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"TIM!", rief auf einmal jemand von unten. Tim schreckte auf: "Scheiß..." Noch bevor er den Satz beenden konnte, kam ein Mann, ca Anfang 40, in sein Zimmer. "Was zum.... TIM! SAG MAL BIST DU SCHWUL?! DU EKELHAFTER.....!", schrie der Mann, packte Tim und stieß ihn gegen die Wand. Tim kniff kurz vor Schmerz die Augen zusammen, dann guckte er mich an und sagte:"Stegi geh." Ich saß immer noch vor Schock auf seinen Bett. Der Mann holte aus und schlug Tim auf die Wange. Tränen bildeten sich in seinen Augen. Ich wollte ihm helfen, hatte aber zu viel Angst vor dem Mann. "Bitte Stegi! Geh! Bitte." Ich widersprach ihm nicht und rannte aus der Tür. Wer zur Hölle war das? War das sein Vater? "DU BIST SO EINE SCHANDE!", hörte ich aus einem Fenster. Ich wollte wieder zu ihm und ihn helfen, aber ich fühlte mich machtlos. Ich rannte nach Hause. Meine Eltern würden mich gleich bestimmt anschreien, ich solle wieder gehen, aber das ist mir jetzt egal. Ich habe andere Probleme, große Probleme. Ich schloss die Haustür auf, mit dem Schlüssel, den ich immer dabei hatte. Als ich die Tür wieder schloss, war es ruhig. Ich ging in die Küche, ins Wohnzimmer und in den Wintergarten, aber nirgends waren meine Eltern oder der Besuch zu sehen. Natürlich, sie waren schon wieder in der Firma. Ich ging nach oben in mein Zimmer, schmiss mich auf mein Bett und heulte los. Ich machte mir solche Sorgen um Tim. Was war jetzt mit ihm? Ich schaute auf ein Handy. Keine Nachricht, nicht mal von Tim. Ich rief ihn an, aber er ging nicht ran. Nach ein paar Minuten rief ich ihn nochmal an. Wieder ging er nicht ran. Ich beschloss, ihm zu schreiben.

Hey, wie geht's dir? Ist alles gut?

Bitte melde dich ich mache mir totale Sorgen!

Tim! Bitte! 

Ignoriere mich bitte nicht, falls du es ließt!

 Ich wollte ihn nicht vollspammen, weswegen ich aufhörte ihm zu schreiben. Ich heulte immer noch. Ich machte mir so viele Gedanken um ihn. "Du bist so eine Schande!", dieser Satz, schwirrte die ganze Zeit durch meinen Kopf. Genauso wie das Bild, als Tim eine Backpfeife bekam, seine Augen, in denen sich Tränen bildeten. Ich sah auf dem Boden das Shirt von Tim liegen. Ich nahm es, drückte es an mich und sog den Duft ein der mich an Tim erinnert. Nach ungefähr einer Stunde, klingelte es an der Tür. Ich wollte jetzt nicht aufmachen, mir egal wer es war. Aber ich hatte die Hoffnung, dass es Tim war. Ich lief die Treppen hinunter und öffnete die Tür. Als ich sah wer es war, stockte mir der Atem.

Tim's POV

"TIM!", rief jemand von unten, es hörte sich an wie mein Vater. "Scheiß...", bevor ich den Satz beenden konnte, riss er die Tür und sah mich und Stegi. "Was zum... SAG MAL BIST DU SCHWUL? DU EKELHAFTER....!", er riss mich von Stegi runter und schmiss mich gegen die Wand. Ich sah zu Stegi. "Stegi geh.", sagte ich zu ihm. Er saß immer noch geschockt auf meinem Bett. Mein Vater holte aus und schlug mir auf die Wange. Ich merkte wie sich in meinen Augen Tränen bildeten. Wieder guckte ich zu Stegi. "Bitte Stegi! Geh! Bitte." Er widersprach mir nicht und ging. Ich wollte nicht das der Arsch von Vater, Stegi etwas antut. "DU SO BIST EINE SCHANDE!", schrie mein Vater mich an. Er schlug mir in den Magen, dann gegen das Schienbein. Ich krümmte mich vor Schmerz auf dem Boden. Er trat weiter auf mich ein. Wieder in meinen Magen, dann in meinen Rücken. Er packte mich, zog mich hoch und schlug mir ins Gesicht. Dann ließ er mich wieder auf den Boden fallen und tritt mir nochmal in den Rücken. "DU TRIFFST DICH GEFÄLLIGST NIE WIEDER MIT DIESEM SCHWUCHTEL! VERSTANDEN?" Ich nickte, sonst würde er mich weiter schlagen. Er knallte die Tür zu. Ich wusste das er schon wieder getrunken hatte.  Warum war sowas mein Vater? Nach einer gefühlten halben Stunde, ließ der Schmerz nach. Zumindestens so, das ich mich im Spiegel betrachten konnte. Mein Auge war lila und auch mein Oberkörper hatte blaue Flecken. Ich wollte nicht mehr hierbleiben. Ich musste aus diesem Haus raus. Ich schlich mich die Treppe hinunter und wagte einen kurzen Blick ins Wohnzimmer. Dort lag mein Vater auf dem Sofa, mit einer Bierflasche in der Hand und schlief. Auf dem Fernseher lief irgendeine Scheiße. Ich nahm mein Handy und lief weg. Ich schaute meine Nachrichten nach. Ein paar Nachrichten aus der Gruppe vom Basketball Team und 4 Nachrichten von Stegi:

Hey, wie geht's dir? Ist alles gut?

