Bis später

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Bis später

Ich streichelte wieder über die Adern an seinem Unterarm. Er hielt mich im Arm und mein Kopf war auf seiner Brust gut aufgehoben.m. Es fühlte sich gut an, so bei ihm zu liegen. Sein Herz schlug allmählich wieder langsamer und auch ich kam wieder zu Atem. Es war mitten in der Nacht. Eigentlich hatten wir schon geschlafen, doch irgendwann weckten mich seine Hände, die mir über die Brüste streichelten. Seine Erektion, die sich an meinen Hintern gepresst hatte, tat sein restliches um mich zu einer weiteren Runde heißen Sex zu überreden. "Ich muss gleich gehen.", verriet er mir, als er mir schon fast zärtlich über den Kopf strich und meine Stirn küsste. Ich brauchte einen Moment, bis mein Gehirn dazu in der Lage war es zu begreifen. Ich sah ihn irritiert an. Durch die Dunkelheit, konnte ich ihn kaum erkennen, nur das Licht der Straßenlaternen erhellte den Raum. Es war schön gewesen, bei dieser Dunkelheit mit ihm zu schlafen. Irgendwie intimer. Er war zärtlicher gewesen, als die letzten male. Immer noch dominant und im Vergleich zu anderen Männern nicht wirklich sanft, aber doch irgendwie etwas anders. Vor allen Dingen nach dem Gespräch vorhin tat das gut. "Was? Wieso?", fragte ich. "Ich hab einen Termin mit Lennert. Hierzubleiben wäre mir auch lieber, es ist aber wichtig." Lennert war einer der Chefs seiner Bookingagentur und für alle Clubgigs von Toni persönlich verantwortlich. Ich hatte ihn schonmal kurz kennengelernt. "Wieso so früh? Wo trittst du den heute auf, dass du schon so früh los musst?" "Eigentlich gleich um die Ecke, aber der Termin war ursprünglich für heute Abend geplant. Mein Terminkalender ist gerade sehr voll, also musste ich es auf heute Morgen verlegen. Außerdem muss ich noch duschen und so." Ich verstand, er hatte kurzfristig für mich seinen Termin verschoben. Eigentlich hatte er ja erst heute Abend kommen wollen.

"Tut mir leid, dass du meinetwegen diesen Stress hast. Du kannst auch hier duschen und frühstücken wenn dir das hilft?" Er lachte. "Keine Sorge. Du hast ja auch geholfen ihn wieder abzubauen. Ich würde ja hier duschen und essen, habe allerdings keine Sachen hier und ein paar Unterlagen brauch ich auch noch von Zuhause." Das stimmte, er hatte wirklich nichts hier und etwas zu essen war peinlicher weise nicht mal im Haus. Über seinen ersten Satz musste ich grinsen. Schlug ihm aber trotzdem gegen die Brust. "Du bist manchmal echt doof.", unterstellte ich ihm. "Das Kompliment kann ich nur zurückgeben, Baby." Die Hand mir der ich ihn eben noch spielerisch geschlagen hatte, hielt er nun in seiner gefangen und spielte mit meinen Fingern. "Eigentlich hasse ich diesen Kosenamen.", offenbarte ich ihm. "Aber?" "Wie aber?" "Nach einem eigentlich folgt meist ein aber. Baby." Es stimmte. Er hatte leider recht. Ich hasste diesen Kosenamen eigentlich, aber wenn er mich so nannte, gefiel es mir. Dieser Umstand ärgerte mich. Baby, klang in meinen Ohren nach einem Typen der sich den Namen seiner derzeitigen Bitch nicht merken konnte bzw. wollte. Das totale Klischee. Als Ninas Ex sie früher immer so genannt hatte, fand ich das einfach nur grauenhaft. "Hier nicht, das klingt so, als hättest du meinen Namen vergessen. So hast du bestimmt jede genannt die du flachgelegt hast." Ich versuchte es lustig klingen zu lassen. Ein bitterer Nachgeschmack blieb aber. "Was ich mit anderen gemacht habe ist irrelevant. Du bist jetzt mein Baby. Ich weiß, dass du darauf stehst, wenn ich dich so nenne. Du musst nur deinen falschen, weiblichen Stolz herunterschlucken." Es ärgerte mich noch mehr, dass er recht hatte. Mein Stolz wollte es nicht zulassen. "Ich sag nicht, dass du recht hast, aber ich hasse es, wenn du recht hast.", wir mussten beide lachen. Mit einem Grinsen auf den Lippen sprach ich weiter, "Ich denke, jetzt wo du mein Missfallen zur Kenntnis genommen hast, werde ich es wohl hinnehmen müssen so genannt zu werden." "Wie großzügige von dir, Baby." Seine Hand, die eben noch über meinen Oberarm gestrichen hatte, wanderte jetzt zielstrebig auf eine meiner Brüste. Er begann von neuem damit mich zu reizen. Wie viel Sex brauchte dieser Mann? Nicht dass ich mich beschweren würde, ich spürte sofort wieder dieses Verlangen nach ihm. Automatisch presste ich mich fester an ihn. Ließ meine Hand unter unsere Decke wandern. Er stoppte sie jedoch, "Nicht, sonst komm ich hier nie rechtzeitig weg." "Du hast angefangen.", beschwerte ich mich. Demonstrativ blickte ich auf seine Hand, die immer noch gleichmäßig über die harte Spitze meiner Brust strich. Überall in meinem Körper kribbelte es deshalb. "Das Leben ist unfair.", lachte er und kniff mich. Ich sog scharf die Luft ein, der Schmerz breitete sich bis in meinen Unterleib aus. "Du bist so ein Arsch!", fluchte ich.

Als Antwort darauf, küsste er mich leidenschaftlich. Leider viel zu kurz. "Bleib liegen, ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns aber heute Abend." "Nicht gehen.", versuchte ich ihn, in Kombination mit einem erneuten Kuss, zum Hierbleiben zu überreden. Ich wusste zwar, dass es keinen Sinn hatte, aber versuchen konnte man es ja mal. Ich kletterte auf seinen Schoß. Rieb mich an ihm. Er sollte noch nicht gehen. "Du machst es uns beiden so nur noch schwerer.", flüsterte er in unseren Kuss. "Ich hab hiermit nicht angefangen.", erinnerte ich ihn. Insgeheim fragte ich mich ob ich das hier tat, weil ich ihn oder nur mehr Zeit mit ihm wollte. "Und wie es scheint, wirst du damit wohl auch nicht aufhören.", stellte er fest. Seine Hände hinderten mich daran, mich weiter an ihm zu reiben. "Ach mano.", beschwerte ich mich, als er auch unseren Kuss löste und mich von sich runter hob.

"Sorry, ich könnte es dir jetzt nochmal schnell besorgen, aber danach müsste ich sofort los. Normalerweise ist es nicht mein Style eine Frau unbefriedigt zurückzulassen.", lachte er bevor er weiter sprach. "Ich glaub allerdings, dass wenn ich dich dann zurücklassen, du nicht weniger enttäuscht wärst. Im Gegenteil, vermutlich sogar mehr." Er sah mich in der Dunkelheit an und ich nickte seufzend. Er hatte leider recht. Es wäre für mich komisch, danach einfach liegen gelassen zu werden. Er küsste nochmal kurz meine Lippen und stand dann auf. Er ging alleine ins Wohnzimmer und kam kurz darauf angezogen wieder zu mir. Da man von hier aus das Wohnzimmer einsehen konnte, hatte ich das Vergnügen gehabt ihm beim Anziehen zuschauen zu können. Hier im Zimmer war es zwar noch dunkel, doch das Wohnzimmerlicht machte alles klar erkennbar. Ich zog automatisch die decke über meine Brüste, als er sich nochmal kurz zu mir setze. Ich konnte sein Gesicht zwar nicht richtig erkennen, da die Lichtquelle hinter ihm war, doch wusste, dass er gerade die Augenbrauen hoch zog und grinste. "Dein ernst?" "Du hast dich als erster wieder angezogen.", versuchte ich zu kontern. Er entschied sich nach kurzer Nachdenkpause wohl dazu, es einfach mal so stehen zu lassen und spielte mit meinen Haaren, als er sagte, "Ich schreib dir, wenn ich mich auf den Weg zu dir mache. Soll ich uns was zu essen mitbringen, dort essen oder kochst du?" "Was auch immer dir am liebsten ist, wenn ich allerdings allein essen muss, sollte ich es wissen. Nicht dass ich umsonst warte." "Ich hab das nur angeboten falls du so spät nicht mehr essen möchtest." "Wir essen fast immer so spät.", stellte ich lächelnd klar. "Auch wieder wahr. Dann kochst du uns was.", entschied er und küsste mich kurz, bevor er Anstalten macht aufzustehen. "Willst du irgendwas bestimmtes?" Da er in der Defiphase war, fiel mir nicht wirklich etwas ein. "Du