White Dessert

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Ich sehe nach links und rechts, doch die Straße hat weder Verkehrsteilnehmer, noch ein Ende.

Meine Beine beschließen spontan nach links zu gehen. Es ist unheimlich. Niemand ist zu sehen. Nicht einmal eine unheimliche Musik ist im Hintergrund wahrzunehmen. Es ist still. Selbst die Regentropfen hört man kaum.

Stelle ich es mir gerade nur vor, oder wird mir wirklich kalt? Moment, ich habe doch den Regenschirm-Effekt, mit welchem ich es regnen lassen kann... und an der Treppe mit den Händen gab es doch, wenn man nach unten ging ein Feuer! Damit werde ich es löschen können!

In meiner Freude, endlich herauszufinden, was hinter dem Feuer verborgen liegt lässt mich beinahe in eine rote Qualle stolpern. Glücklicherweise fange ich mich noch rechtzeitig und gehe ein paar Schritte zurück. Sie schwebt einfach am Straßenrand. Ich will es schon berühren, da fällt mir etwas auf- es erinnert an diese merkwürdigen roten Kästen, die mich immer in die Hölle bringen. Schnell ziehe ich meine Hand zurück und betrachte noch etwas weiter diese Art von Lebewesen, ehe ich meinen Weg fortsetze.

Irgendwann finde ich mich innerhalb eines Tunnels wieder. Eine Gruppe von riesigen Fledermausmonstern starrt mich an. Wieder fängt mein Kopf höllisch an zu schmerzen. Wieso erinnern sie mich an den Doktor?! Ich laufe etwas schneller weiter, bis die Monster außer Sicht sind. Meine Schritte werden wieder langsamer. Was zum-...?

Dort sind wieder dieselben Monster! Ich halte die Luft an, beiße die Zähne zusammen und laufe so schnell es geht an ihnen vorbei. Es pocht im Hinterkopf, doch ich muss dort durch. Wieder an den violett-pinken Fledermäusen vorbei, bleibe ich stehen, um zu verschnaufen. Mein Blick hebt sich. Vorne sind erneut diese Monster in Sicht. Kann es vielleicht sein, dass dieser schwarze Tunnel unendlich lang ist? Ich sehe hinter mich. Dort ist nur schwärze zu erkennen. Ich will wieder zurückgehen... 

Nach wenigen Schritten bleibt mir mein Herz beinahe stehen. Plötzlich hat ein blau-grünes Fledermausmonster seinen riesigen Körper aus der Dunkelheit gestreckt. Da vorne ist schon das Ende des Tunnels. Ich hechte schnell an dem Ungeheuer vorbei und finde mich im Wald wieder. Es regnet immernoch. Ich gehe ein paar Schritte, bis mir auffällt, dass die rote Qualle verschwunden ist. Ansonsten scheint der Ort hier exakt gleich aufgebaut zu sein, wie der Letzte...

Ich gehe die Straße entlang, bis ich eine grüne Leiche, die von Pylonen umkreist ist, finde. Es ist ein Junge mir braunen Haaren. Ich fange an zu weinen. Wieso eigentlich? Kenne ich ihn? Scheinbar schon, ansonsten würde ich ihn jetzt nicht angucken und dabei weinen...  Und wieso musste er auch sterben? Ich hocke mich zu ihm und möchte ihm über seine Blutverschmierten Haare streichen, da halte ich auch schon den nächsten Effekt in der Hand.

Ampel-Effekt. Wie soll ich ihn mir denn bitteschön vorstellen? 

Nach einigen Überlegungen, stehe ich als eine Ampel mit zwei Beinen in der Gegend herum. Ich leuchte grün. Und wenn ich jetzt auf rot schalte? Ich leuchte rot. Mich überkommt das Gefühl, dass selbst die Luft still steht. Als ob ich die einzige Figur in meinem Traum bin, welche sich bewegen kann...

