13:Nicht mehr als Freunde

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Paul P.o.V.
Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und wie jedes mal durchfahren mich diese Stromwellen die ich nicht richtig deuten kann.

Elena guckt wie versteinert auf das Grab. Inzwischen sind schon alle gegangen, nur noch wir sind hier.
Elena schaut zum ersten Mal seit Ewigkeiten von dem Grab auf und dreht sich zu mir.

Ich schaue direkt in ein - trotz Trauer erfülltes noch immer -wunderschönes Gesicht. Ihr Gesicht.

Ich lege meine Arme um ihre Hüfte und ziehe sie an mich ran. Sie legt ihre Hände in meinen Nacken und legt ihren Kopf auf meiner Brust ab. Ich atme ihren süßlichen Duft ein. Einmal... zweimal... dreimal...

Ich bin einfach süchtig nach ihrem Geruch.

Sie weint, weint und weint noch mehr. Als sie etwas aufhört, lehnt sie sich etwas von mir weg, um mich besser ansehen zu können.

Sie schaut auf mein schwarzes Hemd, welches noch dunkler von den vergossen Tränen ist.
"Sorry", murmelt sie und schaut mir in die Augen.
"Ist doch nicht schlimm, ich mag sowieso keine Hemden", sage ich und wir beide mussten ein wenig schmunzeln. Sie ist immer noch wunderschön, auch trotz ihrem verweintem Gesicht.

Nachdem wir wieder ins Hotel gefahren sind und uns umgezogen haben, legt sie sich unter die Decke unseres Bettes. Ich lege mich zu ihr, ebenfalls unter die Decke, da wir uns eine Teilen müssen.

Also nicht das ich damit ein Problem habe, aber ich weiß nicht recht, ob sie damit einverstanden ist.
Doch bevor ich etwas sagen konnte nahm sie meinen Arm hoch, legt ihn um sich und kuschelt sich an meine Brust.

"Ist das ok? Also als Freunde natürlich", fragt sie, wo bei sie vor dem Wort Freunde noch mal schlucken musste.
"Ja klar, als Freunde", sage ich und spüre wieder bei ihren Worten, dieses Stechen in meinem Herz.

Mein ganzer Körper kribbelt durch unsere Berührung, mein Herz schmerzt und schlägt unregelmäßig durch ihren Geruch und ihrem Atem und noch dazu kann ich keine klaren Gedanken in ihrer Gegenwart fassen.

Schließlich schlief ich mit ihr in meinem Arm und mit einem leichtem lächeln auf den Lippen ein.

Elena P.o.V.
Gestern Abend bin ich in Pauls Armen zufrieden eingeschlafen. Ich wache auf und muss erstmal blinzeln, da mir die grelle Morgensonne ins Gesicht strahlt.

Nach einer Weile habe ich mich an die Helligkeit gewöhnt und öffne meine Augen. Ich schaue direkt auf den nackten Oberkörpervon Paul.

Als ich aufschaue erkennee ich dann auch ein schlafenden Paul. Echt knuffig. Ich will ihn nicht wecken, weswegen ich vorsichtig die Decke von mir schiebe und versuche mich aus seinen straken Armen zu befreien. Vergeblich.

Ich probiere es noch ein paar mal, doch ebenfalls scheitere ich. Er ist einfach zu stark. Sogar wenn er schläft?!

"Wieso willst du den schon aufstehen, Süße?", fragt mich eine amüsierte, raue Stimme unter mir. Ich grinse, dieser Idiot ist wach und sagt nichts. Arsch. Doch seine sexy raue Morgenstimme zu hören macht mich auch auf irgendeine Art und Weise glücklich und lässt mir einen warmen Schauer den Rücken runter laufen.

"Dir auch ein Guten Morgen, ich will eigentlich nur was essen", sage ich.

"Das kann warten. Jetzt bleiben wir erstmal liegen und dann gehen wir essen, versprochen", sagt er mit einem breiten grinsen im Gesicht. Unsicher lasse ich mich wieder in seine Arme fallen und kuschel mich an seine Brust. Daran könnte ich mich echt gewöhnen!

Ach was denke ich da nur, wir sind nur Freunde und das hier ist auch nur ein kuscheln unter Freunden. Obwohl gibt es so etwas überhaupt? Keine Ahnung.

Wir bleiben noch gefühlte Stunden da so wach liegen ohne etwas zu sagen, bis sich unsere Margen melden und wir essen gehen mussten.

