FOURTEEN

6.3K 448 457
                                    

if your nerve deny you,
go above your nerve.
_________

Der Regen war einem dichten Schneegestöber gewichen, als wir kurz vor der Schließung des Einkaufszentrum auf die Straße traten

Oops! This image does not follow our content guidelines. To continue publishing, please remove it or upload a different image.

Der Regen war einem dichten Schneegestöber gewichen, als wir kurz vor der Schließung des Einkaufszentrum auf die Straße traten.

Fasziniert streckte ich die Hand aus und sah zu, wie die kleinen Flocken sich auf dem Stoff meiner Jacke festsetzten.

Dass wir vor vierundzwanzig Stunden noch in der Wüste von Wakanda gewesen waren, erschien mir nun beinahe irrsinnig.

Schnee war schon immer meins gewesen.

Nichts war schöner, als bei Nacht zuzusehen, wie die Schneeflocken geräuschlos zu Boden fielen; wie sie im Licht der Laternen einen durchgehenden Fluss zum Boden bildeten.

Wie sie sich überall festsetzten, so wie fallendes Herbstlaub, jedoch viel bescheidener und bei weitem hübscher anzusehen.

Auf den parkenden Autos hatte sich eine dünne Schicht der Flocken gebildet; ich trat sofort heran und malte ein Grinsegesicht auf die Windschutzscheibe des stehenden Wagens.

Als ich mich lachend zu Bucky umdrehte, bemerkte ich, dass sein Blick auf mir ruhte.

Dass er mich anblickte; ganz anders als die Tage zuvor.

Weniger gleichgültig, mehr so, als würde er sich endlich mit der Welt mitdrehen, und nicht wie ein ewiger Zuschauer am Rande des Geschehens verweilen.

Mein Lächeln schwand, als ich verlegen vom Auto wegtrat.

„Tut mir leid", sagte ich schnell. „Es ist lange her, seit ich so perfekten Schnee gesehen habe."

Das stimmte. Londons Stadtklima verwandelte die Flocken meistens zu unförmiger Schneematsche, noch bevor sie die Chance hatten, den Boden zu bedecken.

Bucky wurde ebenfalls von ein paar Flocken besetzt, die in seinem ebenholzschwarzen Haar wie eine Anomalie wirkten; und dadurch noch viel schöner.

„Er ist wirklich schön", murmelte er, aber er wandte den Blick nicht vor mir ab. „Kaum zu glauben, dass diese verdorbene Welt so etwas hervorbringt."

Bevor ich es mir versehen konnte, stand er vor mir und strich mit seiner gewöhnlichen Hand über meine Stirn, meine Wangen, hinab zu meinem Kinn.

Ich verharrte bewegungslos, meine Augen auf sein Gesicht gerichtet, auf seine vollen Lippen, den Bartschatten, die unglaublich blauen Augen, die der einziger Farbtupfer in dieser schwarzgrauen Umgebung darzustellen schienen.

DaybreakWhere stories live. Discover now