Kapitel 18

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Calums Pov

Michael und ich sitzen im Wartebereich des Krankenhauses. Alles ist steril und wirkt einfach falsch. Kleine Kinder rennen im Gang lang, werden von ihren Eltern gefangen und zurück zu den Stühlen gebracht, wo sie sich langweilen. Ihre kleinen Augen fallen immer wieder zu, doch kurz bevor sie einschlafen können werden sie von den Eltern wieder geweckt. Mir tuen diese zierlichen Mädchen und Jungen leid. Seit Stunden beobachte ich dieses Schauspiel schon, sehe mir das alles an und habe immer im Hinterkopf den einen Gedanken. Was ist mit Ashton? Ich könnte es mir nie im Leben verzeihen, wenn Ashton sterben sollte. Nicht einmal erklären konnte er uns alles. Er konnte nicht einmal sagen, wie es wirklich mit Amy und ihm ist. Eigentlich sollte ich es besser wissen, aber anscheinend lasse ich mich genauso leicht von ihr manipulieren wie Luke. Selbst Michael, welcher sonst immer schnell hinter den Gesichtern der Menschen gucken kann, ist hinter ihre Tricks gefallen. Wir werden irgendwann alle mal wegen ihr fallen und Ashton liegt dank ihr am tiefsten am Boden. Ob er wieder aufstehen kann, dass weiß ich nicht. Durch eine sich schließende Tür schrecke ich hoch. Ein junger Arzt, vielleicht 26 Jahre alt, kommt aus einer der Türen zur Notaufnahme.

Sorgsam schaut er auf die Akte, welche er in den Händen hält. Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und ein sorgenvoller Blick liegt in seinen blass blauen Augen. Nach kurzer Zeit schaut er auf und ruft mit überraschender starker Stimme: "Sind hier die Angehörigen von Ashton Irwin?" Michael springt aus den Stuhl und zieht mich an meiner Hand hinter sich her. Zusammen laufen wir zum Arzt. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie ein 15 jähriges Mädchen aufschaut und Michael und mich mit großen Augen anschaut. Schneller als ich denken kann rennt sie hinter uns her und schreit nach uns. Michael bleibt vorm Arzt stehen, kümmert sich nicht um den Fan und fängt an zu reden. "Wir sind Freunde von Ashton." Der Arzt nickt und führt uns schnell weg. Die im Krankenhaus wissen, dass wir zusammen in einer Band sind und versuchen aufdringliche Fans von uns fernzuhalten. Er geht in ein Zimmer und schleißt hinter sich die Tür ab. Ob das Mädchen uns soweit gefolgt ist wissen wir nicht. "Okay, setzten sie sich doch bitte hier hin." Der Mann zeigt auf zwei Plastikstühle, die in einer Ecke stehen. Der Arzt selbst setzt sich vor einem Computer und tippt auf der Tastatur.

Nur die Stille ist zu hören. "Also, ich kann ihnen sagen, dass es Mr. Irwin besser geht als erwartet. Er hat einen starken Blutverlust erlitten und ein hat ein paar Blutergüsse am rechten Arm. Außerdem hat er eine leichte Gehirnerschütterung. Leider muss ich ihnen sagen, dass Mr. Irwin in einem von seinem Körper selbst aufgerufenem Koma liegt." Geschockt sitze ich dort. Ohne es zu bemerken fließen mir die Tränen die Wange runter. Ashton liegt im Koma. In einem Koma, welches sein Körper aufgerufen hat. "Wieso...wieso sollte sein Körper ein Koma aufrufen lassen?" Meine Stimme zittert und ich habe das Gefühl, jede Sekunde einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Mein Körper bebt und selbst Michael sitz blass in seinem Stuhl, ruhig. "Durch eine zu hohe Belastung des Körpers kann ein Koma beispielsweise aufgerufen werden. Das kann auch der große Blutverlust sein, den er durch den Schnitt erlitten hat. Noch eine Möglichkeit wäre eine zu große Belastung in Seelischen Bereich. Wissen sie, ob Mr. Irwin unter starker seelischer Belastung stand?" Auffordernd, ja die Wahrheit zu sagen, schaut uns der Arzt in die Augen "Wieso wollen sie das wissen?" "Ich und meine Kollegen müssen gucken, ob es für Mr. Irwin nicht vielleicht besser wäre ihn in eine Therapie zu schicken."

Nein. Alles nur nicht das. Wenn Ashton in Therapie kommt, dann wird er nicht mehr wieder kommen. "Eine Voraussetzung dafür wäre dafür natürlich, dass Mr. Irwin überhaupt erst einmal aufwacht. Danach würde er zur Beobachtung eine kurze Zeit hierbleiben mit einem Psychologen, welcher Mr. Irwin einschätzt. Also, leidet Mr. Irwin an Depressionen oder unter starker seelischer Belastung?" Niedergeschlagen nicke ich und schaue auf meine Füße. Das Tippen verrät mir, dass er sich alles notiert. Mir fällt auf, was der Arzt gesagt hat und ich schrecke auf. "Wenn er aufwacht?" "Nun ja, Mr. Irwin hat sich selbst in ein Koma gesetzt. Sollte er nicht mehr aufwachen wollen, dann wird er es auch nicht. Wir machen Scans von seinem Gehirn um zu überprüfen, wie die Gehirnaktivitäten von Mr. Irwin sind. Die jetzige Chance, dass er aufwachen wird, steht bei ca. 65%. Es sieht also gut aus, dass er aufwachen wird." Erleichtert seufzen Michael und ich auf. Der Arzt gibt uns noch wichtige Informationen, wie zum Beispiel wann wir Ashton besuchen dürfen und in welchen Zeitraum. Er verabschiedete uns, hielt uns aber an der Tür auf. "Sollte Mr. Irwin nicht in einem Monat aufwachen, so müssen wir die für ihn lebensnotwendigen Geräte ausschalten."

Ich besitze keine Medizinische Kenntnisse, also muss das nicht unbedingt richtig sein.

Behind the camera [Cashton] Wird Überarbeitet Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt