Hard To Get - Hömmels

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Diesmal war es Mats, der die Augen verdrehte und begann mit Benedikt's Tacker zu spielen.

"Lass das Mats", ermahnte ihn Bene nach ein paar Sekunden, doch Mats ließ sich davon nicht einschüchtern. Er grinste nur breiter und klackerte mit dem Gerät vor Bene's Ohr herum.

"Mats Julian Hummels! Wie alt bist du denn?!", rief Benedikt nun sichtlich verärgert und versuchte dem Jüngeren das Gerät zu entreißen. Dieser war jedoch schneller und hielt den Tacker außerhalb Bene's Reichweite.

"Gib ihn her!"

"Nö."

"Mats, gib mir den Tacker!"

"Warum?"

"Es ist mein Tacker!"

"Und?"

"Ich will ihn wieder!"

"Du willst ihn nur weil ich ihn hab", grinste Mats breit. Benedikt schwieg daraufhin und wendete sich wieder seinem Computer zu. Er versuchte es so gut es ging hinter seiner Hand zu verstecken, doch es blieb für Mats nicht unbemerkt, dass er rot anlief.

"Du bist echt süß wenn du rot wirst."

"Halt die Klappe!", maulte Benedikt nur und versuchte sich, so gut es ging, auf seine Arbeit zu konzentrieren, doch mit Mats neben sich, der jede kleine Bewegung von ihm studierte, viel es dem Halterner sehr schwer.

"Okay. Ich weiß jetzt wie ich dich rumkriege", sagte Mats nach einer Weile mit einem triumphierendem Grinsen auf den Lippen.

"Ach ja?", murmelte Bene nur entnervt.

"Oh ja", grinste Mats nur breiter und hüpfte vom Schreibtisch, "du wirst schon sehen Benedikt Höwedes. Früher oder später wirst du mir eine Chance geben", hauchte Mats Benedikt ins Ohr, ehe er verschwand.

Eine Gänsehaut machte sich auf Bene's Rücken breit und in seinem ganzen Körper kribbelte es als er Mats' warmen Atem an seinem Hals spürte, doch er ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

"Ja. In deinen Träumen vielleicht Hummels", brummte er, ehe er sich wieder voll und ganz seiner Arbeit widmete.

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Wie jeden Abend nach der Arbeit machte Benedikt sich mit seinem Aktenkoffer in der Hand durch den kleinen Stadtpark zurück nach Hause. Die Sonne war gerade dabei unter zu gehen und färbte den Himmel so in ein zartes Orange. Für einen Apriltag waren die Temperaturen noch sehr angenehm und auch die Vögel zwitscherten noch fröhlich. Mit einem Lächeln auf den Lippen sog Benedikt so jeden Moment ein.

Plötzlich wurde er jedoch von rechts am Oberarm gepackt und durch einen Busch mit sich gezogen. Für eine Sekunde hatte er komplett den Orientierungssinn verloren, ehe er sich schließlich aufraffen konnte und zu seiner Rechten schaute. Nichts geringeres als die rabenschwarzen Haare von Mats erstreckten sich dort vor ihm, während er weiterhin von ihm auf eine kleine Lichtung gezogen wurde.

Benedikt versuchte zunächst einen Blick an Mats vorbei zu erhaschen. Dieser blieb jedoch nun stehen und drehte den verwirrten Blonden zu sich.

Eine kurze Weile sahen sich die beiden einfach nur an, bis Benedikt's Blick wieder hinter Mats fiel.

Dieses Mal konnte er erkennen, weshalb Mats ihn hierher gebracht hatte. Dort lag eine sorgsam ausgebreitete Picknickdecke mit einem wunderschön geflochtenem Korb daneben. Eine Schüssel mit Erdbeeren und Trauben standen bereits auf der Decke. Benedikt's Blick fiel wieder auf Mats Augen.

"Mats, was-", versuchte Benedikt zu protestieren, doch Mats unterbrach ihn, indem er seinen Zeigefinger sanft auf Benedikt's Lippen legte.

Die beiden sahen sich wieder in die Augen und keiner sagte ein Wort. Ganz langsam löste Mats seinen Finger von Bene's Lippen und legte die Hand stattdessen ganz sanft an Benedikt's linke Wange. Vorsichtig strich er mit dem Daumen über die weiche Haut. Bene spürte wie es an der Stelle prickelte. Er war unfähig auch nur ein Wort zu sagen während Mats' Hand langsam in seinen Nacken wanderte.

Wieder schauderte es Benedikt den Rücken herunter und eine Gänsehaut bildete sich. Mats' dunklen Augen waren weiter auf ihn fixiert. Erst jetzt bemerkte er, dass er ihm nun näher war als zuvor. Eine schwarze Locke, die Mats auf der Stirn lag, berührte nun Benedikt's Stirn und schon bald spürte er, wie Mats' ganze Stirn sich gegen seine drückte.

Als sich ihre Nasenspitzen berührten, durchfuhr es Benedikt schon fast wie ein Blitzschlag und er muss unwillkürlich die Augen schließen.

Es fühlte sich an, als würden tausend Feuerwerke auf einmal in seinem Bauch gezündet werden. Gerade als er sich halbwegs an das Gefühl gewöhnt hatte, durchfuhr ihn jedoch der nächste Stoß.

Mats Lippen lagen nun auf seinen. Mats Julian Hummels küsste ihn gerade. Er war vollkommen überwältigt und da er nichts mit der Situation anzufangen wusste, übernahm sein Körper einfach für ihn.

Er legte seine rechte Hand an Mats' Hals und krallte die andere in sein Jacket. Von diesem Gefühlsrausch getrieben erwiderte es Mats zarten Kuss und schmieg sich mehr an den gebürtig Bergisch-Gladbacher.

Mats war zunächst verwundert über Benedikt's so offene Reaktion nach all den Körben, die er ihm in den letzten Wochen und Monaten gegeben hatte, doch in der nächsten Sekunde war er dem Kuss komplett verfallen. Er legte seine freie Hand an Benedikt's Hüfte und zog den Älteren mehr zu sich, während er den Kuss zart aber leidenschaftlich verlängerte.

Auch Benedikt war dem Kuss keineswegs abgeneigt und so endete es schließlich darin, dass er seine Arme um Mats' Hals schlang, während dieser nur grinsend den Kuss verlängerte.

Benedikt wurde nach einer Weile schließlich so mutig, dass er seine Zunge, wenn auch ungewollt, an Mats' Unterlippe stupste. Dieser ließ sich das nicht zweimal sagen und schon bald tanzten ihre Zungen miteinander.

Schwer atmend lösten sich die beiden schließlich nach einer Weile, mit ihren Blicken immer noch verträumt aufeinander liegend.

"Das war alles was ich jemals von dir wollte", hauchte Mats in die Stille. Bene musste grinsen.

"Wenn das so ist, dann bin ich bei einem Picknick bei Sonnenuntergang vielleicht doch dabei", gab Benedikt schließlich nach.

Mats grinste nur breit über seinen Triumph, ehe er seinen Lippen wieder mit Bene's versiegelte.

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