9| Fangirls an die Macht :D

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Herablassend erwiderte ich: „Diese Idioten sind nicht irgendwelche Idioten für mich, okay? Es ist mir egal, dass einige sie scheiße finden, ich tue es nicht. Aber warum soll ich dir das überhaupt erklären? Du, als ein trostloser Non-Fangirl beziehungsweise Fanboy, wirst das nie verstehen, du Spatzenhirn."

Außerdem sollte er einfach glücklich sein, dass ich in den letzten Monaten beziehungsweise Jahren wieder so viel Lebensfreude aufbringen konnte, um glücklich und mehr oder weniger sorgenlos zu leben.

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„Mama, wir sind Zuhause", schrie ich durch das Haus, nachdem ich die Tür aufgeschlossen und den Flur betreten hatte. Schnell entledigte ich mich meiner Schuhe und meiner dünnen Sommerjacke.

„In der Küche", bekam ich rasch eine Antwort und gefolgt von meinem Bruder betraten wir unsere bescheidene Küche.

In der Mitte der Küche stand eine Theke, an der eine junge, hübsche Dame in einem eleganten Kostüm zu sehen war.

„Ich habe euch Lasagne gemacht", blickte sie uns kurz lächelnd an, ehe sie wieder leichtfertig an ihrem Tablet tippte. Ein kurzer Blick auf ihren Tablet bestätigte mir, dass sie gerade arbeitete. Hatte mich schon gewundert, warum sie zu dieser Zeit in der Küche saß.

Erfreut zog ich meine Ärmel über meine Hände, um sie als Handschuhe für die heiße Lasagneform zu missbrauchen. Ich liebte Lasagne, weshalb ich es kaum erwarten konnte, sie zu essen.

„Kommt Papa heute wieder aus Japan zurück?", fragte Aidan, während er auf mich wartete, dass ich die Lasagne anschnitt und auf die zwei Teller verteilte, die er bereits aus dem Schrank geholt hatte.

Mit einem leicht traurigen Blick zwang sie sich ein Lächeln auf und antwortete ihm: „Du kennst deinen Vater doch. Ist er einmal in seiner Arbeit vertieft, will er alles klären, bevor er zurückkommt. Er hat gesagt, er wird nächste Woche kommen."

„Natürlich wird er das", antwortete er nur gereizt und widmete sich seinem Smartphone. Grund für sein Verhalten war, dass unser Vater uns als Kind nicht die Aufmerksamkeit gegeben hatte, die wir gebraucht hätten. Stets war er auf Geschäftsreisen oder einfach in seinem Büro. Trotz dessen liebte er uns, dem war ich mir bewusst.

Aidan war ihm lediglich noch dafür sauer, dass er nie für mich da gewesen war und mein Bruder deswegen die Rolle des Vaters übernehmen musste. Das hatte er, um es mal erwähnt zu haben, wirklich gut gemacht, auch, wenn er mich als Kind öfters mal irgendwo verloren hatte. Für einige Stunden.

Ich erinnerte mich noch ganz genau an seine Worte, als ich ihn gefragt hatte, warum er unseren Vater nicht begrüßen wollte. Da war ich neun und er erst vierzehn geworden.

„Aber Aid, Papa ist wieder da, er hat uns bestimmt vermisst! Geh ihn bitte begrüßen", schmollte ich und zog ungeduldig an seinem Ärmel, während er FIFA zockte. „Nerv nicht, Claire", zischte er nur gereizt und riss sich von meiner Hand los.

Angepisst verschränkte ich meine Arme vor der Brust und ließ mich auf sein Bett fallen, während ich versuchte, ihn von hinten mit meinen Blicken zu erstechen.

Ich musste nicht lange warten, bis das geschah, was ich auch erwartete. Seufzend legte er seinen Controller weg, fuhr sich über sein Gesicht und drehte sich dann zu mir um. „Hör mal, Kleine", begann er, während er aufstand und sich neben mir niederließ, „Das Ding ist, dass unser Vater nie für uns da ist. Klar, er arbeitet hart und will für uns ein gutes Leben und wir lieben ihn trotzdem, aber ich finde es trotzdem verdammt enttäuschend, dass er es nie für nötig hielt, bei unseren Schulveranstaltungen zu kommen.

Er war nicht da, als du deinen ersten Zahn gezogen bekommen hast, oder als du die Grundschule verlassen hast. Noch nicht einmal war er da, als du deine Theateraufführungen hattest. Und das kann man nicht mit Geschenken wiedergutmachen. Aber damit will ich dir nicht deine Liebe zu Papa einschränken, sondern dir nur erklären, warum ich ihn nicht sofort begrüßen will. Er soll ruhig wissen, dass ich enttäuscht von ihm bin." Mit diesen Worten nahm er mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Nach der Nacht, bei der meine Familie mich noch bei Ashley zu wissen dachten, war mir mein Vater aber recht egal geworden. Er war nicht da für mich, um mir das Gefühl zu geben, immer noch seine kleine Prinzessin zu sein.

Schweigend aßen wir unser Essen und widmeten uns alle unseren eigenen Gedanken. Ein Vibrieren auf dem Tisch ließ mich hochschrecken und schnell nach dem Übeltäter, meinem Handy, greifen. Eine Nachricht auf Whatsapp von Ashley.

‚Hey, was hältst du davon, unserem kranken Phil einen Besuch abzustatten mit Eis und Schokolade? ~mysterious A'

‚Hör auf, einen auf Pretty Little Liars zu tun mit deinem A :D Ich hab keine Zeit, muss Hausaufgaben machen', antwortete ich ihr schnell und erhielt nur einen traurigen Smiley zurück.

Hausaufgaben. Ein Segen für unsere Welt. Nicht.

Freu' mich wie immer über Kommentare und Votes~xxT

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