rest

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"Hallo ..", begrüßte ich die ersten Sonnenstrahlen des Morgens mit einem leichten Lächeln.

Mit dem lösten sich die schweren, erdrückenden Sturmwolken des vergangenen Tages langsam in Nichts auf. Ich konnte endlich wieder atmen. Mein Kopf tat zwar scheiße weh, aber mein Herz dafür nicht mehr ganz so sehr.

Mit steifen Gliedern und dem aggressiven Pochen im Kopf ging ich in das kleine Bad und besah mich im Spiegel, das zuvor angerichtete Chaos ignorierte ich mit einem Naserümpfen. Für das nächste Mal würde ich mit ein neues Zimmer suchen müssen.
Meine Augen waren matt und trocken, meine Haut war fast so weiß wie die Fliesen im Hintergrund, was die helleren und dunkleren Narben auf meinen Armen noch stärker hervortreten ließ. Meine Haare waren hinten mit meinem getrockneten Blut verklebt.
Alles in allem sah ich echt scheiße aus.

Aber da war eine Kleinigkeit, die mich aufatmen ließ: Ein Lächeln.

Ich lächelte.

Es war ein echtes Lächeln, auch wenn es noch nicht ganz in meinem Kopf angekommen war. Dann, ohne Vorwarnung, wurde aus dem Lächeln ein breites Grinsen und schließlich ein lautes Lachen.

So stand ich nun dort, in dem heruntergekommenen Hotelzimmer 412, sah den lebenden Toten mir gegenüber im Spiegel an und lachte mit ihm. Ich hatte mich lange nicht mehr so gut gefühlt, auch wenn ich nicht sicher war, ob nicht einfach der Wahnsinn Überhand genommen hatte.

Schließlich trat ich vom Spiegel weg und beschloss, mich etwas in das alte, verstaubte Bett zu legen. Zum ersten Mal, als ich dieses Zimmer auserwählt hatte legte ich mich auf die etwas zu weiche Matratze und schlief schnell ein.

I need him || m.yg. + p.jm.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt