Nach einem sehr langen, aber auch beruhigenden Shoppingtag, entschied dein bester Freund Namjoon dich nach Hause zu bringen. Ihr hattet mehr als 5 Stunden in Hongdae verbracht und beide von euch wussten, dass es allmählich Zeit war, zu gehen. Somit stiegt ihr in ein Taxi, das erst dich nach Hause bringen sollte. Die Fahrt war recht kurz, da du in der Nähe wohntest, doch Namjoon hatte darauf bestanden, dass du nicht alleine abends durch die Straße herumlungertest. Zwar war es in Korea nicht so gefährlich nachts alleine durch die Stadt zu laufen als in anderen Ländern, doch du wusstest ganz genau, wie er drauf war. Sicherheit ging auf jeden Fall vor, seiner Meinung nach. Selbst, wenn etwas passieren würde, wüsste er sicherlich nicht, wie er das Jin oder Jungkook erklären sollte. Jin und Jungkook. Niemand von den beiden war bis jetzt dein fester Freund, jedoch war die Sache zwischen euch einen Tick zu kompliziert für dich. Zu kompliziert für euch drei. Alles fing mit Freundschaft an und war es teilweise immer noch. Du mochtest beide wirklich sehr, sodass es schwer für dich war, sich für einen von ihnen zu entscheiden. Zum Glück kam es aber noch nicht dazu, dass du dich zwischen ihnen entscheiden musstest. Wie du damit umgehen würdest, wenn dieser Moment soweit wäre, machte dir nur Kopfschmerzen. Stets hattest du gedacht, dass es sich schon irgendwie ergeben würde, also dass dein Herz sich für einen von ihnen entscheiden würde. Bis heute war aber noch nichts dergleichen passiert. Anstrengender und schwerer wurde es noch, weil der liebe Jungkook haargenau wusste, dass du auch Jin mochtest. Dies nahm er als Grund, dich zu ärgern und dich noch viel mehr zu verwirren, als du so schon warst. Obwohl selbst Jungkook älter war als du, behandeltest du ihn meistens wie ein Kind. Mit der Zeit wurde dies allerdings immer seltener. Während Jin nichts von deiner Zuneigung zu Jungkook wusste, hatte dieser das ab und an für seine Zwecke genutzt. Deswegen hatte er sich auch etwas verändert, allerdings nicht im negativen Sinne. Der einzige Harken war eben nur, dass es Probleme mit sich brachte. Beziehungsweise Jungkook machte Probleme. Argh, wieso musste das alles so sein? Den Kopf hin- und herschüttelnd, versuchtest du die Gedanken an die beiden zu verbannen. Heute war dein freier Tag, also solltest du diesen auch genießen. Die beiden hatten es gar nicht verdient, dass man an sie dachte, weil jeder von ihnen dich versetzt hatte. Unfassbar, oder? An deinem Geburtstag, der in Kürze anstand, hatte keiner von beiden Zeit und vorfeiern konnten sie auch nicht. Du wusstest ganz genau, dass sie Zeit hatten, schließlich warst du mit Namjoon, der in derselben Boygroup war wie sie, unterwegs. Wenigstens hatte dein bester Freund Lust, mit dir einen Tag zu verbringen. Sie hatten es wirklich nicht verdient, schriest du genervt in deinem Kopf.
"Woran denkst du?", drängte sich Namjoon durch deine Gedanken zu dir hindurch. Aus deinen Gedankenströmen geholt, drehtest du dich perplex schauend zu ihm. Sein Lächeln, das eine gewisse Wirkung auf dich hatte, ließ deine Spannung ziehen. Geduldig wartete er auf eine Antwort von dir. Du wolltest ihm ein Lächeln zurückschenken, doch es hielt nicht lang genug. Kurz darauf drehtest du deinen Kopf nach vorne und ließt diesen leicht sinken.
"Hey." Seine große Hand landete auf deinem Rücken, über den er freundschaftlich strich. "Ich kann dir wirklich ohne zu lügen bestätigen, dass Jin heute zu tun hat. Nimm ihm das doch nicht übel."
Von der Seite schautest du zu ihm hoch, als du deinen Kopf anwinkeltest. "Man macht keine Versprechen, wenn man sie nicht halten kann.", gabst du verletzt und enttäuscht von dir. Genau, vor einigen Wochen hatten sie dir noch versprochen und enthusiastisch davon erzählt, wie ihr deinen Geburtstag feiern würdet. Nun hatten sie nicht einmal mehr Zeit für dich. Womit die beiden wohl so beschäftigt waren?
Schulterzuckend stieß Namjoon seine Unterlippe vor. Danach lächelte er dich allwissend an. "Kannst du dir nicht denken, wieso er beschäftigt ist?" Plötzlich grinste er dich breit an.
Den Mund verziehend, ließt du deinen Blick herumwandern. "Weil er ein Idiot ist und anscheinend Besseres zu tun hat?" Deine Augen wanderten zurück zu Namjoon, weil er einen hoffnungslosen Seufzer von sich gab. Flüchtig schaute er aus dem Fenster heraus, woraufhin seine Gesichtszüge sich erhellten. "Komm, geh schon nach Hause. Wenn du danach immer noch nichts checkst, lass ich dich einweisen.", befahl er dir lachend.