kannst kochen was du willst. Sein gestern ist wieder Massephase angesagt." Ich hatte ihn am Arm festgehalten und wir küssten uns wieder und wieder. "Baby, ich muss jetzt wirklich los." "Okay.", dann küsste ich ihn wieder. Wir grinsten beide in unseren Kuss hinein. Dieses kleine Spiel machte uns beiden Spaß. "Dann muss ich wohl ohne dich weiter machen.", scherzte ich als er sich erneut von mir löste. Ich ließ mich zurück in die Kissen fallen und machte einen auf theatralisch. Bei unserer Küsserei, hatte ich mich zuvor immer weiter aufgerichtet. Mein Blick war auf die Zimmerdecke gerichtet, während ich den Kopf schüttelte und aufseufzte.

Ich erschrak leicht, als er mein Kinn festhielt und meinen Kopf zu sich drehte. "Das wirst du ganz bestimmt nicht tun." Die Verspieltheit von eben, war aus seiner Stimme verschwunden. "Dein Ernst?", fragte ich amüsiert. Ich sah ihn nicken. "Mein voller Ernst, du wartest bis heute Abend auf mich. Wenn nicht lass ich es dich bereuen.", er sprach jetzt wieder mit diesem arroganten, sexy Unterton in der Stimme. Automatisch bekam ich eine Gänsehaut am ganzen Körper. "Bekomme ich dann etwa keinen Sex?", ich versuchte die Worte so scharf wie möglich klingen zu lassen. "Freut mich, dass das deine Definition von bereuen ist.", lachte er. "Aber nein, ich werde auf jeden Fall mit dir vögeln. Nur werde ich dich dann nicht kommen lassen." Seine Worte in Kombination mit dieser Stimme ließen mich sofort wieder geil werden. Eine andere Umschreibung gab es dafür nicht. "Stell dir vor, wie es wäre, wenn ich dich wieder Stundenlang ficke, du aber nicht einmal Erlösung findest. Denk daran wie oft du mich heute schon um jeden einzelnen Höhepunkt angebettelt hast. Willst du wirklich erleben wie es ist, wenn ich es dir nicht erlaube?" Nein, das wollte ich nicht. Er gab mir allerdings keine Chance zu antworten, sondern küsste mich ein letztes Mal leidenschaftlich, bevor er aufstand und den Raum verließ "Du bist so ein Mistkerl!", rief ich ihm halb amüsiert und halb angepisst nach. Er hatte mich mit Absicht nochmal so richtig scharf machen wollen. "Leg dich nochmal hin, es ist gerade mal 5:00 Uhr. Du brauchst noch etwas Schönheitsschlaf.", lachte er dreist aus dem Flur. "Fick dich. Wenn du nicht wärst, würde ich jetzt schlafen." "Solange du dich nicht fickst, ist alles okay. Du wirst auch später nicht viel schlafen, also solltest du die Zeit meiner Abwesenheit nutzen.", ich hörte, wie er den Reißverschluss seiner Jacke hoch zog und antwortete deshalb nur "Dann mach das du weg kommst." Darauf folgte ein, bis später, von uns beiden und ich hörte wie er die Tür hinter sich zu zog. Jetzt war er weg. Dennoch musste ich lächeln, als ich mich wieder in meine Decke einkuschelte.

Kollegah FF - PhysicsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt