Kapitel 3

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Zwei Cappuccino und eineinhalb Stunden später verabschieden wir uns schließlich. Ich zahle und laufe zur S-Bahn-Station. Die Bahn fährt gerade ab also muss ich auf die nächste warten. Ich setze mich auf eine Bank und hole mein Handy heraus. Meine Kopfhörer hab ich vergessen. Na super.
Auf einmal bemerke ich einen Mann am anderen Ende des Bahnsteigs. Er sieht genauso aus wie der Psychopath den Maelle mir beschrieben hat: ziemlich groß, mit einem dunklen Kapuzenmantel, der sein Gesicht verdunkelte. Ich kann seine Augen nicht sehen, aber ich bin mir sicher, dass er zu mir herüber sieht. Ich fröstele.
Glücklicherweise fährt in dem Moment die Bahn ein, ich haste hinein und suche mir einen Sitzplatz. Der Mann steigt nicht ein, er bleibt auf dem Bahnsteig stehen und starrt der abfahrenden Bahn hinterher.
Schnell entsperre ich mein Handy und schreibe eine Nachricht an Maelle:

Hey! Hab grad diesen Psychopathen gesehen 😁...

Umgehend bekomme ich eine Antwort:

OMG 😳 bist du sicher dass es der gleiche war, der mich vorhin im Café angesprochen hat? Hier gibt es doch viele Verrückte...

Ich schreibe zurück:

Naja, er sah jedenfalls so aus wie du ihn mir beschrieben hast...

Dann stecke ich mein Handy in meine Jackentasche, da die Bahn gerade in die Station einfährt, an der ich aussteigen muss. Ich trete aus dem Stationsgebäude hinaus und sehe mich um. Keine Psychopathen in der Nähe. Glück gehabt. Ich mache mich gerade auf dem Weg zu unserer Wohnung, als mein Handy klingelt. Es ist Maelle.

"Hey Ella, was gibt's?"

"Wollte nur wissen ib du noch lebst. Du hast nicht mehr zurückgeschrieben!"

"Ja ich lebe noch."

"Ich merk's" lacht sie.

"Warte kurz, ich muss schnell die Wohnungstür aufschließen", meine ich ein paar Minuten später.

"Pass aber auf, dass da keiner drin ist!"

Vorsichtig schleiche ich durch die Wohnung: "Nee, alles leer."

Maelle lacht.

Ich gehe in mein Zimmer und setze mich an den Schreibtisch, als mein Blick durch das Fenster auf die andere Straßenseite fällt. Dort steht er. Der Psychopath.

"Ella!", flüstere ich ins Handy.

"Was ist? Du klingst so erschroken?"

"Der Psycho...er steht gegenüber von unserer Wohnung! Ich glaub der stalkt mich!"

"Schließ sofort die Wohnung ab! Uns geh weg von dem Fenster!", rät sie mir, was ich auch tue.

Die nächste halbe Stunde verbringe ich im abgedunkelten Wohnzimmer wo ich weiter mit Maelle telefoniere. Auf einmal klingelt es an der Haustür.

Panisch flüstere ich ins Handy: "Da hat jemand geklingelt! Wad soll ich machen? Was, wenn es der Psycho ist?"

Doch am anderen Ende der Leitung höre ich nur ein Tuten.

"Maelle? Ella!"

Keine Antwort. Und es klingelt wieder an der Tür.

Entschlossen laufe ich in die Küche, nehme mir ein großes Messer und eine Bratpfanne und laufe zur Tür. Ich atme noch einmal tief durch, dann öffne ich sie...

It's my lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt