Power And Control || girlxgirl lgbtq

ZWANZIG

Ich saß gemütlich auf meinem Bett und schaute Fernsehen. Dabei stopfte ich mir Chips in den Mund und genoss Adventure Time, bis mein Bruder rein kam und mir sein Outfit präsentierte.
"Und? Ist das geeignet?" Ich betrachtete sein Hemd und Jacket und nickte lächelnd. Er sah wirklich gut aus, perfekt für sein Date beim Falldance.

Er lächelte flüchtig zurück, bevor er wieder ging und mich zurück ließ.

Plötzlich plagten mich Schuldgefühle, dass ich diese fremde Person einfach alleine sitzen lasse, aber ich hatte wirklich keine Lust. Ich werde einfach sagen, dass ich zu meiner Oma im Krankenhaus musste. Klappt immer.

Auf einmal klingelte mein Handy und ich wusste, dass ich nun den Anschiss meines Lebens bekomme.

"Bitch, wo bist du?" Chris Stimme klang sauer und ich wusste, dass er gerade nervös mit dem Fuß auftappte, so wie er es immer tat wenn er sich ärgerte.

"Ich werde nicht kommen Chris," antwortete ich ruhig, denn es ist unnütze dagegen zu zicken. Ich wusste auch nicht warum er unbedingt will das ich da bin. Sein Date ist süß und er kennt auch noch andere Leute außer mich, also braucht er mich doch nicht als Begleitung.

"Ich komme, fang schon mal mit deinem Makeup an!" Damit legte er auf. Ich seufzte und wählte seine Nummer, doch er ging nicht mehr ran.

Prima. Er wird vorbeikommen und mich zum Tanz fahren, zu dem ich von Anfang an nicht hin wollte. Warum kann man nicht alleine gelassen werden wenn man das will?

Es dauert nicht lange da stand er vor meiner Türe, in Hemd und Fliege. Sein Gesicht sah verärgert aus, aber ich tat so als interessiert es mich nicht.

"Rose, bitte. zieh' dich an." Er drückte mich die Treppen hoch und setzte mich vor meinem Makeup.

"Chris! Ich will dort nicht sein. Ich will meine scheiß Ex nicht sehen, ihre dummen Freunde und dort mit jemanden Tanzen die ich zuvor schon mal anscheinend gesehen habe, aber ich sehe hunderte von Schülern jeden Tag, wer soll das bitte sein? Ich will nicht dort sein, bitte lass mich einfach hier!"

"Kommst du mit, wenn ich sage, dass ich weiß wer dort ist?" Meine Augen weiteten sich. "Du wusstest es? Die ganze Zeit? Wer ist es? Die eine aus der Caféteria mit der du Sport hattest? Die hat mir verdächtig lange auf mein Hintern geguckt." "Du wirst es erst sehen wenn du mit mir dort hingehst," warf er ein und drückte mir mein Puder in die Hand. Chris griff nach meinem Glätteisen und fing an meine Haare zu glätten, während ich in Stille mein Makeup machte.

Ich kann es nicht glauben das er weiß wer auf mich wartet. Er hat mir rein gar nichts gesagt! Ich dachte Beste Freunde erzählen sich alles.

Als ich fertig war schlüpfte ich schnell in mein Kleid und in meine schwarzen Schuhe.

"Du siehst gut aus," lächelte Chris als er das Resultat sah. Ich wurde rot und ging mit ihm die Treppe runter und raus zum Auto.

Im Radio lief irgendein scheiß Lied welches meine Stimmung auch nicht besonders besser machte.

Ich versuchte noch ein mal zu fragen wer dort auf mich wartet, aber er ignorierte es und stieg aus. Ich tat das Gleiche, fühlte mich gekränkt, dass er mir es nicht sagen wollte.

Doch Chris drückte mich in das Gebäude und in die riesige Turnhalle, in der laute Musik spielte und Leute bereits tanzten.
Ich entschied mich für einen Tisch ziemlich weit hinten und sagte Chris er solle nun Spaß mit seinem Date haben, während ich in der Ecke sitze und auf mein Date wartete.

Rose :) : Ich sitze ganz hinten.

Damit wartete ich bis jemand auftauchte. Doch nach zwanzig Minuten saß ich immer noch dort und langweilte mich während alle Spaß hatten. Ich fühlte mich unwohl. Zu mal mich alle anguckten als wäre ich ein Alien. Doch da musste ich durch.

Weitere Zehn Minuten vergingen und ich suchte bereits Chris um ihm bescheid zusagen, dass ich nun gehen werde. Ich war mir sicher das alles nur ein Scherz war und Chris mich einfach nur da haben wollte. Keiner wollte mit mir zum Ball, warum sollten sie auch? Dabei stieg meine Nervösität und ich war kurz vor einer Panikattacke, doch ich versuchte mich zu beruhigen.

Doch dann trat jemand hinter meinen Stuhl und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich erschreckte mich, doch mir wurden beide Augen zugehalten. Linderte nicht meine anstehende Panikattacke, aber okay.
Ich wurde rausgeführt und merkte wie die Musik langsamer leiser wurde und wir in einem hellen Raum standen.

Mein Herz klopfte so schnell und in dem Moment als ich vor ihr stand und ihre Hand sich von meine Augen entfernte, dachte ich ich kippe vor Aufregung um.

Sie stand da, schwarze lange Haare mit einem roten Hemd.
Jenna.

"Du dachtest doch nicht wirklich, dass ich dich einfach so in Ruhe lasse und andere dich einladen dürfen."

Ich vermisste ihre Stimme, mehr als alles andere und ich hasste es, dass wir uns immer Streiten. Alles was ich wollte war eine normale Beziehung, doch wir sind anscheinend zu verschieden, aber ich konnte ihr nicht lange böse sein und für immer Schluss machen kam für mich nicht in Frage.

"Und bevor du immer noch sauer auf mich bist; wenn du mich was fragst, erzähle ich es dir. Ich werde dir alles mitteilen und keine Geheimnisse vor dir haben, und ja, das habe ich schon so oft gesagt, aber diesmal meine ich es. Ich hatte vor dir keine richtige Beziehung." Ihre Hände umfassten meine und sie zog mich näher an sich.

"Du bist ein riesen Arsch Jenna, ich dachte ich muss jetzt den ganzen Abend mit einer fremden Person verbringen," ich atmete auf und musste über meine Angst lachen.

"Ich habe Chris gesagt er soll dich hier hin bringen, da ich wusste das du nicht kommen würdest. Deinen Bruder habe ich geschickt damit er sich erkundigen kann, dass dich ja kein anderer gefragt hatte. Das war ein guter Plan, das musst du zu geben," Jenna grinste und ich schlug ihr auf den Arm.

Sie umarmte mich so feste es ging. Meine Beine zitterten aus irgendeinem Grund und ich hätte vor Erleichterung heulen können. Es war die Last die von meinen Schultern fiel.

"Ich habe dich vermisst," murmelte sie und küsste meine Wange. "Ich dich auch."

Nachdem wir noch ein bischen in der Turnhalle waren und wir beide beschlossen, dass der Alkohol fehlte und alles so öde war, gingen wir raus zu ihrem Auto.

"Meine Mutter ist bei meiner Tante und mein Vater auf Geschäftsreise," verkündete sie feierlich und öffnete eine Flasche Jim Beam, füllte zwei Gläser und mixte es mit Cola, bevor sie mir eins rüber reichte.

"Das Kleid steht dir übrigens wirklich sehr gut," Jenna grinste und nahm einen Schluck. "Dafür, dass du mir Crop Tops und High Heels andrehen wolltest, sieht das Kleid ausnahmsweise schön aus," neckte ich sie. Jenna drehte ihre Augen, bevor sie lachte und mich wieder in die Turnhalle brachte.

Dort trafen wir auf Chris und Adam (sein Date).
"Doppeldate!" rief Chris aufgeregt und stupste mich an. Ich grinste und schaute zu Jenna.

"Diese Veranstaltung ist langweilig, lasst uns was essen gehen und dann bei mir schlafen," schlug sie vor und wartete auf eine Antwort. Alle stimmten ihr zu und so verließen wir diesen Ball, aber ich tat es mit meiner Freundin, und alle konnten es sehen.