Schreien

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Ich laufe.
Immer schneller.
Meine Beine schmerzen.
Doch ich halte nicht an.
Mit meinem Ziel fest vor Augen kämpfe ich weiter.

Und ich atme.
Immer hektischer.
Meine Lunge pumpt unregelmäßig.
Doch ich gebe nicht auf.
Mit meinem Ziel fest vor Augen beiße ich die Zähne zusammen.

Und ich weine.
Immer hysterischer.
Meine Tränen ertränken mich.
Doch ich ruhe mich nicht aus.
Mit meinem Ziel fest vor Augen halte ich durch.

Und ich schreie.
Immer lauter.
Meine Kehle brennt.
Doch ich mache weiter.
Weil es raus muss,
einfach zu viel ist.
Und ich zu platzen drohe.

Luft holen, atmen, nachdenken, Ruhe bewahren, überlegt handeln, nichts Falsches sagen - Fuck.

Mein Kopf brummt.
Nein.
Er schreit.
Alles in mir schreit.
Und ich ebenfalls.

Ich stehe hier und habe keine Ahnung, was zu tun ist.
Ausatmen, einatmen.
Oder war es erst einatmen und dann ausatmen?

Und plötzlich herrscht Stille.
Meine Schreie verstummen.
Ich bin leer.

Und die Dunkelheit holt mich.

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Ich kann nicht in Worte fassen, was in meinem Kopf abgeht. Es ist einfach zu viel auf einmal. Die Gedanken vermischen sich zu einer grauen, dickflüssigen, wabernden Masse. Ich kann kein Weiß und kein Schwarz mehr erkennen.
Und hier kommt 'Gefühlsregen' ins Spiel.
Ein Werk mit einer Kombination aus Worten, Musik und ganz viel Tiefe. Zu finden bei Gedankengewirr und meiner Meinung nach wirklich empfehlenswert.

[Der Autor hat mich nicht gebeten Werbung für ihn und sein Werk zu machen.]

Rêvasser - In Gedanken wo andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt