23. Kapitel

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3 Wochen später...

»Naja, ich bin ja der Meinung, dass man dies nicht tun sollte. In Großstädten fehlen zu 70% das ausreichende Grün. Wir sollten mit gutem Beispiel voran gehen und zeigen, dass unser Gebäude die Natur berücksichtigt.« »Und wie Ms. Sterling sollen wir das ihrer Meinung nach anstellen? Jeden Vorschlag den unsere Abteilung gemacht hat, ist zu schlecht oder nicht zu ,grün'! Was sie sich da vorstellen, kostet Unmengen Geld. Ist das wirklich nötig!?« »Mr. Green die Kosten sind für Sie irrelevant. Das ist immer noch meine Aufgabe. Ihre Abteilung macht gute Vorschläge und ich werde mit dem Komitee entscheiden, ob wir diese Kosten aufnehmen oder nicht.« »Aber... « »Kein aber, Mr. Green. Sogar meine 2 jährigen Kinder verstehen das besser, als sie!« genervt richtete ich mich wieder auf, da ich mit beiden Händen auf den Tisch gestützt war. Ich wollte mich zu meinem Laptop umdrehen, als ich den letzten Satz hörte, den Mr Green flüsterte.

»Warum sollten wir auf so eine verhurte geldgeile Schlampe hören? 2 Bastardkinder zuhause, die von dem italienischen Innenarchitekt stammen. Das Projekt kann ja nur scheitern!« Mir war bewusst, dass es Kritik daran gab, dass ich offenbart habe, nach meiner Beförderung wohl gesagt, dass ich mit dem Innenarchitekt eine Affäre hatten, falls man das so nennen kann. Mr. Green sah das als gefundenes Fressen, denn er konnte mich noch nie leiden, aber das reichte. Der Raum hatte bis eben noch laut mit einander gesprochen, aber nun wurde es totenstill, als ich mich ganz langsam umdrehte. Meine Chefin wollte etwas sagen, aber ich unterbrach sie. »Susan lassen sie es. Mr Green hat ein Problem mit mir. Können sie das nochmal laut wiederholen ?« Green starrte mich entsetzt an. Er rückte auf seinem Stuhl unruhig hin und her. Der Drecksack hat nicht mal die Eier mir das ins Gesicht zu sagen. »Sie haben das Recht Kritik an meinen Entscheidungen zu äußern, aber nicht das Recht meine Kinder als Bastarde zu bezeichnen und mich als geldgeile, verhurte Schlampe.« Im Raum schnappten einige nach Luft, andere sahen ungläubig zu Green und dann zu mir oder wie meine Chefin sahen mich an und stimmen mir im insgeheim zu. »Den diese geldgeile, verhurte Schlampe entscheidet ob sie von dem Projekt aus geschlossen werden, oder ob sie dabei bleiben. Und wir sind uns doch einig, dass sie nicht wollen, dass sie ausgeschlossen werden oder? Soweit ich weiß, dürfen sie nur noch einmal von einem Projekt ausgeschlossen werden, ehe sie gekündigt werden. Nicht wahr?« Ich beugte mich gefährlich nahe über den Tisch zu ihm hinüber. Ich musste einmal mit dem Finger schnippsen und irgendein Azubi liefert mir 4 mal bessere Ideen, aber ich wollte Green noch eine Chance geben. Die hat er gründlich verbockt. »Sie haben das missverstanden, ich wollte...« Ich unterbrach ihn lautstark »Was sie wollen ist mir egal. Sie sind um 15 Uhr in meinem Büro. Eine Minute zu spät und ihre Kündigung liegt morgenfrüh im Briefkasten. Und jetzt raus!« Das raus brüllte ich ihm ins Gesicht und straffte meine Haltung wieder. Wichser!

Überstürzt packte Green seine Sachen zusammen und verschwand aus der Tür. Wieder etwas ruhiger sah ich in die Runde. »Wer noch der Meinung ist, dass ich eine geldgeile und verhurte Schlampe bin, möge Mr Green folgen.« Keiner rührte sich. Und irgendwie hatte ich das Gefühl mich zum ersten gegen die älteren Mitarbeiter mal behauptet zu haben.

Nach nur 10 Minuten beendete ich das Meeting, denn nach dem Vorfall passte keiner mehr richtig auf. Auch ich war mehr oder weniger nicht mehr bei der Sache. Ich wartete bis alle draußen waren, dann setzte ich mich in meinen Stuhl. Fuck, vielleicht hätte ich nicht gerade nach meiner Beförderung öffentlich machen sollen, dass Adam und ich zwei Kinder haben. Ich hatte mit Adam viel darüber geredet, denn er hatte mir die letzten Wochen meine Mittagspausen geklaut. Gut, ich hatte etwas über Adam erfahren, aber nichts was relevant gewesen wäre. Es war eher eine spontane Idee gewesen, dass ich öffentlich machen wollte, dass ich die Mutter seiner Kinder bin. Er hatte laut gelacht, als ich ihm zwei Stunden später davon erzählte, was Green gesagt hatte. »Der hat echt Nerven!« Er bekam das Grinsen nicht mehr von seinem Gesicht herunter. »Und du hast ihm einfach so aus dem Raum geschickt?«fragte Adam und ich nickte. Wieder fing er an zu lachen. »Im Projekt ist er aber nicht mehr?« Ich nickte wieder. Adam runzelte kurz die Stirn, dann fing er wieder an zu grinsen. »Wann wird er offiziell gefeuert?« »In 2 Wochen, dann müssen wir ihm nur die Hälfte an Entschädigung zahlen.« Ich fand die Situation weniger witzig, aber naja. Adam bekam sich in den Griff, als ich Anstalten machte auf zustehen.

»Wow wow wow! Ich hatte dich nicht ohne Grund her gebeten.« Jetzt fing ich an zu lachen. »Das du nichts ohne Hintergedanken tust war mir bewusst.« Adam nickte wissend, dann begann er zu reden»In ein paar Monaten ist von meiner Firma ein Ball. Jede Menge Investoren, Kunden und noch andere. Du sollst mit kommen, damit es so aussieht, als würden wir uns gut verstehen. Viele Schlagzeilen etc. Ein bisschen Werbung für dein Projekt und meine Firma bringt Geld.« Ich verdrehte die Augen. Wenn ich eins in den 3 Wochen gelernt habe, dann das Adam niemals etwas aus Zufall tut und wenn es ihm kein Geld bringt, denkt er die Idee erst gar nicht zu Ende. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und sah nicht mal die Notwendigkeit ihm zu antworten. »Das ist jetzt nicht dein Ernst! Wir bestätigten ja nicht das wir zusammen sind, aber etwas Trubel ist doch nett.« Ich verdrehte erneut die Augen. »Adam, du verstehst es nicht! Im Gegensatz zu deinen Kunden, besteht meine Kundschaft nicht aus Promis und italienischen Millionärsidioten, die selbst jeden Tag auf irgendwelchen Klatschzeitungen sind. Ich versuche seriös rüber zu kommen. Ich bin nunmal erst 23 Jahre alt. Greens Reaktion war nicht vollkommen idiotisch. Er hatte recht. Ich habe null Erfahrung. Diese will ich jetzt sammeln, also versau mir das nicht immer mit deinen idiotischen Kommentaren an die Paparazzi. Wenn ich nochmal darauf angesprochen werde, ob wir beide ein Paar sind, reiße ich dir die Eier ab, Mr.« Ich schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Ich erhob mich endgültig.

Mein Auto stand auf der anderen Straßenseite. Der Motor gab ein Geräusch von sich, das einer vergewaltigten Katze ähnelte, dann ging alles aus und zum Schluss stand mein Auto still. Fuck!

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