3. Die Fujioka's sind wieder vereint

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Haruhis Sicht:

Tamaki strapaziert mal wieder meine Nerven, mit seiner überfürsorglichen Art.

Ich war ganz in Gedanken versunken, sodass ich gar nicht merkte, wie Honey auf mich zu gehopst kam. Erst als er vor mir zum Stehen kam und an meiner Uniform zupfte, kam ich wieder in der Realität an. "HaruHaru willst vielleicht mit mir einen Erdbeerkuchen essen?", fragte mich Honey mit seinen Rehaugen und verzog den Mund leicht zu einem Schmollmund.

Eigentlich esse ich nicht wirklich viel Süßes, das war immer meine große Schwester. Ach, sie sollte eigentlich schon vor zwei Wochen wieder bei mir und Papa sein, aber Fehlanzeige. Sie ist nicht mal mehr über ihr Handy erreichbar. Wir machen uns schon langsam Sorgen. Was ist, wenn ihr etwas passiert ist? Ich spürte, wie sich etwas in mir verkrampft, wenn ich daran dachte, sie nie wieder zu sehen.

"Alles okay, HaruHaru? Du siehst so traurig aus? Habe ich was Falsches gesagt?", fragte mich der Kleine und bekam Tränen in den Augen. Plötzlich hatten wir die ganze Aufmerksamkeit von den Host-Mitgliedern bei uns.

Die Zwillinge kamen sofort zu mir zu und legten jeweils einen Arm auf meine Schulter. "Was ist denn los, meine Tochter?", fragte mich Tamaki und riss mich aus den Fängen der Teufel.

Ich löste mich von ihm und wendete mich an den kleinen Blondschopf. "Nein nein, Honey. Alles ok, ich war nur in Gedanken versunken und ja, ich würde sehr gerne mit dir einen Kuchen essen.", sagte ich schnell, aber Kyoya musterte mich dennoch mit Skepsis.

Ich ging mit Honey an einen Tisch und aß mit ihm einen Erdbeerkuchen, aber in Gedanken war ich noch immer bei meiner großen Schwester. Hoffentlich kann ich sie bald wieder in den Arm nehmen und mit ihr lachen. Wie sehr ich es vermisse, einfach in ihrer Nähe zu sein, dachte ich mir und blickte aus dem Fenster, als es gerade anfing zu regnen. Welch Ironie, dachte ich leicht bedrückt.

- Zuhause bei den Fujiokas

Mein Dad und ich aßen gerade zu Abend, doch wir sprachen nicht viel. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

Auch wenn Papa es nicht aussprach, wusste ich, dass er sich Sorgen um seine ältere Tochter macht, die seit Wochen spurlos verschwunden war. Ich seufzte und sah zum Kühlschrank, auf welchem lauter Postkarten befestigt wurden. Emily hat uns jede Woche eine neue Postkarte geschickt, von dem jeweiligen Ort, wo sie gerade war. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht mitbekam, wie jemand an der Tür klopfte.

"Erwartest du noch jemanden, Haruhi?", fragte mich mein Gegenüber. Ich schüttelte den Kopf. "Du?", fragte ich und er verneinte meine Frage auch. Es klopfte wieder, aber diesmal lauter und stärker. Mein Dad und ich sahen uns nur verwundert an und erhoben uns dann langsam. Auf einmal konnte man ein Fluchen und Gepolter von draußen vernehmen. Diese Stimme würde ich unter Tausenden wiedererkennen. Papa wie es scheint auch, denn wir sausten zur Tür und rissen diese gleich auf. Ich ließ mich auch so gleich in die Arme meiner großen Schwester fallen und vergrub mein Gesicht in ihrer Brust.

Emilys Sicht:

Ich stand vor unsere Haustüre und hämmerte wie eine Bekloppte dagegen. Sind sie etwa nicht zu Hause?, dachte ich mir und fluchte vor mich hin. Ich kramte in meinen Rucksack, in der Hoffnung, meinen Hauschlüssel zu finden, aber Pustekuchen.

Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und Haruhi sprang mir direkt in die Arme. Vor Schreck ließ ich meinen Rucksack auf den Boden plumpsen. Als ich realisierte, was passierte, erwiderte ich ihre Umarmung herzlich.

Man, ich habe die Kleine echt vermisst, dachte ich mir und drückte sie mit einem Lächeln noch fester an mich. "Onee-chan, ich bekomme keine Luft mehr.", flüsterte sie gegen meine Brust und ich merkte, dass auch sie lächelte. "Wie vor 2 Jahre", sagte ich und vernahm ein Kichern unter mir. Mein Lächeln wurde noch eine Spur breiter, man dieses Gekicher habe ich echt vermisst.

"Emily.", sagte eine liebevolle sanfte Stimme, die mir nur all zu bekannt vorkam. Ich sah auf und sah, dass mein Dad mit den Tränen kämpfte. Ich löste mich von meiner kleinen Schwester und sah zu Dad. "Hallo Papa.", wisperte ich. Mein Gegenüber riss mich sofort in eine starke, aber dennoch liebevolle, Umarmung, die ich nur allzu gern erwiderte.

Dad und ich trugen noch schnell meine Sachen in die Wohnung und pflanzten uns anschließend an den Tisch. Haruhi setzte sich zu mir und kuschelte sich an mich, während ich einen Arm um sie legte und sie näher an mich ranzog. Wir quatschten und lachten viel.

Sie erzählten mir, was ich die letzten Jahren so verpasst habe und im Gegenzug erzählte ich ihnen alles, was ich die letzten zwei Jahre erlebt habe.

"Achja, Em, wieso kommst du erst jetzt und warum warst du die letzten 2 Wochen nicht erreichbar?", fragte mich meine Schwester und sah mich neugierig an. Was mein Dad ihr gleich machte. "Naja, mein Flieger, mit den ich zurückkommen sollte, war verschwunden. Fragt mich nicht. Ich habe selbst keinen Schimmer, wie das gehen soll, aber das wurde uns eben erzählt. Auf jeden Fall sind wir mit dem Schiff dann heimgefahren, naja, wir wollten es eigentlich, aber das Schiff hatte Probleme und ist wortwörtlich mitten im Meer stecken geblieben und wir mussten warten, bis irgendwer kommt und es wieder einsatzbereit macht. Und wegen meines Handys. Ich habe mein Ladegerät kaputt gemacht.", erzählte ich verlegen und kratze mich am Hinterkopf.

Ein Schweigen trat auf, bis meine Familie in schallendes Gelächter ausbrach und wie "Das kann echt nur dir passieren." oder "Das nenn ich mal Scheiße gelaufen." um sich warf. Ich stimmte mir ihr Lachen mit ein.

Mein Dad und ich redeten noch ein wenig weiter, bis ich merkte, dass Haruhi auf meiner Schulter eingeschlafen war. Ich sah zu Dad und er wusste, was ich meinte, denn er stand auf und schlenderte ins Zimmer von mir und Haruhi, um mein Bett herzurichten.

Naja, Bett kann man das, denk ich, nicht nennen, denn eigentlich war es ein nur ein Schlafsack am Boden. Ich nahm meine Schwester in Brautstyle hoch und legte sie vorsichtig ins Bett.

Als ich fertig im Bad war und meinen Pyjama anzog hörte ich noch ein "Gute Nacht, Kleines", von Dad. "Dir auch.", sagte ich und schloss die Tür. Haruhi schlief seelenruhig in ihrem Bett und ein Lächeln zierte ihr Gesicht. Ich schmunzelte über den Anblick und knipste das Licht aus.

Als ich kurz davor war, ins Land der Träume zu driften, vernahm ich eine Stimme, die sprach: "Ich habe dich vermisst.". "Ich dich auch Kleines und jetzt gute Nacht. Du musst morgen ausgeschlafen sein.", flüsterte ich in die Dunkelheit und vernahm ein Gemurmel. Dann war alles still. Ich machte es meiner Schwester gleich und schlief auch kurze Zeit später ein.

𝙳𝚎𝚛 𝚠𝚎𝚒ß𝚎 𝚃𝚎𝚞𝚏𝚎𝚕 𝚒𝚜𝚝 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚍𝚊 On viuen les histories. Descobreix ara