fragte ich traurig. "Hey! Darüber darfst du jetzt nicht mehr denken! Das war früher! Es zählt nur das was wir jetzt tun! Das hast du mir beigebracht.", sagte er und küsste mich. Ich lächelte ihn an. "Ich bin so froh dich zu haben.", sagte ich. "Ich bin auch froh dich zu haben.", antwortete er mir zurück. 

Liebe mit Hindernissen|| Stexpert FFWhere stories live. Discover now