Bitte melde dich ich mache mir totale Sorgen!

Tim! Bitte!

Ignoriere mich bitte nicht, falls du das ließt!

Außerdem hat er mich 2 mal angerufen. Er macht sich Sorgen um mich. Süß! Ich antwortete ihm nicht, sondern beschloss, ihn zu überraschen. So ging ich zu seinem Haus und klingelte. Es dauerte ein wenig, bis sich die Tür öffnete. 

Stegi POV

Es war Tim! Ich umarmte ihn und zog ihn rein. Dann schloss ich die Tür und küsste ihn solange, bis wir uns wegen Atemnot lösen musste. Wir gingen in mein Zimmer und setzten uns auf mein Bett. "Hast du geweint?", fragte Tim vorsichtig. Ich schaute runter und nickte. "Ich habe mir totale Sorgen um dich gemacht. Du hast dich ja nicht mehr bei mir gemeldet..." "Es tut mir leid...", sagte er und nahm meine Hände in seine. Ich schaute ihn an. Erst jetzt sah ich, dass ein Auge von Tim lila war. Ich nahm meine Hand aus seiner und berührte leicht sein Auge. Es pochte. Ich stand auf und sagte: "Ich hole dir ein Kühlpad!" Doch er hielt mich am Handgelenk fest und zog mich zurück. "Nein! Es geht schon. Ich will dir jetzt die Wahrheit sagen. Ich glaube es wird Zeit." Ich nickte und setzte mich wieder auf das Bett, dann fing Tim an zu erzählen: "Also, wenn du da gerade gesehen hast, war mein Vater. Er ist Alkoholiker und arbeitslos. Er schlägt fast täglich meine Mutter. Sie traut sich aber nicht, ihn zu verlassen, aus Angst. Sie arbeitet Tag und Nacht, um uns über Wasser zu halten können. Morgens hat sie ein festen Job als Sekretärin. Es reicht aber nicht ganz, weswegen sie Abends oder Nachts noch manchmal in einer Bar arbeitet. Wenn sie zu Hause ist, muss sie sich um mein Vater kümmern. Ihm essen machen, Bier holen usw. Wenn meinem Vater etwas nicht passt, wird er handgreiflich. Mich schlägt er nicht oft. Nur wenn er von Arbeiten mitbekommt und ich dann eine 4 oder 5 in der Arbeit habe. Er will das später aus mir mal was wird, obwohl er nichts besser ist. Er hat vor ungefähr 2 Jahren mit dem Trinken angefangen, nachdem er seinen Job verloren hat. Er will, dass ich später eine Familie gründe, deswegen will er nicht, das ich mit dir zusammen bin. Aber er ist auch ein Homophob. Ich wollte es dir erst nicht erzählen. Du musst verstehen, ich hatte einfach Angst...", während er das erzählte, guckte er die ganze Zeit auf unsere Hände, die sich ineinander verschränkt hatten. Jetzt schaute er mich an, um meine Reaktion abzuwarten. Ich sagte nichts, sondern nahm ihn einfach in den Arm. Ich wusste, dass es egal war was ich jetzt erzähle. Er brauchte jetzt einfach jemanden, den er sich anvertrauen kann und ihm helfen wird. "Es tut mir so leid." Mehr konnte ich ihm jetzt einfach nicht sagen. "Nein Stegi, mir tut es leid..." Ich ließ ihn los und guckte ihn fragend an: "Was meinst du damit?" "Es tut mir leid, dass ich dich gemobbt und geschlagen habe! Ich habe es nur getan, weil ich an jemanden die Wut auslassen musste! Und als du vor einem Jahr neu auf die Schule gekommen bist, habe ich die irgendwie als Opfer gesehen. Bis ich dich irgendwann anfing zu mögen. Und als wir dieses Referat zusammen gemacht haben, habe ich mich in dich verliebt. Es ist okay, wenn du jetzt Schluss machst, nachdem du die Wahrheit gehört hast. Aber ich wollte es besser früh, als zu spät sagen." Ich schüttelte den Kopf. "Wie kommst du denn darauf, dass ich jetzt mit dir Schluss mache? Ich liebe dich. Egal was früher war! Das hab ich dir doch schon mal gesagt!" Ein leichtes Lächeln schlich sich in sein Gesicht. "Kannst du dir mal meinen Rücken angucken?", fragte er. Ich nickte und er zog sein Shirt aus. Ach du scheiße! Sein Rücken war überall blau. Ich sagte nichts, sondern küsste seinen Rücken zärtlich. "Wie sieht er aus?", fragte Tim. Ich strich mit meinen Fingern um seine Flecken herum und antwortete: "Er ist komplett.... blau. Tut es weh?" Ich tippte leicht auf seinen Rücken. "Ein wenig, aber es ist auszuhalten." Er drehte sich zu mir um und jetzt sah ich, dass auch sein Oberkörper blau ist. Ich rückte näher zu ihm und berührte auch seinen Oberkörper. Tim nahm mein Gesicht in seine Hände. "Es ist wirklich okay.", sagte er sehr beruhigend und küsste mich. "Du bleibst heute Nacht erstmal hier!", sagte ich zu ihm und er nickte. 

Liebe mit Hindernissen|| Stexpert FFWhere stories live. Discover now