Der Mann

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"Johanna!", hörte ich eine Stimme aus der Ferne rufen. "Johanna!"
Langsam öffnete ich die Augen und sah einen völlig aufgelösten Sherlock über mir. Ich sah mich ein wenig um. Ich erkannte, dass ich in seiner Wohnung war. "Was ist passiert?", fragte ich ihn. "Die Kerle haben dich gerade hier hoch geschleppt", antwortete er mir. Langsam kamen die Erinnerungen zurück. Die zwei Kerle, die Flucht, der kurze Kampf und der Elektroschocker. Ich rappelte mich langsam auf und verharrte in meiner Bewegung. Ich hatte das Gefühl wieder abgrundtief zu fallen. Der Mann aus meinem Traum stand direkt vor mir. Der Mann, der uns in meinem Traum beobachtet hatte. Ich hatte gedacht, dass er nur aus meinem verrückten Gehirn heraus geboren war, aber existierte wirklich. Das konnte doch auch nur ein Traum sein!
"Sie erkennen mich also wieder, Ms. Holmes", sagte er zu mir. "Was wollen Sie von uns?", fragte ich sofort, da ich misstrauisch wurde. "Nicht so misstrauisch", sagte er mit einem Lächeln. "Er ist wegen mir hier", flüsterte mir Sherlock zu. "Und warum werde ich dann hier hoch geschleppt?", fragte ich nun den Unbekannten. "Damit sie gleich wieder runter in ihre Wohnung gehen", antwortete er. "Also das ist wirklich affig! Jetzt will ich wissen worum es geht!" Ich stand auf und richtete mich zu meiner vollen Größe auf. "Jojo, runter mit dir, sofort", sagte Sherlock zu mir. "Ich glaube du hast vergessen, dass ich mittlerweile nicht mehr 16 bin und du nicht mehr mein Vormund bist!", zischte ich Sherlock an. "Bitte, geh runter in deine Wohnung", flehte er schon fast. "Nur dieses eine Mal", sagte ich und lief an den vier Kerlen vorbei. Ich machte die Tür auf und knallte sie hinter mir zu, um zu zeigen, dass ich eingeschnappt war. Ich wusste, dass Sherlock es verstand, immerhin kannte er mich schon etwas über 18 Jahre und hatte das schon ein paar Mal erlebt, wie ich die Tür zu geknallt hatte, weil er mich verärgert hatte. Ich lief die Treppe runter zu meiner Wohnung und ging ins Wohnzimmer. Ich setzte mich wieder auf das Sofa und schnappte mir meinen Laptop. Ich öffnete das Programm für Notizen und trug folgendes ein: "Kerl aus meinem Traum unbedingt verprügeln!!!!"
Ich knallte den Laptop zu und suchte mir schnell ein Buch, das mich wieder runter bringen würde. Ich setzte mich auf einen der Sessel und begann zu lösen. Bald kam mein Lieblingssatz: "Lächle, du kannst sie nicht alle töten!"
Mehr brauchte ich nicht um wieder froh zu sein. "Hey, Schatz!", hörte ich eine mir bekannte Stimme rufen. Ich sah vom Buch auf und entdeckte Seb, der gerade seine Tasche auf den Küchentisch legte. "Hey, du glaubst mir nicht was hier los war!", sagte ich lächelnd zu ihm. Er kam zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn. "Wirklich nicht?", fragte er. "Ja! Auf einmal kamen vorhin hier zwei Kerle rein und zerrten mich vom Sofa... dann flüchtete, oder besser gesagt, versuchte ich zu flüchten. Ich lief in die Küche, nahm mir zwei der Schwerter und verteidigte mich...." "Bitte was?! Jetzt mal ganz ruhig! Und von vorne!", unterbrach mich Seb. Ich atmete einmal tief durch und erzählte jede Einzelheit.
"Die Kerle knüpfe ich mir mal vor! Wo sind die?", sagte er, nachdem ich geendet hatte. Er lief in die Küche und nahm eines meiner Schwerter. "Hey, hey, hey! Ganz ruhig! Mir geht's doch gut!", sagte ich lächelnd zu ihm. "Lass mir dich wenigstens ein Mal den Spaß mit einem deiner Schwerter zu kämpfen", sagte er wie ein Kleinkind. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf. So war Seb nun mal. Plötzlich kam Sherlock rein. "Ich störe euch ja nur ungern, aber Johanna mach schnell. Wir haben einen neuen Fall!" Damit stürmte er die Treppe runter. "Hey, warte!", rief ich hinter ihm her, während ich meinen Mantel anzog und hinter ihm her lief.
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Hier ist das nächste Kapitel! Ich hoffe es gefällt Euch!
Eure
Dalver_friend

Die Schwester des Sherlock Holmes (Buch 2)Where stories live. Discover now