Epilog

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"...vielleicht will das junge Mädchen die Hilfe der Behörde auch auf keinen Fall. Schon oft haben wir mitbekommen, dass Kinder verschiedener höherer Persönlichkeiten sehr unter dem Erfolg ihrer reichen Eltern und dem Druck leiden. Nun, da sie kaum gefunden wurde, ist Claire May ganz klar wieder geflohen..."

Ich lehne mich in Chase' Arme. Sein warmer Atem kitzelt in meinem Nacken.
Wir sind nun schon seit 2 Tagen hier in Dublin. Der Fernseher läuft fast die ganze Zeit.
Denise möchte im Auge behalten, wie viel sowohl die Polizei als auch die Medien von uns wussten.

Dass wir einen unserer Männer, der bei der Polizei arbeitete und uns Infos gab - durch ihn hatten wir auch erfahren, dass Dakota uns verraten hat - vor Ort haben, ist auf jeden Fall ein sehr hilfreiches Mittel.

Chase legt mir einen Arm um die Taille und zieht mich damit noch fester an sich.
Ich genieße jede Sekunde mit ihm. Je mehr ich ihn kenne, desto mehr sehe ich seine guten, liebevollen Seiten.
Für alle anderen wirkt er immer noch arrogant und gehässig, aber ich bin unheimlich glücklich ihn zu haben.

Die Tür geht plötzlich auf und Megan kommt - im wahrsten Sinne des Wortes - in den Aufenthaltsraum geschossen. Manchmal ist ihre Gabe echt verstörend, aber sie schafft es tatsächlich, in einer Sekunde von etwa 80 km/h auf 0 zu bremsen. Man sollte mich bloß nicht fragen, wie.
Das ist doch physikalisch unmöglich, oder?

"Hey!", schreit sie und ihre goldenen Augen leuchten vor Adrenalin.
"Schrei mal nicht so rum, es war gerade echt noch angenehm still!", beschwert sich Chase und Megan präsentiert ihm einfach nur ihren Mittelfinger.

"Weshalb ich aber eigentlich hier so hereinplatze: Ich habe Neuigkeiten!", meint sie schließlich und bekommt so nun wirklich unsere volle Aufmerksamkeit. Megan sagt sowas nicht einfach nur so dahin. Es ist irgendwas passiert.

"Wir sind dabei, ein neues Gebäude in England aufzubauen und uns dort wieder als Incrediblehaus niederzulassen!", verkündet sie schließlich.

"Das wissen wir doch schon, dass wir da gerade dran arbeiten!", schnaubt Chase.
"Natürlich. Aber wir haben halt vielleicht was gefunden!", grinst sie und man kann ihr die Begeisterung wirklich ansehen. Ich finde es so süß, wenn sie so schaut.

"Das ist ja fantastisch!", freue ich mich.

"Wo?", will Chase wissen. Er geht wie immer etwas sparsamer mit seiner Begeisterung um.
"Manchester."
"Und das wird dann wie das Incrediblehaus früher?"
"Ja. Das Gebäude sieht sogar fast gleich aus!"

"Das ist so fantastisch!", freue ich mich und mein Herz schlägt schneller.

Bald haben wir wieder ein richtiges Zuhause. Bald ist alles gut.

Ich lehne mich in den Armen meines Freundes zurück und schenke ihm ein strahlendes Lächeln, das er dann tatsächlich erwidert.

"Wir finden ein neues Zuhause, Chase. Und dann wird alles perfekt sein! Alles sicher!", flüstere ich ihm zu.

Seine Finger zeichnen kleine Kreise auf meinen Arm. "Ja, dann wird alles gut."

Ich blicke ihm ganz tief in diese unfassbar schönen eisigblauen Augen, die meinen Atem schon immer stocken haben lassen. Er schaut fest zurück. Manchmal frage ich, was er in meinen braunen Augen sieht.

"Ich liebe dich!", hauche ich plötzlich ganz leise. Es kommt einfach so über mich.

"Ich liebe dich auch", antwortet er einfach. Und dann sehe ich das schönste Lächeln der Welt auf seinen Lippen.

A little bit Incredible♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt