11. Kapitel

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Jade öffnet die Augen und blickt genau in James wunderschöne hinein. Um sie herum hat sich ein kleiner Halbkreis gebildet und das Klatschen ist verstummt. Sie schaut verlegen in die Runde und grinst wie ein Honigkuchenpferd. James blickt traurig auf sein Haus das einfach abgebrannt ist. Mitleidig schaut sie zu ihm herauf. ,,Sollen wir zu mir nach Hause gehen, du könntest bei mir übernachten", erklärt sie ihm. Traurig nickt James und die beiden machen sich mit James' Hamster Banny auf den Weg. Banny ist auf dem Vega eingeschlafen. ,,James, warte mal", ruft Jade. ,,Was ist denn", fragt er ruhig. ,,Naja, deine Eltern..., sie müssen doch auch irgendwo schafen", sagt Jade. ,,Sie werden sich sicherlich ein Hotel in der Nähe suchen", erklärt James ihr. Sie nickt nachdenklich und die Beiden laufen weiter.

,,Glaubst du mein Verrückter Nachbar hat euer Haus abgebrannt?'', fragt Jade leise und schielt zu ihm herüber. James sieht sie an: ,,So etwas ist mir auch in den Sinn gekommen.'' ,,Meine Atemmaske war weg'', fasst Jade zusammen, ,,Nur du und ich waren im Haus...'' ,,...Niemand weiß weshalb es abgebrannt ist. Außerdem ist Bills Vater zu allem Fähig!'', beharrt James. Sein Blick hat sich verändert. Grimmig läuft er voraus. ,,Wo willst du hin?'', fragt Jade skeptisch und folgt ihm langsam.
,,Ich muss dir etwas sagen'' James rennt schon fast. Sie befinden sich auf einer leblosen Fläche mitten in einem Wald. Hier wurden noch keine Kunstbäume gepflanzt.
,,Was auch immer geschieht, ich werde dich begleiten'', schwört er ihr und blickt ihr tief in die Augen, dann packt er sie am Handgelenk und zieht sie noch weiter in den Wald.

,,Ey, wo gehen wir denn jetzt hin", fragt Jade empört. ,,Wart's ab", entgegnet ihr James.
Endlich bleibt er stehen. ,,Jade", sagt er und greift nach ihrer Hand. ,,Ja", sagt sie leise.
,,Es könnte sein das dein Nachbar beziehungsweise Bills Vater das macht, weil ich ihn mal angezeigt habe", erklärt James. ,,Aber das weiß ich doch schon längst", sagt Jade und grinst. ,,Weswegen denn eigentlich", fragt sie neugierig. ,,Ähhm, also ich habe mal gesehen wie... naja er hat...", James pausiert und lässt sein Blick über die Lichtung schweifen. ,,Er hat jemanden ermordet", flüstert er ihr zu. Jades Kinnlade klappt runter, ihr läuft ein Schauer über den Rücken.

Sie muss plötzlich wieder an ein schreckliches Ereignis denken. Der Hund!

,,Können wir gehen", fragt Jade ängstlich und schaut sich hektisch um. ,,Äh ja klar", antwortet James und folgt ihren Blicken. ,,Aber wieso bist du dann überhaupt mit mir hierher gelaufen", fragt sie irritiert. ,,Das ist doch ein schöner Ort an dem wir unter uns sind", sagt er und lächelt. Jade lächelt zurück, dann hakt sie sich bei ihm ein und sie laufen langsam aus dem Wald raus.

,,Hast du dich eigentlich schonmal gefragt was wir machen, wenn die Erde zerstört ist", fragt Jade. ,,Naja, also entweder die Erde ist der einzige Planet den wir haben auf dem wir leben könnten oder aber wir finden einen neuen Planet, aufdem wir genauso gut leben können und zerstören diesen dann genauso", antwortet James. ,,Wie kommst du da jetzt drauf", fragt er. ,,Weil wir schon soviel kaputt gemacht haben.
Wir laufen mit Atemmasken rum und damals vor etwa 50 Jahren mussten die Leute das noch nicht. Es gibt keine Bäume mehr, ich würde zu gerne so leben wie die Menschen früher", sagt Jade traurig.

Plötzlich spürt sie etwas an ihrem Hinterkopf, es ist kalt und hart, wie Eis, doch das kann es nicht sein. Sie will sich gerade umdrehen, da ertönt, ihr eine vertraute, tiefe Stimme: ,,Keine Bewegung, sonst wird das euer Ende sein. Eigentlich hättet ihr schon tot sein müssen, aber wie durch ein Wunder habt ihr es überlebt.'' Eine kleine Pause entsteht, in der ihr Nachbar irre lacht, ehe er weiterspricht: ,,Doch diesmal, werde ich euch beiden das Ende bereiten!''

Gedanken purzeln in Jades Kopf. Er hat das Haus wirklich angezündet und das schlimmste: Er wollte sie umbringen!

Ihre Hände krallen sich in James' Jacke und er schielt zu ihr. In seinem Blick erkennt Jade Angst, pure Angst. Aber nicht um sein, sondern um ihr Leben. ,,Tu nichts, was du später mal bereust'', murmelt James, doch der Nachbar ignoriert ihn. ,,Ich werde euch jetzt töten'', erklärt Bills Vater ohne einen Hauch von Mitleid. Jade schluckt hart und James spürt wie sie seine Hand fester umklammert. Mit leiser, rauer Stimme fährt er fort: ,,Aber nicht hier, ich möchte kein Blut im Wald, das würde sich nicht zersetzen und eure Leichen würden scheußlich riechen. Nein, ich möchte euch in meinem Zimmer ermorden, dort werde ich euch an die Wand hängen und als Stiftehalter benutzen!''

Mit einem großen Ast kommt er auf Jade und James zu und schlägt ihnen mit dem Ast auf den Hinterkopf. Sofort fallen beide regungslos zu Boden. Der Nachbar nimmt Jade an den Füßen und schleift sie zum Auto dort legt er sie in den Kofferraum und geht dann wieder in den Wald um James zu holen. Auch ihn legt er in den Kofferraum. Dann fährt er nach Hause. Als sie ankommen holt er die Beiden aus dem Kofferraum und trägt sie in das Haus hinein. In einer Ecke fesselt er Jade an das Regal. Danach klebt er die Hände und Füße von James mit Panzertape zusammen so lässt er die beiden liegen. Er geht hinaus schlägt die Tür hinter sich zu und schließt ab.

Nach einer Weile erwacht James. Sein Kopf schmerzt. Es dauert einen kurzen Moment bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben. Verzweifelt versucht James sich das Klebeband von den Armen zu machen, damit er an sein Vega, das sich in der Arschtasche befindet, kommt. Als er endlich ein Stück des Klebebandes greifen kann stellt er sich darauf und so schafft er es schließlich das Klebeband auszuziehen. James zieht das Vega aus der Tasche und tippt eine schnelle Nachricht an Bill. Bill ist gerade der einzige der ihnen helfen kann. James schafft es gerade noch die Nachricht zu senden, bevor der Nachbar reinkommt und ihn ein weiteres Mal zu Boden schlägt. Vor schmerzen gekrümmt bleibt James auf dem Boden liegen.

Clean Air *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now