Verrat? (Star Wars FF)

Tess

Keuchend riss ich die Augen auf. Kalter Schweiß lief mir über die Stirn. Langsam setzte ich mich auf und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Tief durchatmen.

Flynn war jetzt schon 5 Jahre lang Tod, doch diese Albträume von ihm wie er von den Einheimischen weggeschliffen wird, seine Schmerzensschreie, die verfolgten mich bis heute. Er fehlte mir einfach so sehr.

Ich stand auf und ging zu meinem riesigen Fenster. Ja. MEIN Fenster. Vor einem halben Jahr hatte ich die Ausbildung zum Jedi bei Meister Yoda abgeschlossen und war nun selber ein Meister. Mit eigenem Zimmer. Das war die Tatsache über die ich mich am meisten freute. Lange hätte ich es mit den anderen Padawanen nicht ausgehalten.

Die Sonne ging grade über Couruscant auf. Zeit zum aufstehen. Ich schnappte mir meine Jedi Kutte und ging ins Bad um mich anzuziehen.

Als ehemalige Schülerin von Yoda genoss man besondere Privilegien. Zum Beispiel den Neid aller anderer im Jedi Tempel. Es wurde schon darüber gemunkelt wann man mich wohl in den Rat aufnehmen würde. Aber ich wusste selber, dass dies wohl noch ne Weile dauern würde, vorallem weil der Rat voll war und keiner der Meister in Gefahr schwebte getötet zu werden.

Heute musste ich zu Yoda, er wollte mit mir sprechen. Erstmal nichts ungewöhnliches, aber ich hatte ein seltsames Gefühl.

Also machte ich mich, nachdem ich fertig war, direkt auf den Weg.

Das lustigste war ja, dass wenn ich durch den Jedi-Tempel lief, jeder, wirklich jeder, der mir entgegenkam den Weg freimachte. Ich genoss es so viel Respekt bei allen zu haben. Zumindestens wussten Sie mit wem sie zu tun hatten. Ich hatte bei Yoda die beste, aber auch gleichzeitig, schwerste Ausbildung der Galaxis genossen. Ich war mächtiger als mein ehemaliger Meister und vielleicht sogar stärker als ein Sithlord. Wahrscheinlich wäre ich jetzt genauso stark wie Flynn.
Flynn.
Die Wunden saßen immernoch tief. Immer wenn ich an ihn dachte durchfuhr ein stechen mein Herz, Melchior hatte ihn zurückgelassen und ich konnte damals nichts tun um das zu verhindern. Manchmal fühlte ich mich schuldig an seinem Tod, obwohl das eigentlich Schwachsinn ist, aber wenn man einen geliebten Menschen verliert, sucht man immer einen Grund für diesen Verlust.

Ich betrat den Raum in dem ich Yoda treffen sollte, der Raum des Rates. Mitten im Raum stand Yoda und neben ihm ein Junge. Er war etwa 14 oder 15  Jahre alt, hatte weiße Haut, die fast komplett durchsichtig war, schwarze Augen und schwarze Haare mit grauen Strähnchen. Ich schluckte. Genau wie die Haare von Flynn.

"Meisterin Tess.", begrüßte mich Yoda und kam mit seinen Gehstock einen Schritt auf mich zu. Ich zwang mich zu einem Lächeln und trat vor die beiden.

"Das Tyler ist. Ein Jüngling der breit ist Padawan zu werden.", sagte Yoda und schaute zu Tyler, ich folgte seinem Blick. Tyler stand da und hatte ein schelmisches grinsen auf den Lippen. Fast ein bisschen respektlos, aber er erinnerte mich so an Flynn. Ich musste meinen Blick von ihm abwenden. Ich sah Flynn fast genau vor mir stehen.

"Ich entschieden habe, dass du ihn ausbilden sollst. Große Chancen er wird haben bei dir.", ich unterdrückte mir meinen verwunderten Blick. Ich? Und ein Padawan?

"Er bei dir alles lernen wird was du wissen. Alles was ich dir habe gelehrt du nun auf deinen Schüler übertragen sollst."

Wieder musste ich schlucken. Die Tatsache das er mich so an Flynn erinnerte machte mir Angst. Könnte ich jemanden ausbilden der genauso aussah wie der Junge den ich geliebt habe? Könnte ich das mit meinen Gefühlen vereinbaren?

Erwarungsvoll sahen die beiden mich an. Eigentlich hatte ich ja keine Wahl, ich musste ja sagen.

"Natürlich Meister Yoda.", sagte ich ruhig und lächelte meine Padawan kurz an.

"Dann ich jetzt diesen Padawan in deine Hände übergeben werde.", sagte Yoda und schob Tyler ein Stück vorwärts.

Üblicherweise, legte ich eine Hand auf Tylers Schulter und eine auf seine Stirn, während Tyler den Kopf senkte und die Augen schloss. Das war ein symbolisches Zeichen dafür das ich diesen Jungen jetzt beschützen müsste wie mein eigenes Kind und das ich ihm alles lehren würde was ich weiß.

Ich hatte Angst. Große Angst. Angst das meine Gefühle für Flynn mich daran hindern würden diesen Jungen auszubilden. Es würde nicht einfach werden, aber igendwie würde ich das schaffen.

Vielleicht war Tyler ja der Schlüssel, den ich bräuchte, um Flynn zu vergessen.