26. Was geht denn hier ab? oder Die Wahrheit.

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Vor Lucas Tür packe ich panisch Chases Hand. Ich habe übelste Angst vor der Reaktion, die mich erwartet.

Allein auf dem Weg zu Lucas Zimmer haben alle Chase und mich dumm angeglubscht, nur weil wir nebeneinander gelaufen sind!

"Er wird uns anfallen", wispert ich ängstlich.
Mein Freund - hach klingt das herrlich - lachte leise und meint: "Ich werd ihn schon davon abhalten, dich zu töten, Süße..."
"Tu das, Süßer."

Und dann hebt er die Hand und klopft lässig gegen das Holz.
Ein meiner Meinung nach viel zu lautes Klopfen hallt durch den Gang.

Dann wird die Tür aufgerissen.

Ich sehe das grüne Leuchten von einem Paar Augen und weiß sofort, dass Luca geöffnet hat.

"Was zur Hölle wollt ihr beiden hier?", schnaubt er verächtlich.
"Luca, ich glaube wir müssen reden", beginne ich und versuche es mit einem schwachen Lächeln.
"Was gibt es da groß zu reden?. Du bist ihm verfallen, wie jedes Mädchen zuvor auch."

"Ich reagiere nicht auf sein betörendes Rumgesäusele", Stelle ich erstmal fest.
Naben mir fängt Chase an, schnaubend zu lachen und ich meine ein "Sicher?" herauszuhören.
Böse fahre ich zu ihm herum. "Sehr hilfreich, du Idiot!"

Seine Miene wird Gott sei Dank wieder ernst und er wendet sich Luca zu.
"Hör zu, Kumpel..."
"Wir sind keine Kumpel!", stellt dieser klar.
"Ja, das hast du wohl recht... Naja, egal. Ich möchte dir nur sagen, dass ich Claire nicht manipuliere. Ich könnte nicht mal, wenn ich wollte. Aber ich will nicht mal.
Aus irgendeinem lächerlichen Grund bedeutet sie mir nämlich schon nach so kurzer ziemlich viel und ich weiß echt nicht, warum. Ich mein, sie nervt und zickt andauernd rum" - er schenkt mir ein unfassbar knuffiges Grinsen - "Und Claire und ich haben vorhin viel geredet. Sie schätzt dich als Freund und möchte nichts lieber, als dass du auch weiter etwas wie ein Freund für sie bist. Und ich find dich auch echt okay, Mann. Am besten du verzeihst ihr und entschuldigst dich auch, dass du sie so dergleich beleidigt hast. Deine Sorge war unbegründet. Sie hat bisher nichts gemacht, was sie mal bereuen würde. Und das würde ich ihr auch nie antun. Ich...ich habe mich nämlich in sie verliebt. Und zwar total."

Als seine Rede endet, ist es totenstill. Niemand regt sich.
Sekunden später schmecke ich etwas salziges auf meinen Lippen und ich merke, dass ich vor Rührung über diesen Redeschwall heule wie ein Schlosshund.

Am liebsten hätte ich ihn jetzt einfach geküsst. Scheiß drauf, ob jeder zugeschaut hätte.

Auch Luca scheint erst langsam die Sprache wiederzufinden. "Ihr...ihr seid jetzt also zusammen?"
Ich nicke zögernd, als die Worte zu meinem Gehirn vorgedrungen ist. Das könnte allerdings etwas gedauert, da mein Hirn in Daierschleife "Awww, ist er süß! Ich will ihn küssen!" denkt.

"Du stimmst freiwillig einem Mäschen zu, mit ihr zusammen zu sein?", fragt Luca Chase und ist sichtlich verwirrt.
"Äh, ja. Das tue ich."
"Warst du je mit einem Mädchen zusammen? Mit Ruby oder so?"
"Nein verdammt! Warum denkt das jeder?", grummelt Chase böse.
"Und du meinst es ernst mit Claire?", will Luca weiter wissen. Er kommt mir vor wie ein Kommisar, der den Verdächtigen befragt.

Chase nickt. Seine eisigen Augen sehen Luca direkt an.

Und dieser sagt dann etwas, was ich nie erwartet hätte: "Okay. Dann viel Glück zusammen oder wie man da sagt..."
"Moment, du bist nicht sauer oder aggro oder so?" Ich blinzele ihn leicht überrascht an.
"Nein. Ich meine, du brauchst dann nicht zu mir rennen, wenn du ein gebrochenes Herz hast. Aber sonst ist es doch deine Sache. Er scheint echt eine Gehirntransplantation durchgemacht zu haben. Gar nicht mehr so idiotisch nivealos wie noch vor kurzem."
"Fick dich, Roberts", kommentiert Chase das und tut so, als würde er schnellen. Süß.

Luca grinst schief und man sieht ihm an, dass er sich zu Tode freut, dass er Chase gedisst hat. Auch süß.
"Naja. Und ich denke jetzt kommt der blödste Teil: Ich sollte mich echt entschuldigen, dass ich dich einfach so angebrüllt hab und euch nicht mal die Chance gegeben hab zu erklären", sagt er dann zögernd. "Sorry. Echt."

Nun schreien mein Gehirn und mein Mund im Duett: "Awwww!!"
Dann kann ich mich nicht mehr halten und umarme Luca fest.
Ich fühle mich echt super, dass ich mich mit ihm vertragen habe.

Ein angenehmer Duft nach Männershampoo kriecht in meine Nase und ich vergrabe kurz mein Gesicht in der Kuhle an seine Schlüsselbein.

"Ey, stopp! Sonst muss ich noch ne Beziehungskrise einleiten, weil ich eifersüchtig bin!", beschwert sich Chase und zieht mich an der Hüfte von Luca weg.
Zum Glück können wir alle drei darüber lachen.

Und so stehen wir uns gegenüber. Luca an den Türrahmen gelehnt, Chase hat seine Arme um meine Taille gelegt und ich lehne an ihm dran.
Und wir lachen einfach. Es ist befreiend, vor allem, weil es keinen von uns kümmert, dass die Incredibles an uns vorbeikommen und uns dabei fassungslos anschauen.

Und dann ertönt plötzlich eine Stimme hinter uns. "Was geht denn hier ab?

Wie hat euch das Kapitel so gefallen? War es zu unrealistisch? :(
Ich denke ein bisschen unrealistisch wäre okay, weil es ja auch nur ein Buch ist ;)

Ich bedanke mich mit dem Kapitel einfach mal bei allen, die fleißig lesen, voten und kommentieren!

Und ein besonderer Dank gilt @LittleGoldi weil es ein unglaublich schönes Gefühl war, als sie bei "Lieblingsbuch" mich markiert hat und A little bit Incredible geschrieben hat. Das ist...WOW!!!

Danke danke danke!!

Eure Izzy ♥♥♥

A little bit Incredible♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt