Justica

524 25 7
                                    

Wie auf Knopfdruck strömt dunkler Nebel aus meinem Anhänger und umhüllt mich vollständig, doch Angst verspüre ich keine, vielmehr hilft mir eine unbekannte Kraft dabei mich aufzurichten.

Das Zittern ist verschwunden und ich stehe mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Meine Haltung ist gerade und symbolisiert pures Selbstbewusstsein.


Kaum ist die Dunkelheit verflogen, betrachte ich mein Spiegelbild. Statt der schwachen Rebecca sehe ich nun ein starkes Mädchen vor mir, das nie mehr feige flüchten, sondern mutig kämpfen wird.


Voller Stolz mustere ich mein neues dunkelviolettes Aussehen und schaue an mir herunter. 

Meine Füße und Beine stecken in einer Strumpfhose, während aus meinem Oberteil eine Art Minikleid geworden ist, deren Rock mir knapp zu den Knien reicht und hauptsächlich aus Federn besteht.

Lange Handschuhe, die mir nicht ganz zur Schulter gehen, bedecken meine Arme und um den Hals baumelt zum einen meine Kette und zum anderen eine Federboa.

Mein Gesicht wird von einer Maske, die perfekt zum Rest des Outfits passt, geziert, während mein langes Haar zu einem tief sitzenden Flechtzopf gebunden ist.

»Geh, meine liebe Rebecca«, befiehlt die Stimme in meinem Kopf.

»Ja«, gehorche ich und verlasse die Mädchentoilette, doch anstatt über den Hof zu gehen, konzentriere ich mich auf meine Beine und springe aus dem Stand so hoch, dass ich mühelos auf dem Dach der Sporthalle lande.

Wahnsinn, denke ich und fühle mich so stark wie nie zuvor.

Mit gekonnten Sprüngen gelange ich von Dach zu Dach und entferne mich von der Schule.

Kurz fällt mir Adrien ein und ich blicke zurück, kann ihn aber nirgends entdecken.

»Es ist nicht seine Schuld«, wispere ich. »Und es war auch nicht meine. Ich werde nun beweisen, dass es nur eine einzige Schuldige geben kann, nämlich Bella Falk!«

In Gedanken lege ich mir bereits einen Plan zurecht, den ich so schnell wie möglich in die Tat umzusetzen werde. Und sobald die Stimme ertönt, werde ich bereit sein und ihr das besorgen, was sie von mir verlangt.

☆☆☆

Adrien

Es ist meine Schuld, hätte ich nicht ihre Hand genommen und sie aus dem Raum gezogen, dann…

Ich balle meine Hände zu Fäuste, da zieht jemand an meinen Haaren und ich blicke auf. Plagg schwirrt vor meinem Gesicht herum und sieht ernst aus.

»Anstatt deinen Gedanken nachzuhängen, solltest du sie lieber sofort suchen. Ihre Emotionen könnten nämlich jemand ganz Bestimmtes anlocken und du willst doch nicht, dass die Kleine zu einer Schurkin mutiert, oder?«

Entsetzt wird mir erst jetzt klar, was vielleicht sogar schon passiert sein könnte.

»Rebecca!«, entfährt es mir und ich mache kehr, um das Schulgelände zu verlassen.

Miraculous Ladybug - Wahre GerechtigkeitWhere stories live. Discover now