„Oh mein Gott. Der arme Junge. Was haben ihm seine Eltern denn beigebracht?" „Anscheinend, dass das hier Mund zu Mund Beatmung ist.", sagt er und küsst mich noch einmal. „Oh dann kannst du mir ruhig öfter das 'Leben retten'. Denn es gefällt mir.", sage ich lächelnd und gebe ihm noch einen Kuss.

„Aber gerne doch." Jasper streicht mir noch einmal mit seinen Fingern sanft über die Wange ehe er mich wie wild an der Hand durch die Menschenmengen zieht. Dabei habe ich Glück, dass ich nicht gegen jemanden laufe und möglicherweise noch jemanden verletze.

„Hey, wo bringst du mich denn jetzt hin?", sage ich außer Atem.

„Eine Sache sind wir noch nicht gefahren.", schreit er mir zu und zieht mich gerade noch von einem Kellner weg, der Gläser auf seinem Tablett balanciert. Aber außer einem bösen Blick von ihm komme ich gerade noch so von ihm davon.

„Warum müssen wir dann so laufen? Jasper."

„Damit wir schneller da sind und du mich nicht nerven kannst, dass wir doch lieber nicht damit fahren sollten.", sagt er während er zu mir nach hinten sieht. Er sollte sein hübsches Köpfchen jedoch lieber vorne behalten sonst läuft er noch gegen jemanden. Seine Antwort lässt mich jedoch stutzen. Was hat Jasper nur vor, wovor ich mich denn drücken sollte? Ich habe keine Angst vor großen Höhen so wie meine beste Freundin Dalia, die auch nur, wenn sie daran denkt irgendwo hoch oben zu stehen Herzrasen und eine Panikattacke bekommt. Ich habe auch keine Angst vor ziemlich schnellen Geräten, die dich kopfüber werfen oder mit Überschallgeschwindigkeit fahren. Und mit Sicherheit habe ich auf keine Angst auf rosa Ponys im Kreis zu reiten.

„Halt, wovor sollte ich mich denn drücken wollen?", frage ich und ziehe an Jaspers Hand, damit er endlich einmal stehen bleibt und ich mich mit ihm unterhalten kann, wie zwei normale Menschen. Doch er sieht es gar nicht ein anzuhalten, sondern schlingt einen Arm um meine Taille und einen um meine Füße und schon wird meine ganze Welt auf den Kopf gestellt. Na gut, das ist übertrieben. Sie wird nur in Schräglage verschoben und ich befinde mich dicht an Jaspers Brust gedrückt wieder.

„Huch.", gebe ich überrascht von mir und blicke verwirrt zu ihm auf. „Jasper?", frage ich, weil er mir nicht antwortet, sondern herzhaft über mich lacht. Ich halte mich schließlich an seinem Hals fest um meine Hände irgendwo zu verstauen und plötzlich bleibt er sehen.

„Voila. Mach dich auf deinen schlimmsten Albtraum bereit Bine. Denn hier steht er direkt vor dir.", grinst Jasper teuflisch und ich blicke mich nach allen Seiten um bis meine Augen wieder auf seinem Gesicht landen.

„Braune Augen und ein schräges Grinsen. Uhhh, ich mache mir ja fast in die Hosen.", sage ich sarkastisch und wirble mit einer Hand vor seinem Gesicht umher. Jasper seufzt genervt.

„Bine. Ich habe nicht mich gemeint. Sondern die Geisterbahn."

„Wie nicht dich? Ich war so überzeugt, dass du mein schlimmster Albtraum bist." Ich spiele es äußerlich zwar gut rüber aber Jasper hatte vollkommen Recht. Ich hätte mich bei der ersten Gelegenheit vor der Geisterbahn gedrückt, denn in solchen Dingen bin ich ein echter Schisser.

Jasper lässt mich wieder zu Boden gleiten, hält mich aber an einer Hand fest, damit ich nicht weglaufen kann. Im nächsten Moment dreht er mein Gesicht zum Eingang der Geisterbahn und flüstert mir ins Ohr.

„Ich kann dein schlimmster Albtraum sein. Aber diese Geisterbahn wird dich aus den Socken hauen, Bine. Es ist die gruseligste in ganz England." Bei seinen Worten läuft mir ein eiskalter Schauer über den Rücken und ich schubse Jasper ein wenig von mir weg. Die gruseligste Geisterbahn in ganz England wartet auf mich und mein größter Wunsch ist, wieder umzudrehen und zu den süßen, rosa Ponys zu laufen.

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