Kapitel 10 - Die Schlägerei mit mir selbst

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„Du hast meinen Körper gestohlen!", kreischte sie und schaffte sich einen Weg durch die Fans, in meine Richtung.

Eingeschüchtert machte ich ein paar Schritte rückwärts, während das bösartige Mädchen die Sicherabsperrung erreichte. Sie sah aus wie ich also, wenn ich nicht gerade in Melissas Körper gefangen war, doch diesen aggressiven Blick, hatte ich nie drauf gehabt. Total übergeschnappt, kletterte sie geschickt über die Absperrung. Hilfesuchend sah ich den Security Mann an, der stand noch immer etwas überfordert dort und beobachtete das Geschehen aus der Ferne.

Na toll, kauf dir Popcorn und starr uns weiter an, dafür wirst du ja bezahlt.

„Du hast meinen Körper gestohlen!", das hysterische Mädchen, das aussah wie Leni schupste mich lieblos.

Ich taumelte etwas zurück und konnte es noch immer nicht fassen, dass ich vor mir stand.

„Ich stand vor mir", meine Gedanken wiederholten diese lächerlichen Wörter und ich musste anfangen zu lachen.

„Was gibt es, denn zu lachen?! Gib mir meinen Körper wieder zurück, du Kuh!", brutal zog sie an meinen Haaren, was wirklich schmerzhaft war.

Jetzt hatte sie eindeutig den Bogen überspannt! Wütend riss ich mich von ihr los und schupste sie kräftig gegen die Sicherheitsabsperrung.

„Wer sagt, denn ich soll deinen Körper gestohlen haben? Hast du schon mal dran gedacht, dass DU meinen Körper geklaut hast? Du... du Meerschweinchenkot!"

Notiz an mich selbst: einen Kurs für gute Beleidigungen belegen.

„Natürlich wolltest du ich sein, wer will das nicht? Warum sollte ich so eine Tussi, am Arsch der Welt sein wollen?", beleidigt rieb sie sich den vermutlich schmerzenden Rücken.

Hatte sie gerade mein Heimatsland beleidigt?

„Du verdorbener Kürbis!", ich holte aus und meine Hand klatschte lautstark gegen ihre Wange.

Kreischend warf sie sich auf mich, wobei ich natürlich rückwärts zu Boden fiel.

„Du gibst mir jetzt sofort diesen Körper wieder! Das ist meiner!", brüllte sie immer wieder und zog unbarmherzig an meinen Haaren.

Verzweifelt versuchte ich mich zu wehren und da verstand ich endlich warum sich Leute die Fingernägel so lang wachsen lassen, man konnte damit super kratzen! Nach ein paar weiteren schmerzvollen Sekunden, wurde das Mädchen endlich von der Security Frau, die mich vorhin raus geworfen hatte runter gezogen. Die Frau, schimpfte den jungen Mann, der uns beim Kämpfen nur zu gesehen hatte und über gab ihm meine Angreiferin, die wieder hinter die Absperrung verbannt wurde.

„Warum verdammt sagst du nicht gleich, dass du Nialls Freundin bist?", fragte mich die Frau, die mich vor ein paar Minuten raus geworfen hatte genervt und schob mich Richtung Tür.

Wütend schüttelte ich den Kopf, hätte diese Security Dame zugehört, dann hätte sie auch mitbekommen wessen Freundin ich war. Oder vorgab zu sein.

„Von hier schaffst du es wohl allein", ohne mir einen weiteren Blick zu zuwerfen, ließ mich die mürrische Frau stehen und eilte davon.


Ich stand nun direkt vor der Garderobe der Jungs, die ich von draußen lautstark diskutierten hörte.

In dem Moment als ich die Tür öffnen wollte, hörte ich mit an wie jemand den Namen „Melissa" sagte.

„Hört auf mit dem Blödsinn! Das ist doch meine Sache", beschwerte sich gerade Niall.

„Wir wollen es doch nur verstehen! Du hast doch selbst gesagt es sei nichts Ernstes und ein paar Tage später bestätigst du deine Beziehung mit ihr auf Twitter?"