Als wir nach dem leckerem Frühstück wieder in unsere Zimmer gehen frage ich
"Hast du gleich vielleicht Lust mit mir in das Fitnessstudio um die Ecke zu gehen?"

"Dieses Kaff hat ein Fitnessstudio?", fragt er ungläubig. "Ja und es ist kein Kaff. Hier leben über 2000 Leute. Ich glaube kaum das man das als 'Kaff' bezeichnen kann," antworte ich Augenverdrehend auf seine lächerliche Frage.
"Also kommst du jetzt mit oder nicht?", füge ich fragend noch hinzu.

Er hat zugestimmt und keine halbe Stunde später kommen wir schon im Fitnessstudio an. Wir gehen in unsere Umkleide Kabinen. Ich ziehe mir ein weißes Top und eine kurze schwarze Nike Hose an. Ich bereue es mir keine lange Hose mit genommen zu haben, aber jetzt kann ich es auch nicht mehr ändern.

Ich ziehe mir noch schnell meine Schuhe an, gehe zu meinem Spinnt, lege meine Sachen hinein und gehe zum Trainingsraum. Dort wartet bereites Paul, ebenfalls in Sportsachen, auf mich. Wieso sind alle Jugens auch immer so schnell beim Umziehen?

Ich laufe auf ihn zu und frage
"Na bereit?"
"Aber so was von", lacht er und fährt sich mit einer Hand durch seine Gestylten Haare. Ich liebe diese Bewegung so sehr und innerlich schmelze ich gerade dahin.

Ich ziehe ihn zu den Laufbänder und beginne zu laufen.

"Ist das dein Erst? Laufen? Können wir nicht vielleicht was machen was auch wirklich anstrengend ist?", fragt er mit gequälter Stimme.

"Ich will mich nur aufwärmen und jetzt fang endlich an", sage ich bestimmend, aber trotzdem mit einem Lächeln im Gesicht. Ich will ernst klingen, aber das klappt mit diesen Grinsen nicht. Ich bekomme es aber auch nicht aus meinem Gesicht. Ich kann nicht anders als zu grinsen. Auch nach der sachen mit Leon, er hätte nicht gewollt, dass ich wegen ihm mein Leben nicht weiter genieße.

Paul scheint es zu bemerken, aber sagt nichts mehr -was mich echt sehr verwunderte, weil sonst immer ein Spruch von ihm kommt- und fange an zu laufen.

Nach dem folgenden echt super anstrengendem Training geheb wir duschen und ziehen uns um. Ich laufe aus der Eingangstür raus.

Paul und ich wollen uns draußen treffen und als ich die Tür öffne sehe ich ihn schon. Was auch sonst, wie konntr ich auch denken, dass er langsamer wäre als ich.

"Na Prinzessin, bist du jetzt auch mal endlich fertig?", fragt er und wir beide fangen an zu grinsen.
"Ja der Herr, die Prinzessin ist jetzt fertig und was machen wir jetzt?", frage ich, da ich echt keine Ahnung habe was ich mit dem Tag heute anfangen sollen.
Morgen früh werden wir wieder nach Hause fahren, morgen ist Montag und wir haben zum Glück eine Schulbefreiung von unseren 'Eltern' bekommen.

"Keine Ahnung vielleicht zeigst du mir ein bisschen die 'Stadt' und nachher ins Kino falls es hier eins geben sollte", sagt er und zeigt bei dem Wort 'Stadt' Anführungsstriche in die Luft.

Ich grinse wieder. Dieses verdammte grinsen, er muss doch denken ich sei bekloppt.

"Äh ja klar, dann mal los", sage ich und war froh, dass ich überhaupt etwas hervor bekommen habe. Er hat wieder dieses unwiderstehliche grinsen in seinen Gesicht welches mich immer nervös und hibbelig macht.

Wir verbringen den Nachmittag in dem ich ihm alle meine Lieblingsorte zeige und er mir verspricht mir seine zu zeigen sobald wir zu Hause sind.

Am Abend sind wir noch ins Kino gegangen und haben uns ein echt schnulzigen Film angeschaut. Erst war er nicht einverstanden mit meiner Wahl, aber letzten Endes habe ich ihn dann doch überreden können.

Am nächsten Morgen fahren wir wieder nach Hause. Es war ein echt schönes Wochenende, trotz der Beerdigung und ich werde es so schnell nicht mehr aus meinen Gedanken verbannen können.

Zusammen von Bad zu Good?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt