Kapitel 2

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Durch den Sonnenschein, der durch das Fenster fiel, wurde ich am nächsten morgen sanft geweckt. Meine Schmerzen waren zwar noch da, dennoch um einiges besser als gestern. Lediglich das Stechen in meinem Kopf war ein unerträglicher Schmerz, den ich nicht verdrängen konnte.

Wieder wanderte mein Blick durch den Raum und wieder schaute ich ihn mir in an.
Für ein Krankenhaus sah es hier eigentlich ziemlich luxuriös aus. Auch wenn es ein Einzelzimmer war, war der Raum dennoch sehr groß. Umso länger ich auf die Bilder mit den Millionen Punkten schaute, umso mehr gefiel es mir. Wie viele kleine Punkte eine Landschaft darstellen konnten, die zwar trübe und pastellfarben waren, wie das Blau der Gardine, dennoch zusammen schön aussahen.
Wie eine erblasste Erinnerung.

Ich war am überlegen, ob ich nun den Knopf neben mir drücken sollte, damit jemand kam. Ich war mir nicht sicher, ob er nur für Notfälle galt, oder auch für Momente wie diesen, damit ich aus diesem Bett konnte und etwas gegen die Schmerzen bekam. Während ich mit mir haderte, des Öfteren meinen Finger schon an dem Knopf hielt, wurde mir schließlich die Entscheidung abgenommen. Anna kam mit einem Tablett herein, auf welchem sie eine Schüssel mit Haferbrei, ein Löffel und wieder Tee hatte.

„Von dem Brei solltest du noch nicht so viel essen und den Tee auch noch ohne Zucker trinken." Ich nickte und sie half mir mich anzulehnen, als ich versuchte mich mit dem Rücken gegen die Wand zu stützen. Anna reichte mir das Tablett, setzte sich neben mich und erzählte mir von dem heutigen Tagesablauf.

Als erstes stand essen an, dann waschen und anziehen und schließlich führte sie mich ein wenig rum. Am Nachmittag hatte ich Freizeit, wie Anna es nannte, sodass ich Besuch empfangen durfte.
Sie verriet mir, dass heute meine zwei engsten Freunde kommen wollten und das es gleich so weit war. Anna kam mir genauso aufgeregt vor, wie ich es sein sollte. Sie freute sich, wenn es um mich ging, immerhin war sie die Frau, die fast das ganze halbe Jahr nach mir gesehen hatte. Die sorgfältig meine Haare kämmte, sich um mich kümmerte und bei jedem mucks von mir, an meiner Seite stand.

Als es dann klopfte, lächelte Anna mir liebevoll zu und öffnete die Tür.
Während sie den Raum verließ, betraten ein braunhaariger Junge und ein blondes Mädchen das Zimmer. Der Junge war groß, hatte viele Muskeln und sah aus wie der Kapitän einer Football Mannschaft, während das Mädchen durch die Schuhe zwar auch groß, aber sehr schlank war. Kurz gesagt, beide sahen aus wie Leute aus einem Modemagazin, oder aus dem Fernsehen. Das Mädchen hatte zwar viel make up im Gesicht, dennoch war sie gut geschminkt. Ihre Klamotten waren ein wenig kurz, aber wirkten nicht billig.

Der Junge trug ein weißes T-Shirt mit einer normalen Jacke und einer normalen Jeans. Seine Haare waren hell braun und sahen weich und wirklich schön aus, ebenso wie seine Augen, dessen Augenfarbe kaum zu definieren war.

„Emy sie haben uns draußen gesagt, du wüsstest nicht mehr, wer wir sind", sagte der Junge in Braus, leicht in Stress. Als sich meine Miene nicht änderte, ich nichts abstritt, veränderte sich sein Blick.
„Sie sagen die Wahrheit, nicht wahr?"

Ich nickte leicht, schaute nervös auf meine Beine, die am Bett herunter baumelten und zog am Ärmel meines blauen Pullis. „Nun wenn das so ist", sagte er und kam mit dem Mädchen auf mein Bett zugeschritten. Beide nahmen sich einen Stuhl und setzten sich vor dem Bett.

„Ich bin James, dein Freund", sagte er und schaute das Mädchen an, welches gerade auf ihre perfekt gemachten Nägel geschaut hatte und nun völlig überrascht wirkte.
„Jessica, deine beste Freundin", lächelte sie, wobei ihre weißen Zähne zum Vorschein kamen und sie sich danach wieder ihren Nägeln widmete. Ihre blonden Haare fielen in perfekten Wellen über ihre Schulter, während Anna mir heute morgen ganz schnell die Haare durchgekämmt hatte.

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