Ich schalte mich erneut auf grün und ich spüre den Regen runterprasseln. Den Effekt mache ich wie alle anderen Rückgängig und stecke ihn zu den anderen. Er ist nützlich, ich muss mir ihn unbedingt merken! Ich gehe weiter, ohne die eben noch so betrauerte Leiche zu beachten.

Irgendwann komme ich an eine Lücke zwischen den ganzen Bäumen. Mutig gehe ich hindurch und sehe in einer Sackgasse eine rote... Ranke... aus dem Boden wachsen. Ich gehe darauf zu und rutsche herunter-

und finde mich in einer anderen Welt wieder. Hier ist alles... etwas Zweidimensional und ich laufe auf einem weißen Weg. Links von mir sehe ich die Umrisse eines etwa 30 Meter hohen Kopfes. Deutlich herausstehend erkennt man die drei Augen, welche zufällig kreuz und quer über das Gesicht verteilt sind. Ich gehe die Straße bis zur nächsten roten Ranke hinab und klettere nach oben.

Die Umgebung strahlt grellweiß. Ich kneife die Augen zusammen. Ich erkenne nur schwache Umrisse. Nach einigen Minuten sehe ich mich um. Ich stehe in einer scheinbar weißen Wüste und bin gefangen in einem Kreis aus Hügeln. Mit mir ist hier ein großer, merkwürdig verzerrter Kopf und einige entstellte Pflanzen. Vermutlich Kakteen, aber hier ist alles schwarz-weiß, bis auf die rote Ranke. Moment, kann man in das Ohr des Kopfes hineingehen?!

Vorsichtig taste ich mich Schritt für Schritt in das Ohr des Kopfes, welcher vollkommen verstört in die entgegengesetzte Richtung blickt. Es sieht nicht wirklich wie das innere eines menschlichen Kopfes aus, doch die Vorstellung allein ist grauenhaft...

Und dann komme ich an einem noch merkwürdigeren Ort heraus. Es ist erneut eine Art Brücke, doch Drumherum windet sich ein Ungeheuer, welchem Arme aus den Augen und dem Hals wachsen. Nicht zu vergessen, dass es wirkt, wie von einem Kind gemalt, eine verschwommene Kreatur, eine vergessene Erinnerung. Scheinbar furchtlos stelle ich mich in die Mitte der Brücke und sehe das Monster genauestens an. Es ist wahrlich furchteinflößend. Die Angst kriecht mir langsam den Rücken hoch, woraufhin ich beschließe, weiterzulaufen. Hier bin ich schon unfassbar tief in der Traumwelt, wie es scheint.

Ich habe bereits vergessen, durch wie viele Welten ich gereist bin, bevor ich in diese kam... Was?


Ein weitere Missgestalt sitzt am Ende des Ganges. Dahinter nur schwärze, man kann nicht am Ungeheuer vorbei. Es hat viel zu lange Arme und Füße ohne Beine, den zitternden Unterkiefer verrenkt und nach vorne abstehend. Es blinzelt mich mit seinem übergroßen, schwarzen Auge an. Ich spüre innerlich, wie mein Magen seinen Inhalt nach oben drücken möchte. Das liegt aber nicht an dem Monster, zumindest nicht direkt; Diese misslungenen und übergroßen Monster in schwarz-weiß... wieso erinnern sie mich so stark an Monoko?


(Autoren Kommentar: *Kopf kratz* Ja hier bin ich wieder mit einem neuen Kapi im Gepäck! JA, ich gehe euch mit meinen unregelmäßigen Updates und den Entschuldigungen auf den Keks, aber wie würdet ihr euch fühlen, wenn ihr DIE GANZE ZEIT OHNE INTERNET AM A**** DER WELT FESTKLEMMT?! *beruhig* Ok, 'tschuldigung... mein Fehler... *insgeheim auf den Zettel mit der Aufschrift "Nicht die Leser beleidigen!" schau* Auf jeden fall... vielen Dank fürs Lesen! *verbeug*)


 


 


 


 

Yume NikkiWhere stories live. Discover now