Angestrengt presste ich mein Ohr gegen die Tür, doch leider konnte ich die Stimme nicht zuordnen.

„Niall, was willst du denn von ihr? Sie ist doch überhaupt nicht dein Typ! Verdammt, servier sie ab!"

„Ach ja Harry? Wer ist denn den mein Typ? Du darfst also mit jedem Models was am Laufen haben, aber ich soll brav warten bis jemand kommt der mein Typ ist? Willst du mich verarschen?"

Da sich die Stimmen immer aggressiver und wütender anhörten, dachte ich darüber nach rein zu gehen und versuchen die Stimmung etwas aufzulockern.

„Hey, beruhigt euch jetzt mal! Erstens mal Niall nimmst du es zurück, dass Harry mit jedem Model rum macht zurück und zweitens weißt du genau was wir meinen! Du hast dich immer nur mit Mädels verabredet, mit denen du dir auch eine ernsthafte Beziehung vorstellen konntest und wir alle wissen doch, dass Melissa und du nicht zusammen passt"

Irgendwie wusste ich nicht wie ich mich fühlen sollte, nachdem ich dieses Gespräch mitgehört hatte. Schließlich redeten sie ja über Melissa und nicht über mich. Aber trotzdem tat es ein wenig weh sie so reden zu hören. Da ich genug gelauscht hatte und keine Lust mehr hatte hier rum zu stehen und mein Ohr gegen die Tür zu drücken, öffnete ich die Tür. Es irritierte mich etwas, als mich alle fünf Bandmitglieder und die Stylistin mich mit geschockten Blicken musterten.

Hatten sie etwa bemerkt, dass ich gelaust hatte?

„Wie siehst du denn aus?", fragte mich Niall mich entsetzt.

Langsam drehte ich mich zu dem Spiegel und gab einen erschrockenen undefinierbaren Laut von mir. Unglücklicher Weise sahen meine Haare aus, als hätte ein Habicht darin sein Heim gebaut. Meine Kleidung war von dem Kampf am Boden mit Dreck und Löchern beschädigt worden. Den langen Kratzer an meinen linken Oberarm, hatte ich bis jetzt gar nicht bemerkt.

„Ähm... ich hab meinen Backstage Pass verloren, wurde raus geworfen und ein Fangirl hat mich beschuldigt, dass ich ihren Ehemann gestohlen hab, hat mich verprügelt", erklärte ich und verschwieg natürlich die Tatsache, dass mich Leni oder genauer gesagt Melissa, die in Lenis Körper gefangen war vermöbelt hatte. Würde auch ziemlich bescheuert klingen: Ich wurde verprügelt, weil ich einen Körper gestohlen hab.

Böse funkelte ich die Jungs und ihre Stylistin an, da alle versuchten ihr Lachen zu unterdrücken. Nur Harry fummelte abwesend an seinem Handy herum und lachte plötzlich hysterisch auf. Freundlicherweise hielt er uns das iPhone hin, so dass wir alle das Video sahen, das gerade abgespielt wurde. Jemand hatte mich und meine Angreiferin bei unserem Kampf gefilmt und alle Anwesenden im Raum fanden dies anscheinend total amüsant. Zum Glück ließ die Qualität des Videos zu wünschen übrig und da Leni mit dem Rücken zur Kamera stand, konnte man sie nicht erkennen. Wegen dem Gekreische der Fans hörte man auch nicht, dass wir uns wegen gestohlenen Körpers rauften.

„Tut mir leid, als du nicht mehr da warst hab ich gleich jemanden vom Security Team los geschickt um dich zu finden. Hier hast du einen neuen Pass", Niall reichte mir ein Kärtchen, das an einen Band hing, diesmal bedankte ich mich und hing ich es mir sicherheitshalber um den Hals.



Ich bin  ein schlechter Mensch! Es gab ewig kein neues Kapitel mehr und das tut mir echt leid. Als kleine Entschuldigung, kommt gleich noch ein zweites. Ich werd mich wirklich bemühen regelmäßiger ein neues Kapitel zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch! :)

Careful what you wish forWo Geschichten leben. Entdecke jetzt