Ein Happyend

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Nach einer warmen Dusche und einer Stunde Videospiele zocken, zu der mich meine Brüder eingeladen haben, lasse ich diesen sehr langen und erlebnisreichen Tag ausklingen, bevor es am nächsten Morgen wieder um Punkt sieben Uhr wie gewohnt weitergeht.

Während ich mich für die Schule fertig mache, frage ich mich unweigerlich, wie es Bella und Nadia wohl geht und ob sich ihr Verhalten nun gebessert hat. Kurz spüre ich sogar etwas Furcht, andererseits möchte ich unbedingt Adrien wiedersehen und wissen, ob er etwas von Justica mitbekommen hat…

Ich verlasse mein Zimmer und gehe die Treppe hinunter, als ich jedoch die Haustür ansteuere, hält mich Kai einfach auf, indem er sich mir in den Weg stellt. »Nicht so schnell, Beckstar. Der Unterricht beginnt doch erst in dreißig Minuten.«

»Ja schon, aber…«

»Und ab heute gehen wir wieder gemeinsam los«, verkündet Kyle, der hinter mir auftaucht, was mich etwas erstaunt, dann aber glücklich macht, weil das schon so lange nicht mehr der Fall war.

»Wisst ihr denn überhaupt noch, wo euer Klassenraum ist?«, möchte ich wissen.

»Nee, ich weiß ja noch nicht einmal mehr wo meine Bücher sind.«

Oh…

»Sollen wir noch eine Runde zocken?«, wechselt Kai das Thema und fällt in alte Verhaltensmuster zurück.

»Warum nicht?« Kyle folgt ihm ins Wohnzimmer. »Komm auch«, sagt er zu mir und weil ich keine Spielverderberin sein will, gehorche ich, murmle aber:

»Um viertel vor müssen wir spätestens los…«

Allerdings vergehen ganze vierzig Minuten, bis mein Blick wieder auf die Uhr fällt, weil meine Konzentration wohl doch zu sehr am Fernseher hing, und ich bekomme fast einen Herzinfarkt.

»Ich bin noch nie in meinen ganzen Leben zu spät zur Schule gekommen«, entfährt es mir schockiert und ich renne aus den Wohnzimmer.

»Beckstar, warte doch«, höre ich Kyle rufen. »Später als zu spät können wir eh nicht mehr kommen.«

»Ich weiß…« Aber allein bei dem Gedanken, dass alle Augen meiner Mitschüler gleich auf gerichtet sein werden, wird mir total schlecht.

»Sag, dass wir Schuld sind.«

»Sind wir doch auch«, entgegnet Kai und Kyle kratzt sich am Hinterkopf.

»Stimmt…«

☆☆☆

Mit schnellen Schritten erreichen wir die Schule. Während meine Brüder hinter der Turnhalle noch eine zweite Zigarette rauchen wollen, steuere ich meinen Klassenraum an. Dabei komme ich am Raum der Parallelklasse vorbei, dessen Tür leider geschlossen ist, sodass ich nicht nachschauen kann, ob Adrien heute da ist. 

Als ich bei der 9b ankomme, muss ich mehrmals tief einatmen, bis ich genug Mut beisammen habe, bevor ich an die Tür klopfe.

»Herein«, ertönt Mr. Durands Stimme und ich drücke die Klinke hinunter. »Fräulein Starling?« Er wirkt überrascht - wie alle.

»E-Entschuldigen Sie bitte die Verspätung…«, stottere ich schüchtern und eile sofort zu meinem Platz. Dabei bemerke ich, dass Bella und Nadia wieder top gestylt sind und keinen Kurzhaarschnitt mehr haben.

Miraculous Ladybug - Wahre GerechtigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt