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Leicht ängstlich schaue ich zu dem Mann, der nun auf mich herunter schaut. Hoffentlich tut er uns nichts. Und ich muss Tio hier nach unbedingt bei bringen, dass er nicht einfach sagen darf wie unser Nachname lautet. Sonst sind meine Eltern und Don hier schneller, als ich mir denken kann. Und das ist nun mal nicht mein Ziel.
Da ich total in meinen Gedanken hänge, merke ich nicht wie es auf einmal total leise auf dem Spielplatz ist. Erst als der Mann vor mir anfängt zu reden, wache ich aus meinen Gedanken auf.
"Oh.. Sorry Frau Valluzzi.. Ähm.. Wir wussten nicht das sie es sind. Entschuldigung."
Stottert er vor sich her und schaut nun mich leicht ängstlich an.
"Ich hoffe es wird nicht noch ein weiteres mal passieren. Sonst wird es Konsequenzen für Sie geben."  
Bringe ich streng rüber und wechsel meinen Blick von ängstlich auf streng und böse.
"Na.. Natürlich."
Stottert er sofort und seine Anhängsel nicken. 
"Dann möchte ich jetzt noch von Ihnen, bevor ich gehe, wissen was der Junge getan hat." 
Sofort nickt dieser und fängt an zu stotternd zu erzählen.
"Er hat Schulden bei uns, die er nicht bezahlen kann. Wir wollten unser Geld."
Nickend schaue ich zu Jeremy und sehe das er nun noch ängstlicher schaut.
"Dann wird er die Schulden bei mir ab arbeiten."
Meine ich bestimmend und schaue dem Mann vor mir streng in die Augen, denn dieser versucht zu wieder sprechen. Doch sofort nickt er, als er meinen Blick sieht.
"Wie heißt du?"
Frage ich nun an Jeremy gerichtet. Der mir erst nicht antwortet und auf den Boden schaut. Doch als er von einem Mann den Ellenbogen in die Seite bekommt, schaut er auf.
"Jeremy."
Kommt es leise und ängstlich von ihm. Weswegen er mir schon richtig leid tut. Aber ich darf hier auf gar keinen Fall zeigen, dass er mir leid tut. Sonst funktioniert mein Plan nicht.
"Komm hier her. Du kannst direkt anfangen deine Schulden bei mir ab zuarbeiten."
Sofort gehorcht er und kommt mit schnellen Schritten zu mir.
"Wir werden jetzt gehen und noch mal für Sie. Ich will Sie hier nicht noch mal sehen, dass ist ein Spielplatz wo ich mit meinen Kindern hin gehe. Sie haben hier nichts zu suchen, außer Sie sind mit ihren Kindern hier. Haben Sie mich verstanden? Und jetzt machen Sie platz! Ich will mit meinen Kindern nach Hause gehen."
Streng spreche ich mit den Männern und schaue jeden von ihnen einzeln an. Diese nicken alle und schauen auf den Boden. Als ich bei dem Mann vor mir mit meinem Blick ankomme, ringt er sich ein lächeln ab.
"Noch mal vielmals Entschuldigung. Es wird nicht mehr passieren und guten Heimweg." 
Ohne ein 'Danke.' verlasse ich mit den beiden kleinen Kindern an der Hand den Spielplatz. Hinter mir läuft der eingeschüchterte Jeremy her.
"Jeremy wie lang willst du noch so eingeschüchtert hinter mir her trotten?"
Frage ich nach einer Zeit genervt und bleibe stehen, sodass Jeremy fast in mich rein läuft.
"Frau Valluzzi ich soll doch bei Ihnen meine Schulden ab arbeiten. Sie sind wie der Rest Ihrer Familie sehr hoch angesehen und deswegen habe ich Respekt vor ihnen."
Lachend schaue ich Jeremy an.
"Dein ernst jetzt? Du hast Respekt und Angst vor mir. Was los bei dir? Nimm deinen kleinen Bruder endlich an die Hand und lauf nicht so schüchtern neben mir rum."
Also reiche ich ihm Ryans Hand und schlage ihm auf die Schulter.
"Und jetzt komm mit. Wir gehen zu mir nach Hause. Da kannst du mir auch erzählen weswegen du Schulden hast."

In der Penthaus Wohnung angekommen, lässt Jeremy seinen kleinen Bruder nicht los und rührt sich auch nicht vom Fleck. Grinsend schaue ich ihn an.
"Keine Angst, dass hier sind auch nur Möbel und eine Wohnung. Zieht eure Schuhe aus und dann kommt endlich ins Wohnzimmer. Ich hab uns schon trinken hingestellt."
Meine ich locker und helfe Ryan seine Schuhe auszuziehen, welcher dann direkt zu Tio läuft und anschließend im Wohnzimmer verschwindet.
"Soll ich dir auch deine Schuhe ausziehen?"
Frage ich lachend und knie mich schon vor Jeremy hin. Doch dieser zieht seine Schuhe schnell aus und folgt mir immer noch schüchtern ins Wohnzimmer. 
"Setz dich doch endlich."
Leicht angenervt schaue ich zu Jeremy, der nun im Wohnzimmer steht und sich nicht mehr bewegt. Fehlt nur noch, dass er jetzt noch die Luft anhält.
"Und jetzt will ich aufgeklärt werden. Warum hast du bitte in deinem jungem alter schon Schulden? Du solltest ein sorgenloses Leben führen."
Kurz schweigt er und stellt mir eine Gegenfrage.
"Und warum bist du und dein Sohn hier alleine? Dein Mann oder Freund sucht dich sicherlich schon. Wahrscheinlich deine ganze Familie."
Ertappt schaue ich weg.
"Woran merkt man es?" - "Du hast so ängstlich geguckt, als dein Sohn gesagt hat wie dein Nachname ist. Außerdem sind hier keine Männlichen Sachen zusehen und es riecht auch nicht nach Männer Parfüm oder sonst was. Sondern nur nach Frauen Parfüm."
Grinsend schüttel ich den Kopf.
"Du bist gut im Analysieren." - "Ich weis."
Mit diesen Worten lässt sich Jeremy grinsend neben mich fallen.
"So jetzt will ich aber auch ne Antwort auf meine Frage." - "Nein. Du musst mir noch sagen warum du hier alleine bist. Ich kann es mir aber eigentlich auch schon fast denken."
Grinsend schaue ich Jeremy an. Er ist ganz schön hartnäckig. Das muss man ihm lassen.
"Dann sag mir was du denkst." - "Da du irgendwie nicht in die Familie passt, wird irgendwas passiert sein was dich geschockt hat. Also bist du mit deinem Sohn untergetaucht."
Nun schaue ich ihn mehr als geschockt an.
"Sag mal hast du irgendwie Kontakt zu meiner Familie oder woher weist du das?"
Lachend schüttelt er den Kopf und schaut mich dann ernst an.
"Nein, keine Sorge. Ich werde davon auch niemanden was erzählen. Es war die einzige Möglichkeit die mir in den Sinn kam. Warum hättest du vorhin sonst so ängstlich geguckt? Ganz sicher nicht, wenn deine Familie hiervon wüsste."
Immer noch total geschockt schaue ich Jeremy an und frage mich ob er wirklich keinen Kontakt zu meiner Familie hat. Sowas kann man doch nicht einfach wissen.. 
"Um zu deiner Frage zurück zu kommen. Die Schulden haben sich einfach summiert." - "Erzähl mir wie." - "Spielschulden." 
Leicht traurig schaue ich den noch so jungen Jeremy vor mir an.
"Wie ist das möglich? Du kommst doch noch nicht mal in die Spielothek." - "Illegale Spiele."
Kurz herrscht eine Stille.
"Wie hoch?"
Ist meine einzige Frage. Erst schweigt er und dann sieht er mir in die Augen und haucht leise.
"Fast 10.000 Euro."
Nun klappt mir mein Mund geschockt auf.
"Jetzt kann ich verstehen, warum die dich so bedroht haben. 10.000 Euro ist ne stolze Summe."
Nickend bestätigt Jeremy es mir.
"Wann hast du angefangen zu spielen?" - "Vor einem Jahr."
Nun klappt mir mein Mund auf.
"Du hast in einem ganzen beschissenem Jahr 10.000 Euro Schulden zusammen gekriegt?"
Fahre ich ihn leicht geschockt und wütend an.
"Was sagt deine Mutter dazu? Weis Sie das überhaupt?"
Als ich Jeremys Gesicht sehe, ist es mir klar.
"Sie weis davon nichts.. Unfassbar."
Hauche ich leise und gehe mir durch die Haare. 
Immer noch geschockt schaue ich zu den beiden kleinen Jungs. Diese spielen mit Lego und anderen Kram, den ich aus der Villa noch mit genommen hab. Wenn ich dran denke, dass die beiden in wenigen Jahren vielleicht auch anfangen zu spielen und somit auch Schulden kriegen können, bekomme ich ein ungutes Gefühl. Mir wird davon ganz schlecht. Und so stürme ich in Rekordzeit ins Badezimmer, reiße den Toiletten Deckel hoch und übergebe mich. Wenig später werden meine Haare hoch gehalten und mir wird liebevoll über den Rücken gestrichen. 

Mafia daughterWhere stories live. Discover now