Entfernen

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Ich will nicht.
Habe keine Lust auf diese Party.
Keinen Bock mich zu besaufen und zu tanzen.
Auch wenn es um Endeffekt vielleicht doch ganz schön werden könnte.

Und da beschleicht es mich wieder.

Immer öfter spüre ich es.
Und fürchte mich.
Habe Angst, es könnte die Wahrheit sein.

Ich höre zu, wie sie reden.
Über Leute, deren Namen ich schon wieder vergessen habe.
Und ich sitze daneben und verstehe nichts.
Habe keine Ahnung, um wen es geht.
Und traue mich kaum noch sie zu fragen.
Will ja nicht als dumm da stehen.

Und es überkommt mich wieder.

Immer öfter breitet es sich in mir aus.
Lässt eine Gänsehaut über meinen Körper wandern.
Ich will nicht, dass es stimmt.

Ich will nicht, dass ich mich tatsächlich von ihnen entferne.
Dass wir immer weiter auseinander treiben,
ohne es verhindern zu können.
Dass wir uns irgendwann verlieren,
und nicht mehr wiederfinden.

Und nur die Erinnerungen bleiben.
Mit einem bitteren Nachgeschmack.
Und salziger Leere.

Doch was soll ich machen?

Eine Brücke bauen,
um über die Schlucht zu kommen,
die sich langsam zwischen uns bildet?

Oder auf meiner eigenen Seite weiterleben und zusehen,
wie das Gras bei ihnen viel grüner zu sein scheint?

Ich kann mich nicht entscheiden.

Und so sitze ich hier am Rand,
meine Beine baumeln über dem Abgrund und ich denke nach.
Wäge ab,
vergleiche,
zweifle.

Und währenddessen entferne ich mich weiter.

Rêvasser - In Gedanken wo andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt