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LEXA

"Lexa... Lexaa!", es halte eine mir nur zu gut bekannte Stimme durch den Flur.

Ich zog mir mein Kissen über den Kopf. Hoffte das des nicht ihr ernst war.

>>Aaahhhff, was ist den? Ich bin hunde müde<<, meine Gedanken waren leer.

Die Stimme gehörte zu einer eher zerbrechlichen Frau die man auch gutwillig meine Mutter nennen konnte. Meine Augen flatterten wegen den Sonnenstrahlen die vom Meer reflektiert wurden. Starr konzentrierte sich mein Blick auf die Decke meines Zimmers. Sie ist hoch und mit Eichenholz verkleidet. Jemand rannte die Treppe rauf und noch bevor ich reagieren konnte stand meine Zimmertür weit offen. Meine Mutter stand mit einem mehr gezwungenen Lächeln in der Tür und sah aus meinem Panoramafenster durch das man das blaue Meer erblicken konnte.

Ich sah sie an und verdrehte die Augen, "Was willst du hier?!".

"Du bist jetzt seit 9 Jahren in dieser Familie und weißt immer noch nicht wann du aufstehen sollst!?", Magi lachte und zeigte auf ihre Uhr.

Gleichzeitig sah ich auf meinen Wecker, der auf meinem Nachttisch stand und rieß den Mund auf.

Wow, es ist 14 Uhr.

"Hhhhfffffff fuck", ich ließ mich wieder in mein Bett fallen und fasste mir an den Kopf. Scheiße hatte ich Kopfschmerzen.

Oh man. Die Party gestern Abend hatte es wirklich in sich. Die ganze Klasse war da und somit auch eine super Stimmung. Alle hatten den einen oder anderen Cocktail zuviel und die Kellner, die am Pier arbeiteten waren im Dauerlauf unterwegs um Stammgäste vom Steg zu holen, der ins offene Meer hinaus ragte.

"Hattest gestern woll zu viel getrunken hm?", sie lachte schlemisch und verschwand so schnell wie sie gekommen war.

Wie so oft, hatte sie die Tür weit offen gelassen, um mich aus dem Bett zu kriegen.

"Sicher, Party ohne Alkohol geht doch nicht", ich musste schmunzeln.

Mir wurde dennoch jedesmal aufs Neue bewusst, dass man es irgendwann gutsein lassen musste.

Ich quäle mich aus dem Bett und schwanke rüber zu meinen Kleiderschrank. Ich hatte noch meine Sachen vom Vortag an. Eine schwarze Skinny Jeans und ein weißes Shirt.

"Was? Hey, wer hat meine over-size Shirt stibitzt? Was zum.. ohh".

Als ich merkte dass ich mit mir selbst sprach beendete ich die etwas peinliche Konversation.
Mein Stil war immer der selbe, ich bin eher der Typ, der für sich lebt. Nicht wie die Mädels in der Schule, die sich anzogen, so dass die Jungs sie allein mit ihren Augen ausziehen konnten.

Nee, das ist nichts für mich.

Ich huschte ins Bad und sprang unter die Dusche. Das warme Wasser brachte Klarheit in meinen Schädel, der immer noch brummte.
Als ich aus der Dusche kam zog ich mir die neuen Klamotten über und band meine noch nassen Haare zu einem lockeren Dutt zusammen.
Mein Spiegelbild war etwas verschwommen aber man konnte den Blauenfleck an meiner Schulter immer noch gut erkennen. Das letzte mal als mich mein. Pflegevater geschlagen hat war ca. eine Woche her. Er rastete mal wieder aus, über die Temperatur, seine Arbeit, über sein Leben. Wie so oft stand ich ihm wieder im Weg, als er, wie ich es nannte seinen 'Frust' raus ließ.
Ich öffnete die Tür und es waren immer lauter werdende Stimmen zu hören. Ich musste nicht mal ins Wohnzimmer gehen um zu wissen wer es war. Ich wusste bis heute nicht warum Magi bei diesen Hooligan blieb. Sicher, so wie sie aussah, war es bestimmt schwer einen arderen zu finden. Sie war ausgepowert. Hatte keine Lebensfreude mehr im Gesicht.
Jedoch hatte sie recht.
Ich bin seit 9 Jahren in dieser Pflegefamilie und ich wusste immer noch nicht wenn ich auf stehn sollte, um mir dieses 'Gespräch' aufs neue anzuhören.

Für Immer Die DeineWhere stories live. Discover now