Kapitel 17

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(PoV:Jule)
Heute würde ich das erste mal in meine neue Schule gehen. Es war ungewohnt mach den Ferien wieder früh aufzustehen und vom Wecker geweckt zu werden.  Langsam öffnete ich meine Augen und griff unter mein Kopfkissen, wo mein Handy lag. Ich wischte einmal über den Bildschirm um das Monstrum ruhig zu stimmen, dann schälte ich mich aus meiner Bettdecke und taumelte geradewegs in mein Bad. Nachdem ich mein Gesicht gewaschen hatte, stand ich unter die Dusche und wusch meine Haare. Ich liebte es zu duschen. Es entspannt einen ungemein, immer wenn mich etwas aufregte ging ich duschen, oder ins Gym.
Ich vermisste den Sport, in Berlin hatte ich noch Fußball gespielt, aber in diesem Kaff, war die B-Jugend schon voll bis oben hin. Die Trainer sagen, sie könnten niemand mehr im Verein unterbringen und mit 10-11 Jährigen hatte ich auch keinen Bock zu spielen. Und bis zur nächsten coolen Stadt, musste man 40 Minuten Bus fahren..
In Gedanken verließ ich die Dusche, föhnte meine Haare und ging anschließend in mein Kleiderzimmer und suchte mir ein paar Klamotten raus. Mein Kleidungsstil hatte ich schon immer gehabt. Mädelsklamotten standen mir einfach nicht, das war einfach nicht meine Welt.
Letztendlich nahm ich mir ein normales kaki-farbenes oversize Tshirt, eine schwarze Jeans und eine schwarze Snapback. Zufrieden schaute ich in den Spiegel, schnappte meinen Rucksack und machte mich dann auf den Weg nach unten um zu frühstücken. Meine Mutter hatte mir wie jeden Abend gestern noch Waffeln gemacht, die ich dann auch mit Apfelmus aß. Anschließend ging ich wieder hoch, Zähne putzen, dann wieder nach unten. Ich schnappte mir meine schwarzen Chucks, dann verließ ich das Haus.

"Hey Babe", sagte ich und umarmte meine Freundin von hinten. Sofort kam mir ihr angenehmer Geruch in die Nase, der, den ich das erstemal gerochen hatte, als sie im Kino an mir vorbei gelaufen war. Sie war rot, wie eine Tomate gewesen. Ich erinnerte mich irgendwie gern daran zurück.

Ich atmete ihren Geruch einmal tief ein, dann nahm ich ihre Haare zur Seite,
doch bevor ich ihr einen Kuss auf die Wange geben konnte, drehte sie sich um und trat einen Schritt zurück. "Hey", sagte sie und lächelte mich entschuldigend an. "Was ist jetzt los?", fragte ich und verdrehte die Augen. "Wir können nicht in der Öffentlichkeit zeigen, dass wir zusammen sind", flüsterte sie. Wie alt war sie? 12?
"Jetzt geht das wieder los.. Dieses ewige 'Wir können nicht offen zusammen sein' fuckt mich dermaßen ab! Entweder du stehst dazu, wer du bist, oder du siehst mich für eine Weile nicht", ich drehte mich wieder um und begab mich auf den Weg zur Schule. Vielleicht war sie einfach noch nicht bereit eine richtige Beziehung zu führen.

"Hey", begrüßte ich meine Freunde, die ich glücklicher Weise vor der Schule gefunden hatte. Ich hatte sie aufm Bolzplatz kennengelernt, also Julian und Flo. Timo kannte ich schon davor, unsere Eltern waren befreundet. Ich umarmte Timo, Julian und Flo begrüßte ich mit einem Handschlag. "Hey", sagten alle 3 im Chor. "Wo ist deine Freundin?", fragte Julian, schaute mich fragend an und wackelte mit den Augenbrauen. "Sie will sich nicht mit mir zeigen", sagte ich so ruhig wie möglich, obwohl ich gerade am liebsten ausrasten würde, und schaute mich auf dem Pausenhof um. Irgendwie musste ich mich ja ablenken.  Ich sah gleich ein paar Mädchen, die echt hübsch waren, aber keine davon sah nur annähernd so gut aus wie Laura. "Schau nicht so aufgällig", Flo zog an meiner Sweatshirt-Jacke und lachte. Ich nickte, und guckte wieder in die Runde.

"Hast du Janina was von mir und Laura erzählt?", fragte ich Timo, als ich Janina und Laura auf uns zulaufen sah. Er schüttelte den Kopf. Als die beiden bei uns ankamen, schaute ich angespannt auf den Boden und rückte meine nach hinten gekehrte Snapback zurecht. Dann schaute ich wieder auf zu Laura, die mir keinen Blick widmete, was mich mehr als nur ankotzte. "Hi", sagte Janina, nachdem sie Timo zur Begrüßung geküsst hatte. Man, wie gern würde ich Laura jetzt auch küssen, so richtig.

Wir liefen nach dem Dong ins Schulhaus um auf die Klassenlisten zu schaun. Ein paar Leute schauten mich abwertend an, doch nachdem ich sie auch angeschaut hatte, trauten sie sich nicht mehr. Typisch.. Großes Maul, nichts dahinter!

Aber bei ihr ist alles anders (girlxgirl)Where stories live. Discover now