Freitag, 08.06 - Teil 1

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Als ich aufstand, waren die anderen schon lange wach, da sie ja nicht bis spät in die Nacht lasen. Sie hatten sogar schon gefrühstückt, ohne mich durch Lärm aufzuwecken, und das obwohl ich praktisch direkt neben der Küche geschlafen habe, da ich eine Wohnküche habe.

Als ich mich an den Tisch setzte, wo bereits eine Tasse kalter schwarzer Kaffee auf mich wartete, wurde ich freundlich begrüßt. Ich wollte gerade einen Schluck von den kalten Kaffee nehmen, aber Sansa zog mir die Tasse vor der Nase weg und schüttete den Inhalt in die Spüle, während Dany neuen Kaffee aufsetzte.

>> Wo sind die anderen? Jon und Arya? <<, fragte ich müde.

Sansa deutete mit einem nicken auf den Garten, in dem sich Jon und Arya befanden und mit Stöckern übten. Was auf Fremde komisch wirken würde, beruhigte mich, da es mich an den Anfang von GoT erinnerte, wo noch alles besser war. Wenn sie nur wüssten, dass es noch schlimmer wird.

Der Kaffee war fertig, und Dany stellte mir eine große Tasse vor die Nase, deren Inhalt ich in zwei großen Zügen um die Hälfte verringerte.

>> Was habt ihr zum Frühstück gegessen? <<

>> Dir dünnen weißen Brotscheiben, die in einer Verpackung gestapelt waren. <<, sagte Sansa und überlegte den Namen dieses Brotes.

>> Du meinst Toast? <<, fragte ich.

>> Genau! <<

>> Haben wir heute irgendetwas vor, Erik? <<, fragte Dany, als ob sie schon etwas geplant hätte. Beide saßen sich jetzt mir gegenüber hin und schauten mich gespannt an.

>> Ähm... nein... <<, sagte ich stockend, >> Wieso fragst du? Wollt ihr denn irgendetwas machen? <<

>> Könntest du uns in ein Einkaufszentrum fahren? So wie das, in dem wir die Kleidung gekauft haben. <<, fragte Dany barsch.

>> Ihr beide? Alleine? In einem Einkaufszentrum? <<, fragte ich ungläubig.

>> Ja, wir sind doch schon beinahe erwachsen! <<, protestierte Dany, während Sansa gar nichts sagte.

Ich leerte die Tasse in zwei weiteren großen Zügen. Deswegen der Kaffee.

>> Und was wollt ihr da? Ihr habt doch gar kein Geld. << Ich hoffte, sie würden mich jetzt nicht nach Geld fragen, denn davon habe ich jetzt auch nicht mehr so viel.

>> Doch. <<, sagte Dany überraschend und legte einen dick gefüllten Lederbeutel auf den Tisch. Man sah, dass der Lederbeutel von ihrer Dothraki-Kleidung stammte. Ich zog den Beutel zu mir und machte ihn auf: Er war mit vielen Geldstücken gefüllt, die zu meiner größeren Überraschung Euros und Cents waren. Mein Kopf dachte wieder an das Schlimmste, nämlich, dass sie es geklaut haben. Aber wieso dann so eine kleine Stückelung?

>> Wo habt ihr das her? <<, fragte ich ernst und in einem strengen Ton. Ich schaute als ich die Frage stellte nicht beide an, sondern nur Sansa, da ich wollte, dass sie antwortet, da sie bis jetzt noch nichts zu diesem Thema gesagt hat. Dany wollte antworten, aber ich sagte, dass Sansa die Antwort übernehmen soll. Sie schaute schüchtern auf und begann langsam, zärtlich und leise zu sprechen:

>> Als wir im Einkaufzentrum waren und du mit Jon und Arya einkaufen warst, durften wir ja alleine rumgehen... << Sie machte eine Pause, als schäme sie sich für das, was jetzt kommt. Ich musste die Pause beenden, indem ich sie freundlich bat, weiter zu erzählen. >> Dort war so ein komisches Gerät, wo man Geld rein stecken musste und dann einen Hebel runter ziehen musste. Wenn man dann dreimal das gleiche Bild hatte, bekam man Geld. Wir gingen zu diesem Gerät und sahen, dass dort noch Geld drin war, also zogen wir den Hebel nach unten, und dann hatten wir dreimal das gleiche Bild. Eine Frau, die das sah, holte jemanden, der das Gerät aufschloss und Münzen in Danys Beutel tat. Sie hat uns aber auch noch Münzen in andere etwas größere Beutel getan. <<

Ungläubig starrte ich die beiden an. Diesmal wechselte mein Blick zwischen ihnen. Konnte das wahr sein? Es war mir gerade eigentlich völlig egal, da sie Geld hatten, das nicht von mir kam. Wenn sie es geklaut hatten, ist es auch nicht mein Problem, also warum mache ich mir Sorgen?

Dany, eine Khaleesi, würde niemals klauen und Sansa ist viel zu höflich und anständig dafür.

>> Wieso habt ihr das nicht gesagt? <<

>> Weil wir dachten, du würdest uns das Geld abnehmen. <<, erklärte Dany mit einem vorsichtigem Lächeln. Ich war leicht wütend, da ihre Sachen nicht billig waren, aber konnte ich es ihnen verübeln? Hätte ich nicht dasselbe getan, wenn ich in ihrer Lage wäre?

>> Okay, <<, begann ich zu sprechen, >> es ist mir egal, wo ihr das Geld herhabt - ich glaube euch mal. << Erleichtert schauten sie auf, und ich fuhr fort: >> Das ist eine ziemlich kleine Stückelung, also werden wir erst zur Bank gehen und das Geld tauschen. Es ist also, als würde man Silberhirsche für Golddrachen tauschen. Danach werde ich euch ins Kaufhaus, das übrigens Alexa heißt, fahren. Ich werde kurz mit reinkommen, um ein Buch für mich zu kaufen. Dann werde ich mich in Starbucks, ein Café setzen. Wenn ihr fertig seid, werdet ihr zu diesem Café kommen, und dann werden wir wieder zusammen zurückfahren. Klar? << Sie nickten und freuten sich riesig.

Ich stand auf und ging auf die Terrasse. >> Jon, Arya. <<, rief ich sie und winkte sie zu mich heran, als sie sich umdrehten. >> Dany, Sansa und ich werden gleich ins Alexa, das Einkaufszentrum von Mittwoch, fahren. Wollt ihr mitkommen? <<

Jon blickte zu Arya und bedeutete ihr, dass sie entscheiden sollte.

>> Wir können auch hier bleiben? <<, versicherte sich Arry.

>> Ja, könnt ihr. Ihr dürft dann auch fernsehen, Jon weiß ja, wie er funktioniert, aber macht nichts kaputt und bleibt dann auch hier, sonst verlauft ihr euch noch. <<

>> Okay, verstanden! <<, sagte Arya und salutierte aus Spaß vor mir.

>> Ich werde aufpassen. Und zwar besser als Mittwoch. <<, versprach er. Ich nickte ihm dankend zu.

>> Okay, wir fahren dann gleich los. Wenn ihr Hunger bekommt, isst ruhig etwas. Viel Spaß euch dann! <<, sagte ich und drehte mich um. Sie gingen wieder in den Garten, der nur aus einer großen Wiese bestand, und übten weiter.

Ich saß mich wieder an den Tisch, wo Sansa und Dany immer noch saßen, und erzählte ihnen etwas über unsere Währung und einkaufen, was sie zwar nicht sonderlich interessierte, aber sie hörten zu, da sie wussten, dass das wichtig für sie sein wird. Ich sagte ihnen auch noch, dass sie im Alexa nicht gleich losrennen sollen, da ich ihnen dort auch noch etwas erklären muss.

Wir zogen uns nun an und fuhren zur Bank, wo ich das Geld umtauschte, das bemerkenswerte 476€ waren. Eigentlich hätte ich das Geld, das ihre Kleidung gekostet hat, abziehen sollen - sie hätten es ja nicht einmal bemerkt, aber ich ließ es gut sein. Vielleicht geben sie mir ja auch so etwas zurück.

Ich stieg wieder ins Auto, wo die beiden Mädchen gewartet hatten, zeigte ihnen das Geld und erklärte noch ein bisschen. Dann fuhren wir los zum Alexa. Die beiden Mädchen saßen hinten auf der Rückbank und freuten sich riesig darauf.

Vielleicht eine angenehme Ablenkung bei dem, was noch in Westeros und Essos passieren wird.

,,Freunde&quot; zu Besuch (Game of Thrones-FF)Where stories live. Discover now