Die zweite Tür

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Ich setze mich auf. Ich ziehe an dem Schachbrettmuster an meinem Pulli. Schade, es währe auch zu schön gewesen, die Effekte auch in der Realität einsetzten zu können. Aber einen Abgetrennten Kopf kann man auch schlecht zu was gebrauchen. Ich halte die Neuerungen meines Pullovers in meinem Tagebuch fest und gehe daraufhin sofort schon wieder schlafen. Ich gehe nun schon zum dritten mal durch diese Tür, um mir anzugucken, was es im Land der verrückten Vogelmenschen noch so alles gibt. Wieder gehe ich diesen elend langen Gang entlang. Ob es wohl auch eine Platte mit etwas gibt, was mich schneller macht? Wie ein Auto. Oder vielleicht auch ein Pferd. Da muss ich wahrscheinlich alles mögliche anfassen, was mir verdächtig vorkommt. 
Ich bin nun endlich wieder bei der Tür, die mich zum Bettraum führt. Hier wieder nach unten... So. Ich gehe durch die Tür vor mir. Ich laufe sofort los. Wie zu erwarten, verfolgen mich diese Mädchen wieder. Ich frage mich nur, wo diese Tür durch die ich eben gekommen bin hin ist. Ich muss also einen anderen Weg zurück finden. Ich laufe an der lächelnden Guillotine vorbei und sehe einen Eisenschrank, wie er im Bettraum steht. Ich öffne ihn, aber mich lacht plötzlich ein in der Dunkelheit leuchtendes, abartig verzerrtes Gesicht an und es schlägt den Schrank wieder zu. Ich bleibe für einen Moment stehen. Es war so abartig. Auf einmal sind die Vogelmenschen schon direkt bei mir. Ich laufe mit Tränen in den Augen weg. Erst von nahem sieht man, wie grässlich sie doch sind. Die fürchterliche Musik dringt mir in die Ohren. Ich will raus hier! Ich will hier sofort wieder raus! Ich öffne noch zwei andere Schränke voller Wut, bis mich einer in einen anderen Schrank teleportiert. Ich höre auf zu weinen und steige langsam aus ich wische mir die Tränen aus den Augen. Das nicht verrückte Vogelmädchen kommt in meine Richtung. Will sie mir helfen? Mich trösten? Ich blicke sie mit hoffnungsvoll an, doch sie geht einfach an mir vorbei. Ich werde wieder wütend und balle meine Hände zu Fäusten. Hier sind alle wie im echten Leben! Entweder ignorieren sie dich, oder sie verfolgen dich, nur um dir etwas böses anzutun! Ich setze mich mit dem Rücken zum Schrank und weine mich erstmal aus. Nach einer Weile stehe ich auf und gehe durch die Tür zu der Zahlenwelt. Ich möchte mich noch ein wenig umsehen, bevor ich aufwache. Bisher bin ich ja nur in eine Richtung gegangen. Ich gehe nach links bis ich auf eine Wand stoße. Also gehe ich doch nach rechts und so immer weiter geradeaus. Plötzlich sehe ich einen grünen Kreis. Ich laufe zu ihm hin. Als ich direkt vor ihm stehe, sehe ich seine scheinbar gezeichneten Arme, Beine, Augen, Nase und Mund. Vielleicht bekomme ich auch einen Stift, mit dem ich dann meine eigene Armee zeichnen kann. Warte, der Kreis versperrt eine Tür. Ich versuche mich an ihm vorbeizuzwängen, aber er steht zu nah dran und lässt sich keinen Millimeter bewegen. Ich will wissen was dahinter ist! Wie gerne ich jetzt doch ein Messer hätte!

Ich gehe wieder weiter und treffe auf eine... Wand. Ich drehe mich wieder nach rechts. Plötzlich sehe ich einen Reißverschluss in der Wand mit einem Gesicht wie der, der Blut gekotzt hat. Vielleicht muss ich ihn auch zum kotzen bringen? Ich hole die Platte des Abgetrennten Kopfes raus und verwandele mich. Nichts passiert. Ich werde wieder normal und lege es in die Schublade. Ich brauche hier wohl etwas anderes.

Ich gehe noch den Rest ab, aber bis auf einen roten Kreis finde ich nichts mehr.
Ich wache auf und halte wieder alles fest. Ich lege mich zurück ins Bett. Nun gehe ich im Türraum durch die Zweite Tür im Uhrzeigersinn. Diese Tür hat einen rosa Rahmen und hat ganz viele bunte Vierrecke auf schwarzem Hintergrund in der Mitte. Langsam öffne ich auch diese Tür.


Yume NikkiWhere stories live. Discover now