Donnerstag, 07.06 - Teil 3

239 16 2
                                    

Meine Gäste - oder eher gesagt illegale Mitbewohner - schauten mich erwartungsvoll an.

Typisch: Schickt mich für eure Verbrechen vor. Langsam stand erhob ich mich vom Tisch und ging zur Tür. Ich ging langsam zur Tür und versuchte ruhig durchzuatmen. Wieso mach ich mir eigentlich solche Sorgen? Das ist bestimmt irgendjemand anderes., versuchte ich mich zu beruhigen. Ich ging, als würde hinter dieser Tür, die ich aufmachen soll, mein Mörder stehen.

Ich war nun bei der Tür und nahm langsam die Türklinke in die Hand, beugte mich nach vorne und schaute durch den Spion: Ein Postbote stand vor der Tür. Das du dir immer gleich das Schlimmste ausmalen musst, Erik. Ich musste erleichtert lachen und riss die Tür mit einem Ruck auf. Ich hätte den Postboten umarmen können, ließ es aber lieber.

>> Hallo, ich habe hier ein Paket für Sie. <<, begrüßte er mich, verwundert über den ruckartigen Türaufriss. Er sah aus, als wollte er mich fragen, ob alles okay ist, aber er tat es nicht. Stattdessen hielt er mir das Paket, das für mich war, vor die Nase und auch noch dieses Gerät, auf dem man unterschreiben muss. Ich nahm das Paket an, verabschiedete den Postboten, schloss die Tür und stellte das Paket auf der Flurkommode ab.

Verdattert schaute ich auf den Absender - es war ein Paket aus den USA. Jon kam jetzt in den Flur und schaute fragend auf das Paket. >>Was ist da drin? <<

Ich schaute zu ihm und überlegte selber eine Antwort auf diese Frage. Dann spürte ich, wie sich ein großes Grinsen auf meinem Gesicht breit machte, und Jon schaute mich fragwürdig an.

>> Die Flaggen! <<, gab ich einen lauten Freudenschrei von mir.

Dany, Sansa und Arya kamen jetzt auch. Anscheinend hat mein Freudenschrei, den ich in der Regel immer mache, wenn ein Paket ankommt, ihr Interesse geweckt. >> Was ist das? <<, fragte Arya nun neugierig.

>> Die Flaggen. <<, antwortete Jon leicht desinteressiert.

>> Was für Flaggen? <<, hackte Dany nun nach.

>> Game Of... <<, beendete ich prompt meinen Satz. Mir fiel schlagartig ein, dass ich noch nie mit ihnen das Gespräch geführt habe, in dem ich ihnen erkläre, dass sie aus einer Fernsehserie stammen.

>> Was? <<, fragte Dany, als ob sie wüsste, dass sie eine Schwachstelle gefunden hat.

>> Flaggen aus eurer Welt. <<, änderte ich meinen Satz.

>> Was wolltest Du davor sagen, Erik? << Sie trat einen Schritt auf mich zu.

Oh, Scheiße! Was soll ich jetzt tun.

>> Gamoftan. <<, sagte ich silbenweise.

>> Gamoftan? <<, fragte Dany, und ihre Stimme klang, als hätte sie meine Lüge durchschaut.

>> Ja, Gamoftan. Das ist eine Werkstatt, in der die besten Flaggen hergestellt werden. <<, sagte ich nun selbstbewusster.

>> Und wieso stellt diese Werkstatt Flaggen aus unserer Welt her? <<, mischte Jon sich vorsichtig ein.

>> Weil ihr viele Anhänger in dieser Welt habt. <<, log ich unauffällig.

>> Und wozu brauchst Du Flaggen aus unserer Welt? <<, fragte Sansa freundlich.

>> Um sie an meine Wand zu hängen. <<, sagte ich, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.

>> Gut, dann hängen wir sie auf! <<, verkündete Jon fröhlich. Wir alle schauten ihn überrascht an.

Hat er das gerade ehrlich gesagt? Ich musste amüsiert lächeln. Er kam auf das Paket zu, um es an sich zu nehmen, damit er es öffnen kann. Ich riss es ihm aber gerade so weg, und er schaute mich verletzt an.

Guck mich bitte nicht so an! Ich tue das nur zu deinem Wohl.

>> Bevor wir die aufhängen können, müssen wir Löcher in die Wand bohren. Da du aber unbedingt helfen willst, wäre es freundlich von dir, den schwarzen Kasten zu holen, der unter meinem Bett steht. <<, erklärte ich ihn tröstend. Er ging zur Couch.

>> Mein richtiges Bett! Also das Bett, in dem Sansa und Dany schlafen. <<, schrie ich ihm leicht wütend hinterher. Lachend drehte er um und ging die Treppe hoch.

>> Ich hole mal ein Messer, um das Päckchen zu öffnen. <<, sagte Arya hilfsbereit.

>> Nein! <<, schrie ich, >> Ihr drei könntet alles, was vor dem Fernseher steht, weg räumen. <<

Sie gingen verwundert über meinen Tonfall ins Wohnzimmer und murmelten dabei etwas, das ich nicht verstand.

Eigentlich wollte ich die Flaggen über meinem Bett aufhängen, aber wer weiß, wann ich sie dann mal zu Gesicht bekommen würde. Außerdem hat es bestimmt eine bessere Atmosphäre, wenn man GoT guckt und die Flaggen über dem Fernseher hängen.

Ich war in meinen Gedanken, die sich mit der aktuellen Lage beschäftigten, versunken, bis ich schnell aus ihnen hochfuhr und mir einfiel, dass mir nicht lange Zeit bleibt. Also riss ich schnell unsanft das Paket auf, durchwühlte die vier Flaggen, bis ich die Lennisterflagge fand, die ich nahm und in eine Schublade der Kommode versteckte, in der Hoffnung, dass keiner an diese Schublade ging. Bisher hatte aber niemand außer ich die Flurkommode auch nur angefasst.

Ich schloss gerade die Schublade, als mit einem schwarzen Kasten die Treppe runterkam und mich fragte, ob dies der richtige Kasten sei. Ich bejahte seine Frage, nahm ihm den Werkzeugkasten ab und ging dann mit Lord Schnee ins Wohnzimmer, wo die Mädchen auf eine neue Aufgabe warteten.

>> Arya, würdest du bitte den Staubsauger, ein großes Gerät mit einem Schlauch, nicht zu verfehlen, aus dem Hauswirtschaftsraum, den kleinen Raum neben der Latrine, den ihr als Abstellkammer bezeichnen würdet, holen? << Ich war überrascht über meinen Satzbau, und fragte mich, ob sie es verstanden hat.

Sie lief los, woraus ich entnahm, dass sie meine Bitte verstanden hatte.

>> Können wir noch irgendetwas machen? <<, fragte Dany skeptisch. Anscheinend beschäftigte die Gamoftan immer noch.

>> Nein. <<, sagte ich nett gemeint, >> Obwohl, doch! Ihr könntet, wenn ihr mögt, den Abwasch erledigen. <<

Sie schienen nicht sehr begeistert von dieser Aufgabe zu sein, taten es aber. Arya kam nun mit dem Staubsauger wieder an. Ich bedankte mich und bat sie, den anderen Beiden beim Abwaschen zu helfen, was sie tat ohne mit der Wimper zu zucken.

Ich erklärte Jon, was er jetzt zu tun hat, und gemeinsam bohrten wir Löcher und brachten die Flaggen über dem Fernseher an. Als wir fertig waren, kamen die Mädchen auch wieder zu uns. Gemeinsam begutachteten wir Jons und meine Arbeit. Sie alle fokusierten stolz die Flagge ihres Hauses - Targaryen und Stark. Neben diesen beiden Flaggen hing dann noch die Flagge der Nachtwache, die eigentlich die Flagge hat, was Jon verwirrte.

Ich schaute auf die Uhr - 18.26 Uhr - Zeit fürs Abendbrot.

>> Ich habe Hunger, ihr auch? <<, fragte ich mit knurrenden Magen in die Runde. Ich erhielt keine Antwort, nur zustimmendes, langsam beginnendes Nicken.

>> Ich möchte nicht schon wieder kochen. <<, sagte Dany. Sansa und Arya stimmten ihr zu. Ich wollte auch nicht so lange warten. >> Gut, <<, begann ich meinen Entschluss, >> wir fahren zu Burger King, einem Ort, wo man essen kann. <<

>> Klingt gut. <<, sagte Dany. Die anderen nickten zustimmend.

Als nächstes Highlight dieses Tages, fahren wir zu Burger King, einem amerikanischen Restaurant, bei dem die Charaktere wahrscheinlich nichts mit der nicht gerade kleinen Speisekarte anfangen könne.

Das wird noch ein langer Abend.

,,Freunde&quot; zu Besuch (Game of Thrones-FF)Where stories live. Discover now