18. Ach. Du. Scheiße.

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Vor der Zimmertür steht Luca.
Ich kann förmlich spüren, wie sich meine Augen zu riesigen Kugeln weiten. Was macht der denn hier?

Ich stelle ihm die Frage. Und da trat Chase hinter mich.
Ein gefährliches und eindeutig auch gruseliges Funkeln tritt in Lucas giftgrüne Augen.
"Die Frage ist wohl eher, was der bei dir im Zimmer macht. Und warum hat er nichts an außer ne Hose?", faucht er.
Ich drehe mich verwirrt zu Chase um. Der Kerl hat echt die Frechheit besessen, sein Shirt auszuziehen.
"Ääähm!", stammele ich und blicke wie ein besoffenes Reh zwischen den beiden Jungen hin und her.

"Ihr habt was miteinander?", fragt Luca direkt und seine Stimme bebt zornig.
Ich schweige. Und genau das reicht ihm schon als Antwort.
"Boah, du bist echt genauso bescheuert wie alle anderen! Er manipuliert dich! Und du bist so dumm und ignorierst es, obwohl du was dagegen machen kannst! Aber jetzt ist es ja klar. Du bist eine genauso behinderte, aufgestylte, reiche, naive, eingebildet, schlampige und bitchige Politikertochter, wie alle anderen! Du bist so dumm, Claire May. So dumm!", schreit er mich an.
Ich stehe unter Schock, während Chase mit einer Stimme, so kalt wie es seine Augenfarbe ist, sagt: "Bist du jetzt fertig, du Genie?"

"Du brauchst erst gar nichts zu sagen, du asoziale Missgeburt! Hattest du vor sie eigentlich gegen ihren Willen zu vergewaltigen? Mit ihr zu ficken und sie dann einfach allein zu lassen mit den Schuld- und Schamgefühlen, die sie dann hat!?" Luca hat sich kein bisschen mehr unter Kontrolle.
Er läuft knallrot an, beleidigt abwechselnd Chase und mich und seine Schimpfwörter und Ideen werden auch nicht besser.

Irgendwann platzt dann Chase der Kragen. "Halt dein Maul, du Freak! Nur weil du nach minimal einem Tag, wo du sie echt kennst, schon in sie verknallt bist wie so ein Opfer brauchst du sie nicht beleidigen, wenn sie nichts von dir will! Ich habe sie nicht manipuliert, kein bisschen! Sie hat mich freiwillig geküsst und war dabei auch völlig vernünftig und vorsichtig! Und sie ist auch keine Schlampe!"
Ich schlage mir die Hände vor den Mund. Ach. Du. Scheiße.

"Ach ja. Und warum knutscht sie dann mit jemandem wie dir herum? Wenn es männliche Schlampen gäbe, wärst du der erste der mir einfallen würde! Der sagenhaft gutaussehende Chase Blight. Nix im Hirn und das einzige, was die Mädels bei dir hält, ist deine ach so tolle Gabe! Weiß du was? Vergewaltige sie doch! Ist ja nicht mein Problem!"

"Luca!", platzt es aus mir heraus. Ich bin entsetzt und völlig fassungslos. Was redet er denn da?
"Los, mach ruhig! Sei die hundertste, die bei ihm im Bett landet! Viel Spaß dabei. Und vor allem hoff ich für dich, dass er dir gleich danach eine Abfuhr erteilt und dich nicht noch hoffen lässt! Das wäre total peinlich für dich. Du bist eine widerliche Schlampe", brüllt er mir ins Gesicht.

Tränen beginnen in Bächen über mein Gesicht zu stürzen, während ich mit vor den Mund geschlagenen Händen dastehe und ihn einfach anschaue. Oh mein Gott!

Chase packt Luca am Kragen und schubst ihn mit viel Kraft an die gegenüberliegende Wand. Dort hält er ihn dann fest und stellt sich bedrohlich nah vor ihn.
"Ich denke echt, dass es besser wäre, wenn du jetzt gehst, Luca Roberts. Mich kannst du beleidigen so viel du willst. Mir geht das nämlich am Arsch vorbei! Aber bei ihr hört dann der Spaß auf. Sie ist ein Mädchen und hat Gefühle, die du gerade mit Füßen getreten hast. Wenn du sie noch einmal derartig beleidigst, dann schwöre ich dir, dass ich vorbeikommen werde und dir die Fresse poliere!
Ich habe vielleicht zu viele Fehler über die Zeit hinweg gemacht. Viel zu viele. Aber was du da gerade gebracht hast, ist mindestens genauso schlimm. Du bist unfassbar dumm und bemitleidenswert. Verpiss dich und lass sie bloß in Ruhe, sonst kümmere ich mich darum!", zischt er.

Sogar auf diese Entfernung sehe ich das eisblaue Feuer in seinen Augen lodern.
Als er Lucas Kehle loslässt, taumelt dieser zur Seite, zeigt uns noch einmal den Mittelfinger und stürzt dann den Gang entlang davon.

Ich schaue ihm noch hinterher, dann lasse ich mich weinend an der Wand hinabgleiten. Ich verberge das Gesicht in den Armen und heule einfach nur noch.
Zwei starke Arme legen sich um meinen Körper und halten mich sanft fest.
"Ich...ich dachte, wir wären Freunde! Ich d...dachte er würde mich mögen! Er hasst mich!", schluchze ich. Als Antwort wird die Umarmung noch etwas fester und eine Hand streicht mir über den Arm.

"Meinst du es echt ehrlich, Chase. Bitte, bitte sag es mir jetzt, wenn nicht!", weine ich.
"Glaub mit, ich werde dich nicht verarschen. Ich mag dich echt, Süße. Ganz wirklich!", wispert er in mein Ohr, "Ich kann dir gar nicht sagen, warum ich dich so mag. Du bist irgendwie...anders."

Und dann hebt er mich hoch und trägt mich zurück in mein Zimmer, wie ein kleines Kind. Die Tür fällt hinter uns ins Schloss und er legt mich locker auf mein Bett und deckt mich einfach zu.
Ich höre wie er sich auf den Schreibtischstuhl setzt und spüre seinen Blick auf mir. Doch er sagt oder macht nichts.

Also flüstere ich nach einiger Zeit : "Chase, kannst du mir einen Gefallen tun?"
"Für dich doch immer, Süße."

"Kommst du einfach her und nimmst mich in den Arm?"
Ich höre den Stuhl über den Boden schaben und nur wenige Sekunden später bewegt sich die Matratze leicht, als er sich neben mich legt und seine Arme um mich schlingt.

Wieder rieche ich diesen unfassbaren Geruch. "Probier etwas zu schlafen, Claire. Denke nicht an seine Worte. Er spinnt!" Seine Stimme klingt rau an meinem Ohr.
Ich nicke langsam und schließe dann die Augen....

Dam dam dam.

Mit diesem Kapitel bin ich mir so unsicher, wie nie zuvor. Ich weiß selbst nicht, ob es gut oder so richtig scheiße ist.

Ihr seid dran! Keiner darf das hier lesen ohne zu kommentieren! Meine liebe @Sternenrabe hat eine brillante Methode entwickelt: Jeder, der ihr Buch liest und nicht kommentiert, wird von ihr gefressen xD

So also haltet euch ran, sonst mach ich es noch genauso!!!

Eure Izzy ♥♥♥

A little bit Incredible♥Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt