Ordentlicher Kraftschub

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Ihnen blieb keine Wahl, denn die Monster kamen immer näher. Also verwandelten sich die Drachen in ihre Amulettformen zurück, die auf die Kinder zuflogen. Sie legte die Ketten um und in dem Moment fingen diese an gelblich grell zu leuchten. Plötzlich kannten sie auch die Namen ihrer jeweiligen Drachen. Andreas' Drache hieß Taniran, der von Fabian war Amicitia und Alex' hatte den Namen Fiduciam. Es verstrichen ein Sekunden, das Licht nahm wieder ab und... Nichts hatte sich verändert?! Keiner der drei fühlte sich irgendwie anders.

»Äh... und jetzt, also ich fühle mich nicht anders, als vorher, ihr vielleicht?« fragte Andreas die Anderen.

Sie schüttelten den Kopf, aber die Monster waren immer noch da. Plötzlich riefen ein paar vertraute Stimmen ihnen etwas im Chor zu:

Los springt!

Das musste man ihnen nicht zweimal sagen, aber als sie das taten erlebten sie eine Überraschung.

Sie flogen nicht nur etwa einen halben Meter hoch. Ihr Sprung war so groß, dass sie den ganzen Park von oben sehen konnte. Sowas hatten sie noch nie erlebt und das konnte unmöglich nur das Adrenalin sein.

Panik kam auf, aber diese Stimmen meinten, sie sollen sich beruhigen. Die Landung war etwas abseits, der Typen und sie verlief besser, als man es von einen Sturz aus dieser Höhe erwarten konnte. Ihnen taten nicht mal die Beine weh, obwohl sie eigentlich Knochenbrüche erwartet hätten.

Es hat sich doch gelohnt die Verbindung mit uns einzugehen, oder nicht?, sagte die Stimme in Andreas' Kopf erneut zu ihm.

Andreas erkannte die Stimme des Drachen wieder, dessen Amulett er sich umgelegt hatte und fragte ihn, was mit ihm passiert und wo er überhaupt sei, da er ihn nicht sehen könne. Er antwortete, dass er sich sowohl in dem Amulett als auch in seinem Geist sei. Fabian und Alexandra konnten sie Worte des Drachen ebenfalls hören und ihre Drachen bestätigten die Worte ihres Artgenossen.

Mehr Zeit für weitere Erklärungen gab es leider nicht, denn diese Monster griffen sie wieder an, allerdings waren die Angriffe von Andreas nun wesentlich effektiver als vorher, denn dieses Mal schienen die Schläge nicht einfach nur durchzugleiten. Er verpasste den Kerlen ein paar ordentliche Schläge und Tritte, die sie einfach so wegschleuderten. Sie knallten alle an den nächsten Baum, Laternenmast oder in den Brunnen. Völlig verblüfft schaute Andreas auf seine Hände, weil er nicht glauben konnte, wie stark er jetzt war, ballte er seine Fäuste erneut und ging in Position. Einer dieser Schattenwesen versuchte ihn von hinten zu erwischen, aber Fabian ging noch rechtzeitig dazwischen. Er konnte den Kerl greifen und über seine Schulter wegschleudern. Andreas war verblüfft, bedankte sich aber bei ihm, für die Rückendeckung.

»Hey, warum sollst nur du alleine den ganzen Spaß haben?« erwiderte er.

Die Schattenwesen, die offenbar bewusstlos wurden, verschwanden in der Erde, woraufhin sie wieder zu Schatten wurden, die wieder zu dem großen Typen zurückkamen und nach ein paar Minuten stand der Anführer ganz alleine da.

»Ha, ihr seid gar nicht mal so schlecht«, meinte Apokalypso, der die ganze Zeit nur dastand, zusah und Friedrich den Weg versperrt hatte »aber das erwarte von ich von deinen Schülern, mein alter Freund!«

Das empörte Friedrich sehr und er erwiderte, dass sie nie Freunde waren, oder sein werden. Ein herzhaft böses Lachen drang durch die Nacht und Apokalypso sagte den drei Kindern, dass sie sich schon bald wieder sehen werden. Mit diesen Worten sank der Kerl in seinem eigenen Schatten und verschwand in der Erde, bis nichts mehr von ihm zu sehen war.

Er war einfach weg, so als wäre das alles nur ein Albtraum gewesen. Vor Erleichterung gingen die drei Kinder, erschöpft auf die Knie und ihr Meister beugte sich zu ihnen runter. Er entschuldigte sich ausführlich dafür, dass er nicht früher kommen konnte, um sie zu beschützen.

»Ach, ist schon okay, aber bitte erklären Sie uns, was in den letzten Minuten gerade vorgegangen ist.« fragte Alexandra, noch leicht unter Schock stehend.

Das war, nach Friedrichs Meinung, ihr gutes Recht, aber er schlug vor vorher zu ihm in die Trainingshalle zu gehen und es sich dort bequem zu machen. Vorher hatte er aber noch eine Kleinigkeit zu erledigen. Friedrich seufzte erleichtert, schnipste mit den Fingern und auf einmal war die ganze Verwüstung im Park, die durch den Kampf entstanden war, wie weggezaubert. Das faszinierte Fabian sehr und er fragte ihn, ob er ihn Wahrheit ein Magier sei. Jedoch meinte Friedrich, dass sie das schon von ihm erfahren würden, aber nicht hier.

Dort angekommen saßen sie sich, wie üblich, gegenüber auf den Knien. Sehr ernst sagte Alexandra, dass sie nun genau wissen wollte, was heute passiert war. Ihr Meister erwiderte, dass am besten alle erst mal anwesend sein sollten, woraufhin die Amulette von jedem anfingen zu leuchten. Es erschien wieder diese durchsichtigen Drachen neben den Schülern und zu ihrem Erstaunen auch so einer, aber viel größer neben ihrem Meister. Der Größere fing an zu reden und meinte, dass er sich freuen würde ihn nun endlich direkt ansprechen zu können.

Da kniff sich Andreas selbst, um zu überprüfen, ob er nicht träumte, aber er spürte den Schmerz. Da musste sein Großvater Friedrich lachen und sagte ihm, dass er ihn gut verstand, da es ihm selbst am Anfang nicht anders gegangen war. Andreas wurde etwas ärgerlich, weil er endlich wissen wollte, was hier los war und ganz besonders, was es mit diesen Geisterdrachen auf sich hatte.

»Na schön, ich werde euch so viel sagen, wie ich es momentan für gut halte. Also in diesen Amuletten hier befinden sich Drachen, die den Menschen als Partner zur Seite stehen. Sie sind in der Lage die verborgenen Kräfte eines Menschen zu erwecken und auch zu konzentrieren. Somit wird man, etwas übertrieben ausgedrückt zum Übermenschen. Ihr wisst wohl schon was ich meine, oder?« sagte Friedrich im Anschluss.

Sie nickten nur, aber das erklärte immer noch nicht, warum dieser Apokalypso sie angegriffen hatten und sein Großvater sagte nur, dass jetzt noch nicht die Zeit dafür wäre. Etwas enttäuscht waren die drei schon, aber soviel sie auch versuchten mehr herauszufinden, Friedrich blieb hart. Allerdings hätte Fabian gerne noch gewusst, was er nun dank der neuen Kräfte so alles kann und Friedrich erklärte ihm, dass dieser Kraftschub nur die Spitze, des Eisberges wäre. Wenn er ihnen zeigt, wie man die Kräfte richtig einsetzt, würden sie von keinem normalen Mensch mehr besiegt werden können. Allerdings hätten sie noch einen langen und harten Weg vor sich.

Das alles klang zwar schon ganz nett, aber dennoch durften sie eines nicht vergessen zu fragen: Wer, oder was ist dieser Apokalypso.

»Gut«, setzte Friedrich an »ich werde es euch sagen. Er ist kein Mensch, sondern ein sehr gefährlicher Dämon. Diese Wesen gibt es wirklich und nicht nur in der Fantasie, der Menschen. In meiner Jugendzeit bin ich oft mit ihm aneinandergeraten und deshalb kenne ich ihn so gut.«

»Echt, wobei eigentlich?« fragte Andreas.

Stille trat ein, für etwa eine Minute. Schließlich erwiderte Friedrich auf diese Frage nur, dass die Zeit dafür noch nicht reif wäre. Sie würden es aber noch früh genug erfahren und sie müssten ihm da einfach vertrauen.

Es war schon sehr spät, als Andreas nach Hause kam. Seine Eltern warteten auf ihn und fragen, wieso er so lange weg war.

»Es hat eben ein wenig länger gedauert. Tut mir leid aber ich bin völlig erschöpf und geh gleich ins Bett. Gute Nacht.«, meinte Andreas.

Das machte ihnen etwas Sorgen, denn so erschöpft hatten sie ihren Sohn noch nie gesehen. Andreas' Vater Peter Janik würde ihn morgen auf jeden Fall darauf ansprechen. Jedoch bevor ihr Sohn die Tür schloss, sah seine Mutter Elisa etwas an seinen Hals hängen.

»Hast du das gesehen. Er trägt ein Amulett!«, sagte sie.

Ihr Mann nickte, legte seinen Arm um ihre Schulter und meinte, dass das vielleicht der Grund für seine Erschöpfung sein könnte. Beide holten ebenso jeweils ein Amulett heraus, das an ihrem Hals hing und schauten sie an. Das von Andreas' Vater hatte dieselbe Form, wie das seines Sohns. Das seiner Mutter sah jedoch etwas anders aus, denn es hatte die Form eines Blattes.

»Er ist nun mal unser Sohn.« meinte Peter.

Das Erbe von StellamoniaWhere stories live. Discover now