TWO

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my demons, though quiet,
are never quite silenced.
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Tony fuhr.

Das Übergeben des Steuers an ihn war nicht unbedingt durch Worte vonstatten gegangen; sondern vielmehr dadurch, als dass der ehemalige Industriemagnat schlichtweg auf der falschen Seite meines englischen Autos eingestiegen war.

Unter dem ersten Lachen seit mehr als einer Woche hatte ich ihm versichert, dass er ruhig verweilen konnte, dort wo er war, bevor ich mich widerstandslos auf den Beifahrersitz sinken ließ.

Ich hätte mich ohnehin nicht in der Verfassung gefühlt, den langen Weg in mein Appartement nach London zurückzufahren und war Tonys Verwirrung im Stillen dankbar.

„Erlaube mir die direkte Frage, Orla, aber wie alt bist du genau?" Wir waren bereits gute fünf Minuten unterwegs, als Tony den Blick kurz von der Straße nahm, und mich neugierig anblickte. Ich kam mir ein wenig vor, wie ein überaus interessantes Himmelsphänomen, das unter Beobachtung gestellt werden musste.

„Vierundzwanzig", erwiderte ich gleichmütig. „Und das ist kein gut gehütetes Geheimnis. Diese Information kannst du auf jedem meiner Social-Media-Accounts mit einem Mausklick abrufen."

„Ich bin gerade einundzwanzig geworden, als meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen", sagte er neutral, und ohne in irgendeiner Weise mitleidsheischend zu wirken.

Diese Geschichte kam mir vage bekannt vor; so, als hätte ich sie vor Ewigkeiten in einem Dossier über Entrepreneurswesen gelesen und ihr keine echte Beachtung geschenkt. Tony Stark hatte die Firma seines Vaters in wenigen Jahren zu der führenden Instanz auf dem Waffenmarkt ausgebaut, bevor er sie am Höhepunkt ihres Verdiensts – sehr zum Entsetzen der investierenden Aktionäre – aus der Waffenbranche zurückgezogen, und alle Ressourcen fortan auf erneuerbare Energien fokussiert hatte. Man munkelte, dass seine Nahtoderfahrung in der arabischen Wüste zu seiner Läuterung beigetragen hatte.

„Bis vor wenigen Tagen dachte ich, dass sie tatsächlich aufgrund des Aufpralls ihres Wagens gegen den Betonpfeiler ums Leben gekommen sind." Er lachte humorlos. „Wie sagt man so schön? Unwissenheit ist ein Segen."

Meine Hände verkrampften sich in das Leder des Sitzes, während ich versuchte, meinen Blick starr auf der grauen Straße zu halten. Sein bitterer Schmerz kam mir nur allzu bekannt vor. „Was ist damals wirklich passiert?"

„Es war der Winter Soldier." Er klang analytisch, geradezu emotionslos, so als würde er lediglich eine Randnotiz aus der Zeitung vorlesen. Wahrscheinlich war gespielte Apathie Tony Starks Methode mit Schmerz umzugehen.

DaybreakWhere stories live. Discover now