7. Kapitel

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James starrt sie an. Sein eben noch weicher Blick wird ernst und Jade's Bauch zieht sich zusammen.
Das war immer der Moment in denen die Liebe zerstört wurde.

,,Was habe ich getan?!'', schreit er verzweifelt. Jade legt ihm die Hand auf die Schulter. ,,Was ist los?'', fragt sie fürsorglich. Er schüttelt den Kopf und schweigend laufen sie nach Hause.

Zuhause stürmt Jade ins Wohnzimmer am Kratzbaum sitzt Finny und putzt sich. Jade macht es sich auf dem Sofa gemütlich und schläft ein...

Ich laufe am Wasser vorbei. Erst ist es ein Tropfen, dieser wir größer und zu einer Pfütze. Doch es regnet nicht. Der Spiegel des Tropfens steigt und ich stehe bis zu den Knien im Wasser. Ich blicke mich um und laufe weg. Jedoch läuft die Pfütze mit und jeder Schritt durch die eisige Flüssigkeit ist eine Qual. Der Tropfen hat schon fast meine Hüfte erreicht und ich arbeite mich weiter durch das Wasser. Meine nassen Klamotten reißen mich in den ehemaligen Tropfen. Es steigt immer weiter und mein Hals ist fast ganz im Wasser. Ich halte meine Nase hoch. Doch mein Kopf ist von der Pfütze ertränkt und ich paddel mich an die Oberfläche. Ich muss wohl oder übel schwimmen. Das Wasser steigt immer weiter und ich strenge meine Hände an und versuche eine Stelle zu finden an der ich stehen kann. Vergeblich. Meine Arme geben den Geist auf und ich halte mich mit meinen schmerzenden Beinen über Wasser. Doch es dauert nicht lange und ich kann nicht mehr. Ich gebe auf und hole ein letztes mal Luft, dann sinke ich unter die Wasseroberfläche und schnappe nach Sauerstoff. Mit letzter Kraft versuche ich mich hochzustemmen, doch ich ertrinke. In einem Wassertropfen.

Jade wacht auf es ist drei Uhr nachts, noch immer liegt sie auf dem Sofa im Wohnzimmer, das Haus sieht so leer und gruselig aus wenn es dunkel ist. Sie fröstelt, denn sie liegt ohne Decke auf der Couch, müde geht Jade in ihr Zimmer und legt sich ins Bett.

Am nächsten Morgen, es ist Montag, muss Jade wieder früh aufstehen und ihr Vater fragt sie grinsend: ,,Und wie war es so bei James?'' Jade verdreht genervt die Augen und faucht: ,,Erinnere mich bloß nicht an den!!!'' Ihr Vater bekommt große Augen, während Jade sich durch die ganzen Türen nach draußen schlängelt.

In der Schule hat Jade das Fach ,Klimawandel' dort reden sie über das frühere Klima und die Jahreszeiten wie Winter, die es ja schon seit einigen Jahren nicht mehr gibt. Heute reden sie über Kontinente, die es mal gab. Länder die verschwunden sind.

,,Es gibt noch ein paar Bücher über die Weltveränderung, aber die meisten sind schon zerstört worden", erklärt ihr Klimawandel-Lehrer mit ernster Stimme und reißt Jade aus ihren Gedanken.

Was? Es gibt noch Bücher über den Klimawandel?!

Erschrocken beißt sie sich auf die Unterlippe. ,,Jade?", fragt Alison besorgt und schaut sie mit ihren blauen Augen an, ,,Alles in Ordnung?" Panisch schüttelt sie den Kopf und starrt auf die Tafel. ,,Soll ich mit dir raus gehen?", wispert Alison ihr zu und Jade nickt, dann steht ihre Freundin auf und zieht sie mit vor die Tür.

,,Mensch Jade, du siehst echt blass aus, was ist bloß los?" Jade seufzt erschöpft und lässt sich an der Wand auf den Boden sinken. ,,Es ist plötzlich so komisch. Früher hab ich mir nie irgendwelche Sorgen um mein Leben gemacht, oder Gedanken, wie es wäre wenn ich früher geboren wäre. Vielleicht hätte es mehr Sinn gehabt", flüstert Jade mit zittriger Stimme. Alison starrt sie ungläubig an und ruft etwas zu laut: ,,Sag doch so was nicht!" Jade schüttelt den Kopf. Ihre Augen werden wässrig und Alison nimmt sie in den Arm.

Es war ihr alles zu viel und sie hatte sich schon lang genug zurückgehalten. Es tut ihr gut jemanden zu haben, der ihr sagt, dass alles wieder gut wird, jemanden zu haben der sich um sie sorgt und sich um sie kümmert. Nachdem sich die beiden besten Freundinnen wieder voneinander lösen, erklärt Jade kleinlaut: ,,Ich hatte heute Nacht einen Albtraum... ich hab geträumt, ich würde in einem Wassertropfen ertrinken!"

Alison verzieht das Gesicht fragend. ,,Ein Wassertropfen?", gibt sie dann von sich und klopft Jade auf die Schulter, ,,So klein bist du jetzt auch nicht!" Jade legt wütend den Kopf in den Nacken und ruft: ,,Ich bin ja auch nicht wirklich in dem Wassertropfen ertrunken, und außerdem kann ich nix dafür, dass ich nicht so groß bin wie du und Lilly!" Alison verdreht die Augen. ,,Kann es sein, dass du gerade deine fünf Minuten hast? Du verstehst ja gar keinen Spaß mehr. Und Gedankenlesen kann ich auch nicht, schließlich hast du gesagt, du wärst in einem Wassertropfen ertrunken!"

Beleidigt springt Jade auf. ,,Du musst mich ja nicht direkt so anmeckern!", faucht sie bissig und reißt die Tür zum Klassenzimmer auf. ,,Geht es dir wieder besser?", fragt ihr Lehrer, nachdem sie sich auf ihren Platz fallen lassen hat. ,,Ja sehr!", meint Jade zickig.

Nach der Schule, beschließt sie zum See zu gehen. Dort ist es ruhig und niemand durchlöchert sie mit irgendwelchen Fragen, dann hätte sie endlich mal Zeit zum Nachdenken. Schon von weitem erkennt sie, dass ihr Plan aber leider durchkreuzt wird, denn auf der Bank sitzt bereits jemand.

,,Hallo", murmelt Jade und lässt sich auf der Sitzgelegenheit nieder. Keine Antwort. Vorsichtig wagt sie es einen Blick zur Seite zu werfen. ,,James?!"

Er dreht sich zu ihr um und sie starrt ihm in seine eisblauen Augen. Eigentlich kann Jade blaue Augen nicht ausstehen. Blau ist so normal. Doch dieser Anblick verändert es. Es ist, als würden diese Augen Jade fesseln.

,,Rose", haucht er und Jade's Herz zerspringt in tausend Stücke, ,,Rose." Der Schmerz in ihrer Brust ist stark und zieht sich zusammen. Es fühlt sich an, als wäre ihr Herz ein Glas und die Scherben würden ihren Körper von innen zerkratzen. James wendet den Blick nicht von ihr ab und ihr fällt es schwer ihn stand zu halten. ,,Wieso sagst du Rose?", fragt Jade schwach. Seine Augenlider sind schwer und er blinzelt ein paar mal bevor er ihr mit erstickter Stimme antwortet: ,,Ich habe sie betrogen." ,,Was!?", ruft sie und ihr Kummer verschwindet im Nichts. ,,Nein, nein, nicht so wie du denkst. Ich habe sie mit dir Betrogen. Gestern", erklärt er traurig.

Er muss endlich lernen los zu lassen! Wieso hängt er bloß so an ihr, sie ist tot!

Darauf schweigt Jade. Betroffen und mit neuem Schmerz in der Brust steht sie auf. Sie hasst ihn dafür.

Clean Air *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now