Chapter 2. | Overwhelmed

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Ich blickte auf die Stadt. Sie erleuchtete alles in der Umgebung. Unten herrschte das ganz normale Alltagschaos. "Das ist komisch oder?", ertönte eine weibliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich zu ihr um. Vor mir stand Wanda. "Wenn man Dinge kann, von denen man nichts versteht und sich einfach wünscht ein normales Leben führen zu können.", sagte sie. Ihr Akzent verlieh ihrer Stimme etwas besonderes. Sie stellte sich neben mich und sah ebenfalls auf die Stadt hinunter. "Glaub mir, wir haben uns alle ein normales Leben gewünscht. Allerdings ist uns klar geworden, dass es zu viele Leute gibt, die den Menschen schaden wollen und das es zu wenig gibt, die das verhindern. Deswegen sind wir hier. Aus dem Grund machen wir das alles.", sagte Wanda. Sie hatte recht. Die Menschen dort unten wünschten sich wahrscheinlich auch etwas, das sie besonders macht. Oder etwas das Abwechslung in ihr Leben bringen würde. So gesehen konnte ich froh darüber sein, dass ich anders war. Letztendlich konnte ich sowieso nichts an meinem Schicksal ändern. Selbst wenn ich versuchen würde, meine Kräfte nicht zu benutzen, gäbe es irgendwann einen Tag an dem ich dies tun würde. Ich hatte keine Ahnung was mich besonders machte. Ich wusste nicht was meine Kraft für Auswirkungen hätte. Ich hatte keinen Plan von irgendetwas.

Meine Neugier plagte mich. "Was war vorhin eigentlich mit Steve los?", fragte ich Wanda. Sie hielt kurz inne und dachte wahrscheinlich über ihre Antwort nach. "Keine Ahnung.", sagte sie zögernd. Ich ließ es bei dieser Antwort, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass Wanda auch etwas beschäftigte. "Komm mit ich zeig dir dein Zimmer.", sagte sie plötzlich und lief wieder nach drinnen. Ich folgte ihr Stumm, bis sie vor einer Tür stehen blieb. "Hier ist dein Zimmer. Sieh dich ruhig um. Ich werde erstmal schlafen gehen. Heute war ein langer Tag. Gute Nacht.", sagte Sie. "Gute Nacht.", entgegnete ich ihr. Daraufhin verschwand sie in ihrem Zimmer. Dieses war genau schräg gegenüber von meinem. Ich öffnete meine Zimmertür und betrat den Raum. Das Zimmer war ziemlich stilvoll und dennoch schlicht eingerichtet. Mir gefiel die Mischung aus beidem. Ich setzte mich im Schneidersitz auf das Bett.

Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren, aber scheinbar war das doch zuviel für einen Tag. Ich bin in einem Tower mit Menschen die mich kennen. Allerdings kenne ich sie nicht. Aber sie und die Umgebung, alles kommt mir so bekannt und vertraut vor, so als sei ich schon einmal hier gewesen. Irgendwann früher. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Ich war zugegeben einfach komplett überfordert mit der ganzen Situation. Und dann war da noch mein besonderes Merkmal. Ich sah auf meine Hände und fing an mit den hellen Blitzen über meinen Fingerspitzen zu spielen. Völlig vertieft starrte ich auf meine Hände. Ich wollte mehr darüber wissen. Ich wollte endlich wissen, was ich kann und wie ich es kontrollierte.

Ein Geräusch ließ mich aufschrecken. Ich sah zur Tür. Steve stand angelehnt in der Tür und sah zu mir. Er betrat mein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Danach setzte er sich zu mich auf das Bett. "Das war wahrscheinlich ziemlich viel für einen Tag, oder?", fragte er. Ich nickte stumm. "Ich weiß nicht über was ich zuerst nachdenken soll. Es sind so viele Dinge die mich beschäftigen. So viele Fragen, die beantwortet werden müssen.", sagte ich. "Versuch einfach nicht soviel darüber nachzudenken. Ich weiß das ist schwer, gerade am Anfang, aber da mussten wir alle durch.", sagte er ruhig. "Steve, alles hier kommt mir so vertraut vor. Als wäre ich schon einmal hier gewesen, als hätte ich euch schon einmal gesehen.", murmelte ich. Plötzlich nahm Steve mich Wortlos in den Arm. Jetzt! Jetzt war ich komplett überfordert. Was hatte ich gerade getan?

Lightning || MarvelWhere stories live. Discover now