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„Was willst du hier?“

„Ich geh hier zur Schule!“

„Seit wann?“

„Seit heute! Mädchen, was ist dein Problem?“

„Dass du auf meine Schule gehst und ich deine Visage jetzt jeden Tag ertragen muss!!“

„Boah hast du deine Tage??“

„So ein Arschloch..“ 

Und somit ging er auch. Ich kann es nicht fassen, dass Tyler ab heute auf unsere Schule geht!! Obwohl ja stimmt. Heute ist Mittwoch, Laura hat doch letzte Woche erzählt, dass ein Junge kommt, der Tyler heißt und ein Arschloch sein soll. Ja klar, wieso bin ich da nicht früher draufgekommen? Naja, LEIDER nicht zu ändern! Ich ging in meinen Klassenraum und auf den Weg dorthin sah ich ihn schon mit ‘ner Tusse quatschen. Obwohl quatschen kann man das nicht nennen. Er hat seine Hände an ihrem Arsch und sie betastet gerade seine so geilen Muskeln. Dafür hat er extra das T-Shirt zur Hälfte hochgezogen. Einen geilen Sixpack hat er schon, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er ein riesen großes Arschloch ist, was gerade in meine Richtung guckt. Oh Gott. Ich drehte mich um und ging in mein Klassenzimmer. Ich sah, dass die Tische auseinander geschoben waren und dass jeder einen Zettel vor sich hatte und ein Stift. Warte. Das kann nur heißen? Eine Arbeit oder ein Test? Aber beim Test machen die Lehrer nicht so ein Aufwand, also? EINE ARBEIT. WAS? Welches Fach hatte ich jetzt? Ich sah in mein Hausaufgabenheft: Mathe. Mathe? Mathe? MATHE???? Scheiße! Melissa hat mich nicht dran erinnert. Wir wollten doch miteinander lernen. Scheiße, scheiße, scheiße, SCHEIßE! Mist. Ich ging rein, geradewegs zu Melissa und den anderen. Sie sah mich verzweifelnd an. „Hast du´s etwa auch vergessen?“ Ich nickte. „Ja, sonst hätte ich dich doch wegen Lernen gefragt? Boah, wenn ich die Arbeit versaue, wird meine Versetzung gefährdet sein Melissa!!!“ – „Ich weiß, aber ich kann’s auch nicht ändern. Wir können nur noch hoffen, dass du es auch so irgendwie hinkriegst..“ Ich zog die Augenbrauen hoch. Sie zuckte mit den Schultern und schaute mich ideenlos an. Na super.. Ich setzte mich auf meinen Platz und schaute nochmal in mein Mathebuch, wobei ich ganz genau wusste, dass ich genauso gut einen russischen Zeitungsartikel lesen könnte. Denn bei beiden Sachen verstehe ich null. Naja versuchen kostet nichts! Ich sah lauter Zahlen und wusste, dass ich es auf jeden Fall verhauen werde. Mist. Meine Eltern kommen heute wieder und dann muss ich ihnen sagen, dass ihre geliebte Tochter höchstwahrscheinlich ihr MSA nicht schafft und die Klasse nochmal wiederholen muss. Oh man, am liebsten wäre mir, wenn sie doch noch länger wegbleiben würden, auch wenn ich sie tierisch vermisse..

Der Lehrer gab uns die Zettel und fragte mich „Neyla, ich hoffe du hast dich heute besser vorbereitet mit Melissa?“ Er sah zu ihr herüber und ich auch. Sie lächelte. Er schaute mich erwartungsvoll an. „Äähm, ja klar“ versuchte ich ihm so überzeugend wie möglich zu sagen. Ich schaute auf das Blatt und schrieb überall etwas hin, in der Hoffnung, dass ich vielleicht noch eine 4 schaffe. Hoffnungslos.

„Und?“ Melissa schaute mich fragend und hoffnungsvoll an. Ich schüttelte den Kopf. Sie sah mich bemitleidend an. Meine Laune war im Keller. Ich versuche mich in der nächsten Zeit mehr, noch mehr, auf die Schule zu konzentrieren. Vor allem aber auf Mathe! Wir gingen aufs Klo und machten uns frisch. Ich schminkte mich nach und Melissa bürstete sich die Haare. Als wir rausgingen und ich zur Seite schaute, knallte ich volle Kanne gegen eine Person, die nun auf mir lag. Ich verdrehte die Augen und sah nun wer dort auf mir lag. Tyler. Na toll. Als er auch mich erkannte, sprang er auf und ging weg. So ein Trottel. Ich lieg hier noch und er geht einfach, ey. Melissa half mir hoch. Wir gingen in die Mensa, in der wir David sahen. Wir begrüßten ihn und sprachen etwas miteinander. Was mir aber die ganze Zeit durch den Kopf geht, ist die Frage, wie alt Tyler ist. Er sieht nämlich aus wie 20 oder so und wenn er wirklich so alt war, dann muss er sitzen geblieben sein, na toll, was würde er dann aber auf einem Gymnasium wollen? Ach ist ja auch egal.

Als der Unterricht vorbei, entschied Melissa sich, zu mir zu kommen, um mir Beistand bei meinen Eltern zu leisten, wenn ich ihnen die Nachricht von der Matheklausur überbringe.

„Neyla wir sind wieder daaaaaaaaaa.“ hörte ich meine Mutter von unten rufen. Ich sah zu Melissa. Sie sah mich mit diesem Das-Wird-Schon-Blick an. Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, nahm Melis an die Hand und somit gingen wir runter.

Good Girls love Bad BoysWhere stories live. Discover now